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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1934-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1934
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- Deutsch
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31, 6. Februar 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Mir ist während der Ausstellung wiederholt der Rat ge geben worden, künftig die Sortimente aus einer solchen Aus stellung herauszulasscn. Ich teile diese Ausassung nicht. Das Sortiment gehört auf eine Buchausstellung, und wenn man zum Buchkauf anreizt, soll auch an Ort und Stelle die Möglichkeit gegeben werden, daß dieser Anreiz sofort in die Tat umgesetzt werden kann. Gewiß wird das Sortiment durch die mit einer Ausstellung verbundenen Unkosten mehr belastet als der Verlag. Dem habe ich aber so weit wie nur irgend möglich Rechnung ge tragen. Was die Miete und einen großen Teil der Ausstattung der Sortimentsstäude anbetrifft, so ist das Sortiment so gut wie umsonst auf die Ausstellung gekommen. Lediglich die Personal kosten haben die Unkosten des Sortiments so vergrößert. Zusammenfassend kann man jedoch sagen, daß auch das Er gebnis für den Buchhandel keine Enttäuschung war, jedenfalls nicht für den, der sich keine ungerechtfertigten Hoffnungen ge macht hat. In der Regel wurde mir bestätigt, daß die Ausstel lung die Erwartungen erfüllt hat, die inan sich nach Lage der Dinge machen konnte. Das wäre in der Hauptsache zur Berliner Buchmesse zu sagen. Wenn ich hier eine umfassende Kritik an den Ausstellern geübt habe, so will ich selbstverständlich nicht sagen, daß sich nicht auch die Ausstelluugsleitung einer strengen Kritik zu unterziehen hat. Es sind auch von der Ausstelluugsleitung Fehler gemacht worden, die nicht beschönigt werden sollen, die aber bei einem solchen Versuch, wie er in diesem Umsange zum erstenmal ge macht wurde, fast unvermeidlich gewesen sind. Man hat von den Messen an anderen Orten des Reiches der Berliner Leitung der Buchmesse verschiedene Vorwürfe ge macht, die sich hauptsächlich daraus bezogen, daß die zentrale Werbung von Berlin aus nicht so funktioniert hat, wie man es erwartet hat. Man darf jedoch von einer Zentralstelle in Berlin nicht Unmögliches verlangen, man darf sich vor allen Dingen nicht darauf verlassen, daß nun auch die örtliche Werbung von Berlin aus dirigiert wird. Man hat kurz vor und während der Buchmesse händeringend um Befehle des Ministeriums und der Reichsstcllc zur Förderung des deutschen Schrifttums gebeten, um etwa die örtliche Presse und den örtlichen Rundfunk wir kungsvoller heranzubekommen. Das ist grundsätzlich verfehlt. Die Leiter der örtlichen Veranstaltungen durften sich nicht irgend wie auf Berlin verlassen, sondern sie hätten von sich aus alles unternehmen müssen, um Rundfunk und Presse, aber auch die amtlichen Stellen, Schulen und Behörden an der Messe zu interessieren. Erst dann, wenn etwa direkte Fälle von Interesselosigkeit oder Widerstand ausgetreten sind, hätte man um Weisung aus Berlin bitten müssen. Nur in bestimmten Fällen etwa kann das Propagandaministcrium von Berlin aus eingreifen und etwa einer widerspenstigen Zeitung oder einer Behörde, die nicht gleich im Bilde ist, worum es sich handelt, eine unmittelbare Anweisung zugehen lassen. Es war bezeichnend, daß die örtliche Presse gerade auch in den Städten, in denen eine eigene Buchmesse veranstaltet wurde, zum Teil viel mehr über die Berliner Ausstellung als die eigene gebracht hat. Es ist in einer großen Stadt vorgelommen, daß die Presse über die Ber liner Eröffnung ausführliche Berichte gebracht hat, während sie sich über die örtliche Veranstaltung vollkommen in Schweigen hüllte, weil sie gar nicht wußte, daß in der eigenen Stadt eine ähnliche Buchmesse veranstaltet wurde. Es Ist unmöglich, daß ich der örtlichen Presse von Berlin aus die Anweisung gebe, über die dortige Veranstaltung zu schreiben. Berlin selbst kann mit dem Widerhall, den es für seine Buchmesse in den Zeitungen des Reiches gefunden hat, durchaus zufrieden sein. Die Entscheidung über die kommende Buchmesse ist noch nicht gefallen. Fest steht, daß zumindest in Berlin wieder eine Buch messe veranstaltet wird, und fest steht auch, daß sie ganz anders aussehcn wird als die vergangene Buchmesse. Wer Anregungen zu geben hat, den bitte ich es umgehend zu tun, denn wir wer den wesentlich früher mit den Vorbereitungen anfangen müssen als das letzte Mal. vr. Günther Haupt. 118 Praktische Ratschläge für die Deranstaltung „Billiger Biicherhallen". In allen Sortimenten, die kein eigenes Antiquariat haben, häuft sich im Laufe der Jahre Strandgut an, das, was Inhalt und Aus stattung anbetrifft, nicht schlecht zu sein braucht, das aber ans irgend einem Grunde nicht mehr verkäuflich ist. Nicht jedes Geschäft ist in der Lage, selbst einen Ausverkauf zu machen, oft ist auch die Menge nicht so gross, dass sich für die einzelne Firma eine besondere Wer bung lohnt. In solchen Fällen bleibt nichts anderes übrig, als daß sich die Kollegen einer Stadt zusammenschließen, einen besonderen Laden, der nnbeniitzt frcisteht, mieten und den Verkauf genossen schaftlich unter neutraler Firma vornehmen. Die Erfahrungen, die damit in München und in andern Städten gemacht worden sind, kön nen als durchaus zufriedenstellend bezeichnet werden. Der Preis, den der einzelne auch nach Abzug seiner Spesen erzielt, ist wesentlich höher als bei einem Verkauf an einen Antiquar, der zudem in den meisten Fällen den Ankauf ablehnen würde. Der Unterzeichnete, der schon zweimal einen solchen genossenschaftlichen Ausverkauf mit gutem Erfolg durchgesiihrt hat, erlaubt sich im folgenden seine Erfahrungen in kurzen Sätzen niederzulegen. 1. Der Verkaufsraum. Er muß sich in verkehrsreicher zentraler Lage der Stadt befinden, soll möglichst ein Eckladen mit mehreren großen Schaufenstern sein, die die beste Werbekraft aus die Passanten ausüben. Ein auffallen des, großes Schild, das eventuell beleuchtet werden kann, weist schon von weitem ans die Veranstaltung hin. Die Ausstattung des Ladens soll bei größter Einfachheit doch nicht unmittelbar den Eindruck einer Namschbude machen. Große Tische für die einzelnen Preisgruppen und ein Packtisch genügen vollauf und sind in München von den be teiligten Buchhändlern bzw. von einer Buchbinderei entliehen wor den. Nur für die teueren Werke sind Regale aufgestellt worden, die aber auch nur so hoch waren, daß sich die Interessenten jedes Buch selbst herausnehmen konnten. Jede Preisgruppc lag auf einem be sonderen Tisch. Sammlungen und fremdsprachige Werke hatten be sonderen Platz. Täglich wurden die Tische aufgefüllt, da sich bald herausstellte, daß vielfach immer wieder die gleichen Kunden kamen, die stets Neues suchten und fanden. 2. Anlieferu n g. Jede beteiligte Firma hatte einen Kennbuchstaben, der von ihr in jedes Buch an die gleiche Stelle einzutragen war. Bei den Samm lungen, wie Jnselbücher, Göschen, Aus Natur und Geisteswelt usw., für die Einheitspreise festgesetzt wurden, erübrigte sich eine Preis auszeichnung, während in alle übrigen Bücher neben den Kennbuch staben auch noch der Preis cinzusetzen war. Die Bücher der verschie denen Preisgrnppen mußten jeweils gesondert verpackt werden, die Packung mußte deutlich Kennbuchstaben und zahlenmäßigen Inhalt der Sendung aufweisen. Die in doppelter Ausfertigung zu liefernden Fakturen hatten die verschiedenen Preisgrupepn zahlenmäßig, die teueren Bücher über 2.50 namentlich aufzuführen. 3. Personal. Dieses setzte sich in München aus empfohlenen stellenlosen Buch händlern und einem Leiter zusammen und mußte durch Aufsichtsper sonal ergänzt werden. Die Gelegenheit zum kostenlosen Mitnehmen war zu groß und es empfiehlt sich daher auch, gleich beim Eingang oder neben der Kasse einen Hinweis anzubringen, daß Schirme und Aktentaschen abgegeben werden sollen. Das Personal hatte nur aus Fragen zu antworten und ein Hinweis oder eine Bevorzugung irgend welcher auswärtigen Firmen hatte zu unterbleiben. 4. Verkauf. Jeder Käufer bekam einen Kassenzettel mit der Preisangabe, jedoch ohne Titel ansgehändigt. Das Duplikat desselben ging mit dem ausgewählten Buch an den Packtisch und wurde dem Käufer ausgehändigt, sobald er den quittierten Zettel vorlegte. Eingepackt wurden nur größere Posten. 5. Reklame. Die Propaganda, die sich in München lediglich auf große Text- plakatc beschränkte, hat durch die teueren Anschlagkostcn den Un kostensatz der Veranstaltung ganz wesentlich beeinflußt. Abgesehen von der bereits erwähnten Schaufensterreklame ist die Verteilung von Handzetteln sehr empfehlenswert. Auch die Presse brachte Artikel und die Lehranstalten sind noch besonders in einem Schreiben auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht worden.
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