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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1934
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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3l, 6. Februar 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. L. Dtschn Buchhandel. 6. Dauer der Veranstaltung. Sie hat in München zwischen vier bis sechsWochen gemährt und drei Tage vor Schluß, wenn das Material schon sehr ausgesucht ist, wurde eine nochmalige Preisherabsetzung vorgenommen, die durch eine auf fallende Änderung der Preisschilder kenntlich gemacht wurde. 7. Abrechnung. Die verbliebenen Bestände wurden serienweise nach dem Kenn buchstaben geordnet und wie bei der Anlieferung nur zahlenmäßig aufgefllhrt, während die teueren namentlich remittiert wurden. Der Saldo zwischen Lieferung und Remittenden stellte das Bruttogut haben dar, von dem dann der Spesensatz in Abzug gebracht wurde. Dieser setzte sich in der Hauptsache aus Miete, Reklame und Gehäl tern zusammen. Die Auszahlung der Beträge erfolgte erst, wenn alle Teilnehmer die Nichtigkeit der Abrechnung anerkannt hatten. Größere Differenzen kamen bei dieser Handhabung nicht vor, Der Spesensatz hängt von der Höhe der Ladenmiete, den Kosten der Werbung usw. ab, er sollte -M/o im Höchstfälle nicht überschreiten. Der Unterzeichnete ist auf Wunsch bereit, weitere Auskunft zu geben. München. G e o r g W. D i e t r i ch. Die Kölner kulturpolitische Kundgebung des Buchhandels am 28. Januar 1934. Bericht von Hans Ferdinand Schulz. Die Tagung der Bezirksfachgruppe Buchhandel im Deutschen Handlungsgehilfenverband Bezirk Westmark durfte aus einem drei fachen Grunde als Kundgebung bezeichnet werden: wir wollten be kennen, daß wir uns als Buchhändler dem kulturpolitischen Wollen des neuen Deutschlands verpflichtet fühlen. Dadurch, daß der Kreis verein der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler die Einladung unter stützt hatte, wurde es gleichzeitig eine Kundgebung für die Einheit und Einigkeit von selbständigen und nicht selbständigen Buchhändlern im Sinne der Arbeitsfront. Und schließlich waren so viele Ehren gäste des deutschen Schrifttums, der Presse, der Volksbibliotheken, des Kampfbundes für deutsche Kultur und der Deutschen Arbeits front erschienen, daß es sich nicht nur um eine Kundgebung des Buch- ^ Handels, sondern gleichzeitig um eine Kundgebung für den Buch handel handelte. Wir durften die Dichter Otto Gmelin, Jakob Kneip, P. C. Ettighoffer und F. P. Kürten in unserer Mitte begrüßen, ferner als Vertreter der Volksbibliotheken Herrn vr. Reuter, als Ver treter des DHV. Kreisvorsteher Behrens und des VWA. Fräu lein Molkenthin. Der Vorsitzende des Kreisvereins, Herr Paul Hammerschmidt, war ebenso wie der Ehrenvorsitzende, Herr Max Röder, durch die außerordentliche Hauptversammlung des Börsen vereins am Erscheinen verhindert. So nahm für den Kreisverein Herr vr. Hopfs und für den Ortsverein Kölner Buchhändler Herr- Sohn an der Kundgebung teil. Der Westdeutsche Beobachter und die Kölnische Zeitung hatten eigene Berichterstatter entsandt. Zu unserem Leidwesen mußte unser Neichsfachgruppenleiter Karl Thulke wegen der Leipziger Sitzungen ebenfalls auf die Teilnahme an der Kölner- Kundgebung verzichten. Obwohl seit dem ersten Bezirkstreffen kaum acht Wochen ver gangen waren, wurde die Tcilnehmerzahl des ersten Treffens noch überschritten. Es darf als sichtbares Zeichen für den Idealismus -er jungen Buchhändlergeneration hervorgehoben werden, daß auch diesmal Teilnehmer aus dem weitesten Umkreis von Köln zusammen gekommen waren; um nur einige Orte zu nennen, aus Duisburg, Essen, Remscheid, Wuppertal, Hagen, Gclsenkirchen, Krefeld, Koblenz, Aachen und Jülich. Für diese Teilnehmer, vorwiegend ganz junge Gehilfen oder gar Lehrlinge, bedeuten die Reisekosten eine erhebliche Belastung, sodaß direkt von einem Opfer zugunsten des Berufsethos gesprochen werden kann. Die persönliche Anwesenheit des Leiters der Neichsstellc zur Förderung des deutschen Schrifttums, des Herrn Hans Hagemeyer- Berlin, gab der Kundgebung ihr besonderes Gepräge. Wir haben als Buchhändler wohl alle aufgehorcht, als wir zum ersten Male von der Gründung der Neichsstellc hörten. Zum ersten Male wurde eine Stelle geschaffen, welche die Möglichkeit hat, von Amts wegen und mit der ganzen moralischen Autorität des neuen Reiches und der National sozialistischen Partei für das deutsche Schrifttum einzutreten. So folgten wir mit gespannter Aufmerksamkeit den Ausführungen, die uns Herr Ha ge meyer über die Organisation der Reichsstelle und ihre Beziehungen zum Buchhandel machte. Die Aufgaben der Reichsstelle gliedern sich in drei Gruppen, nämlich 1. Erfassung und Sichtung des deutschen Schrifttums, 2. in die Sammlung der Ergebnisse und 3. die Verwertung der Ergeb nisse und Förderungen des Schrifttums. Es ist selbstverständlich, daß der dritte Aufgabenkreis der wichtigste ist. Die Arbeit der Neichsstelle geht so vor sich, daß zunächst das Schrifttum von den Ver legern angefordert wird, welches bildnerische Bedeutung für das deutsche Volk zu haben scheint. Dann wird es an die Lektoren weiter geleitet. Die Neichsstelle verfügt über vierzehn Hauptlektorate mit vierzehn Schrifttumsgebieten und einen großen Stab von Lektoren, darunter die klangvollsten Namen der Wissenschaft und der Lite raturkritik. Es liegt in der Natur der Sache, daß nicht nur die an geforderten Bücher eingehen, sondern daß sich viele Autoren frei willig melden, um gefördert zu werden. Hierfür ist ein Vorlektorat eingerichtet, über welches der Redner recht humoristische Bemerkun gen machte. Nach vollzogener Prüfung halten ausgedehnte Karto theken die Ergebnisse fest. Die Neichsstelle besitzt außerdem eine Kartothek, in welcher die Kritiken aus einer Reihe angesehener Litc- raturzeitschriften gesammelt werden, und schließlich eine Sammlung von Verlagsvcrzeichnisseu. Die Prüfung von Verlagsmanuskripten, wie sich das manche wohl gedacht hatten, kommt für die Neichsstelle selbstverständlich nicht in Frage. Die Reichsstelle gibt Gutachten an das Kultusministerium, die Geheime Staatspolizei, Gauleitungen und Behörden. Die praktische Förderung des deutschen Schrifttums setzt eine Organisation voraus, welche alle Kreise der Bevölkerung erfaßt, sowohl regional (Landes- und Ortsreserenten) wie auch nach Berufsgruppen. Es darf keinen Verband geben, in welchem nicht ein Vertreter des deutschen Schrifttums seinen Einfluß geltend macht. Wir müssen uns darauf gefaßt machen, daß Jahre vergehen, bis größere Erfolge errungen werden. Die Hauptsache ist, daß alle Ver bindungsmänner wirkliche Begeisterung für das Schrifttum auf bringen. — Zunächst ist eine Korrespondenz für die Tageszeitungen im Entstehen. Hagemeyer wandte sich nun dem Buchhandel zu. Er hält es für unfruchtbar, immer nur mit Kritik zu arbeiten, obwohl es ihm be denklich erscheint, daß im Vergleich zu anderen Berufen nur wenige Buchhändler sich als Führer in den Kampfjahren des Nationalsozia lismus bewährt haben. Das Herrliche ist, daß die Aufgabenstellung für den Buchhändler erst erfolgt. Das Buch ist eine Waffe der natio nalsozialistischen Erziehung und der Buchhändler genau so Soldat wie der SA-Mann. Für den Jungbuchhandel, der mit eigener Kraft be müht ist, den Bildungsmangel auszugleichen, fand Hagemeyer warme Worte der Anerkennung. Trotzdem wolle er keine Kluft zwischen den alten Buchhändlern und den jungen aufreißen. Eine wichtige Ergänzung zu den Ausführungen Hagemeyers bil dete der nun folgende Vortrag des stellvertretenden Lanöesreferenten Ronald Loesch. Die deutsche Nation befindet sich im Zustand des Aufbruchs, das besagt, daß der deutsche Mensch erst am Anfang eines Weges steht, der fernen, gottgewollten Zielen entgegenführt. Nur dann wird der gewaltige Einsatz kommenden Schicksalen standhalten, wenn die Erneuerung das ganze Volk ergreift und auch der einzelne Mensch seine innere Erneuerung erfährt. Die Dichtung muß heute mehr als je zur Kllnderin deutschen Wesens werden und aus der um hegten Stille hcraustreten vor die Front des aufbrechenden Volkes. Zwischen Dichtung und Volk, Volk und Dichtung muß ein neues, lebensvolles Verhältnis geschaffen werden. Keine deutsche Dichtung der Zukunft kann am Erbe der Klassik vorübergehen. Es heißt: be wahren, was lebendig ist, anknüpfen und weiterbauen, wo die Vor deren stehengeblieben, aber nicht dort, wo ihr Umweg begann, sondern an der Stelle, an der sie noch am tiefsten mit der Idee der großen deutschen Gemeinschaftsdichtuug verbunden sind. — Dem Buchhänd ler fällt gemeinsam mit dem Kritiker die ernste, verantwortungsvolle Aufgabe zu, Mittler zu sein unter dem Volk und seiner Dichtung. Weil es so wenig Menschen gibt, die missen, was Dichtung ist, deshalb muß zu allererst versucht werden, sie als das hinzustellen, was sie zu sein beansprucht, die oberste Spitze in der Rangordnung des Schrifttums. Auch der Buchhändler muß lernen, Entscheidungen zu fällen und zu werten. Das ist eine Handlung des persönlichen Wis sens und der Verantwortung vor der Gesamtheit. Wenn jeder ein zelne von uns von diesem Ethos der Verantwortung erfüllt ist, dann sind wir nicht nur Vertreter eines Berufes, der geschäftlichen Inter essen dient, sondern ein Stand, dessen höchste Ehre es ist, dem deut schen Volke zu dienen. Dann wird vor allem die Dichtung die treuesten Sachwalter finden, die ihr den Weg zum Herzen des Volkes bahnen. Wieder eine Fortführung und Ergänzung der Geüankengänge von Loesch in das Gebiet der volkhaften Bildung bildete der den Vor mittag abschließende Vortrag des Lanöesreferenten, stellvertretenden Rektors der Universität Bonn, Professor vr. Hans Nau m ann : 117
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