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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1935
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- Deutsch
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X» 255, 2. November 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Kunst-Nachrichten Neichsbeauftragter für künstlerische Formgebung Ter Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag des Neichs- ministers für Volksaufklärung und Propaganda den Graphiker Hans Schweitzer (Mjölnir) zum Neichsbeauftragten für künst lerische Formgebung ernannt. Ter Neichsbeauftragte für künstle rische Formgebung wird dem Neichsminister für Volksaufklürung und Propaganda unterstellt und arbeitet im engsten Zusammen wirken mit der Neichskammer der bildenden Künste. Kunstausstellungen und -messen Auf Grund verschiedener Anfragen weist die Neichskammer der bildenden Künste nochmals auf ihre Anordnung betr. die Veran staltung von Kunstausstellungen und Kunstmessen vom 10. April 1935 hin. Danach unterliegt jede Veranstaltung von Kunstausstellungen und -messen der Genehmigung des Präsidenten der Neichskammer der bildenden Künste. Tiefe Bestimmungen sowie die in 8 6 der An ordnung festgesetzten Bedingungen zwischen Veranstaltern und Aus stellern und ferner die Versicherung der ausgestellten Werke auf Kosten der Neichskammer sind im Interesse der Künstler getroffen. Es kann daher nicht geduldet werden, das; Angehörige der Neichs kammer der bildenden Künste Kunstausstellungen oder -messen be schicken, die nicht durch den Präsidenten genehmigt worden sind. Darüber, ob eine solche Genehmigung ausgesprochen ist, hat sich jedes Mitglied der Kammer in Zweifelsfällen bei dem Veranstalter oder zuständigen Lanöesleiter zu unterrichten. Ferner wird darauf aufmerksam gemacht, das; Verkaufsausstel lungen von Kunstwerken in Nestaurationsbetrieben, Kaffees sowie in allen Geschäften untersagt sind, die nicht der zuständigen Fach gruppe Kunst- und Antiquitätenhändler der Neichskammer der bil denden Künste angehören oder auf Grund des § 9 der ersten Ver ordnung zur Durchführung des Neichskulturkammergesctzes vom 1. November 1933 ausdrücklich von der Zugehörigkeit zur Reichs kammer der bildenden Künste befreit sind. Ausstellung „Seefahrt und Kunst" in Berlin Kürzlich eröffnete Neichsleiter Alfred Rosenberg im Hause der NS-Kulturgemeinde in der Tiergartenstraße eine künstlerische Schau: »Seefahrt und Kunst«, die in sich Sonderausstellnngen alter und neuer Zeit mit wertvollen Leihgaben deutscher Museen vereinigt (Mitveranstaltcr ist der Neichsbund deutscher Seegeltung). Vize admiral von Trotha betonte, das; gerade durch die Ausstellung die Ziele des Neichsbundes eine künstlerische Vertiefung erfahren. Alfred Nosenberg wies auf die Bereinigung aller wichtigen Lebensgebiete, so auch der Kunst, hin und betonte, daß es unsere Aufgabe sei, in ihr deutsche Wesenszüge Gestalt werden zu lassen. Gerade in dieser Ausstellung verkörpern sich deutscher Entdecker- und Heldengeist, und daneben sei sie doch ein Zeuge künstlerischer Reife unseres Volkes. — Fiir den Berliner Buchhandel: Die Ausstellung ist geöffnet bis zum 19. November 1935. L—er. Beachtlicher Erfolg der Ausstellung in Siemensstadt Tie erste Ausstellung der Staatlichen Museen in einem Ber liner Außenbezirk (s. a. Börsenblatt Nr. 224), die zugleich der erste derartige Versuch in der Geschichte des Museumswesens ist, hat bei der Belegschaft der Siemenswerke lebhaften Anklang gefunden. In den ersten beiden Wochen wurden durchschnittlich 200 Einzelbesucher an jedem Nachmittag gezählt, am letzten Sonntag 250. Fiir die Einzelbesucher fanden jeden Nachmittag Führungen durch jüngere wissenschaftliche Mitarbeiter der Museen statt. Außerdem wurden Sonderführungen der Siemenslehrlinge und anderer Gruppen der Belegschaft durchgeführt. Firmen-Ausstellungen Tie Buchhandlung Karl Buchholz in Berlin eröffnete am 10. Oktober in ihrem Ausstellungsraum Leipziger Straße 119/20 eine Ausstellung, die den Titel »G e i st der Antike in der neue- r e n K u n st« führt. In ihr werden zum großen Teil noch nicht aus gestellte Werke, besonders Bildhaucrarbeiten, von folgenden Künstlern, soweit ihre Arbeiten sich dem Vorgesetzten Thema einstigen, gezeigt: Karl Albiker, Arno Brekcr, Ernesto de F-iori, Herbert Garbe, August Gaul, Hermann Haller, Philipp Harth, Adolf von Hildebrand, Hein rich Kirchner, Georg Kolbe, Aristide Maillol, Gerhard Marcks, Hans von Marses, Richard Scheibe, Richard Seewald, Gustav Seitz, Nenee Sintenis. Ferner sind ausgestellt Faksimile-Drucke und Photogra phien nach Werken der Antike. Dem Ausstellungs-Verzeichnis ist ein Verzeichnis »Neuere Bücher über die Antike« beigefllgt. Das Buch- und Kunstantiquariat H e r b e r t B u b e r in P o t s- d a m, Schwerlfegerstraßc 10, hatte im Oktober Werke des Potsdamer Künstlers Heinrich Basedow d. A. ausgestellt, dessen Todestag sich am 9. November zum fünften Male jährt. Es handelte sich dabei um etwa siebzig Olbildchen, Aquarelle, Federzeichnungen usw., die aus schließlich Motive Potsdamer Häuser, Schlösser, Gärten und Parks darstellen. Die Galerie Abels in Köln, Wallrafplatz 6, zeigte in ihrer Oktober-Ausstellung Werke von Hagemeister, Liebermann, Eorinth, Aug. Macke, Franz Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff sowie Pissaro, Manet, Signac u. a. Liquidation des Reichsverbandes selbständiger Einrahmer Auf Grund der Anordnung des Neichswirtschaftsministers über Neichsinnungsverbände vom 21. Mai 1935 ist der Neichsverband selbständiger Einrahmer, Rahmenmacher und Vergolder e. V., Ham burg, aufgelöst worden. Nach § 5 Absatz 1 der Anordnung des Ncichs- wirtschaftsministers über die bezirkliche und fachliche Gliederung der Neichsgrupe Handwerk innerhalb des organischen Aufbaus der gewerblichen Wirtschaft vom 23. März 1935 ist die Abwicklung der Geschäfte, die Begleichung der Schulden und die Erfüllung der sonsti gen Verbindlichkeiten dem Neichshandwerksmeister übertragen worden. Der Neichshandwerksmeister hat den Vorsitzenden der Gewerbe kammer Hamburg, Petersen, zum alleinigen Liquidator bestellt. Internationaler Kongreß in Brüssel Auf Einladung der ^88oe!atiou ck68 arti8tb8 prok688ionel8 cke Lelssique hat kürzlich im Konferenzsaal der Weltausstellung in Brüssel ein Internationaler Kongreß stattgefunden, an dem unter anderen Frankreich, Holland, Österreich, Polen beteiligt waren. Deutschland war durch einen Abgesandten der Reichskammer der bildenden Künste vertreten. Die Sitzungen beschäftigten sich mit Fragen des internationalen Zusammenschlusses der Künstler, der Organisation internationaler Ausstellungen und der Künstlerhilfe. Besonderes Interesse fanden die Ausführungen des deutschen Ver treters über die Organisation der Neichskunstkammer und ihr Ar beitsgebiet. Tie Versammlung stimmte dem Gedanken des inter nationalen Zusammenschlusses grundsätzlich zu. Die nächsten Tagun gen sollen 1936 in Amsterdam und 1937 in Paris stattfinden. Die Kunst des Sammelns Für das heutzutage sehr vernachlässigte Kunstsammeln tritt Professor Emil Waldmann, der Leiter der Kunsthalle in Bremen, in verschiedenen Aufsätzen ein, die unlängst in der Tagespresse er schienen sind. Der erfahrene Museumsmann weist nach, wie gerade heute noch manche Möglichkeiten der Gründung von Kunstsammlungen auf verschiedenen Gebieten bestehen. In einem Aussatz »S a m melt Graphik!« weist Waldmann auf die Tatsache hin, »das; in der Kunstbegabung der Deutschen eine ausgesprochene Neigung zu Schwarz und Weiß liege und das; man manche der größten deut schen und sonst nordischen Künstler nur halb kennen würde, wollte man nur ihre Gemälde kennen«, wie er an den Beispielen Dürer, Altdorfer, Ncmbrandt, Menzel, Slevogt, Eorinth und Edvard Munch zeigt. Darum hat das Sammeln von Graphik in Deutschland immer eine große Nolle im Kunstleben gespielt. »Sammler werden«, so führt er weiter aus, »ist nicht schwer. Man braucht nur Stammgast, täglich eine Stunde, im Kupferstichkabinett zu werde« . . . Man fängt, wenn man jung ist, mit Holzschnitten von Künstlern der jüngeren Generation an — sie schmücken die Wände so schön —, oder, wenn man nicht mehr so jung ist, mit Steindrucken von Eorinth oder Slevogt. Nnd als Sechziger ist man bei den Radierungen von Ncmbrandt.« Den immer wieder gehörten Einwand: »Woher heute das Geld dazu nehmen?« nennt Waldmann eine faule Ausrede. »Graphik«, so sagt er, »kostet ja nichts: ein Steindruck von Eorinth, auf den er seinen Namen geschrieben hat, und noch den Vermerk .Probedruck' kostet heute zwanzig Mark und weniger. Macht man das dreißig Jahre lang jeden Monat auch nur ein einziges Mal, so hat man das gesamte Druckwerk von Eorinth, oder wen man sonst gern leiden mag, vollständig beieinander.... Am Gelbe liegt cs also nicht, sondern wohl daran, das; in den letzten Kriegsjahrcn und in den Zeiten der Inflation . . . zuviel Graphik gemacht, und, ehe das Druckpapier noch ganz trocken war, auf den Markt geworfen wurde. . . Es gab zuviel Graphik und zu wenig ernsthafte Sammler. 924
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