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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1935
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- Deutsch
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X- 255, 2. November 1935. Redaktioneller Teil Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Internationale Ausstellung des medizinischen Buches in Bologna Fm Oktober fanden in Bologna zahlreiche ärztliche Kongresse statt und im Anschluß daran eine internationale Ausstellung des medizini schen Buches, eine Ausstellung des alten medizinischen Buches bis zum 17. Jahrhundert und endlich eine Schau von sanitärem Material ls. Börsenblatt Nr. 178). über die Buchausstellung wird uns folgender Bericht aus Bologna zur Verfügung gestellt: Die Veranstaltung einer internationalen Ausstellung des medizi nischen Buches, welche heutzutage nicht so leicht durchzuführen war, ist vollauf gelungen. Das Gelingen des Unternehmens ist Verdienst des rührigen Vollzugsausschusses und dessen Generalsekretärs, des Ver legers Umberto Cappelli, der für die Sammlung der auszustellenden Werke und deren praktische Ordnung in der Ausstellung seine fachtech nischen Kenntnisse und seine große Erfahrung mitbrachte. Es war keine leichte Aufgabe, da es sich darum handelte, von allen Kulturländern die besten medizinischen Werke der beiden letzten Jahrzehnte anzufordern und die gewaltige Masse von Büchern nach Disziplinen und nationaler Herkunft zu ordnen, um sic so alle ins beste Licht zu setzen. Um eine auch nur annähernde Vorstellung der Bedeutung dieser außerordentlichen Büchcrschau der ärztlich-wissenschaftlichen Verlags tätigkeit zu geben, genügt cs wohl anzudcutcn, daß der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, der es auf sich genommen hatte, die deutschen Verleger zur Beteiligung zu veranlassen, die wichtigsten Merke von nicht weniger als 26 deutschen Verlagsbäusern zu dieser Schau geschickt hat, Werke, welche nicht nur wegen ihres wissenschaft lichen Wertes, sondern auch dank ihrer herrlichen Ausstattung allge meine Bewunderung auslvsen. So sehen wir mit einer recht beträcht lichen Anzahl der von ihnen verlegten Werke folgende Verlaashäuser vertreten: Johann Ambrosius Barth (Leipzig), Dieterich'sche Verlags buchhandlung (Leipzig), Wilhelm Engclmann (Leipzig), Ferdinand Enke (Stuttgart), Gustav Fischer (Jena), Walter de Gruyter L Eo. (Berlin), Ferdinand Hirt L Sohn (Leipzig), I. F. Lehmann (Mün chen), Earl Marhold (Halle a. d. S.), Rudolph Müller L Steinicke (München), Franz Dcutickc (Wien). N. Oldenbourg (München), Philipp Reclam jun. (Leipzig), Julius Springer (Berlin), Theodor Stein- kopff (Dresden), B. G. Teubner (Leipzig), Georg Thieme (Leipzig), Verlag der Ärztlichen Rundschau Otto Gmelin (München), Akademische Verlagsgesellschaft (Leipzig), Urban L Schwarzenberg (Wien), usw. Überdies haben sich direkt, jedoch gleichfalls im Einverständnis mit dem Börsenverein, folgende Verlagshäuser beteiligt: Akademischer Verlag (Wien), Nascher (Zürich) und B. Schwabe (Basel). Auch die Be'eilianng seitens der französischen Verleger ist ziem lich bedeutsam, spärlich dagegen ist die Teilnahme seitens Englands. Auch von den Vereinigten Staaten sind einzelne größere Firmen ver treten. Die italienischen Verleger haben sich natürlich fast vollzählig eiugefundcn. Natürlich ist es unmöglich, auch nur einzelne Werke, die ausge stellt sind, aufzuzählen, ebenso wie es unmöglich war, wegen der großen Zahl der kurz vor der Eröffnung cingetrosfenen Werke einen Katalog herauszugebcn. Man bedenke, daß Deutschland allein über viertausend Werke geschickt hat. Man kann, ohne der Übertreibung geziehen zu werden, behaupten, daß sicherlich noch nie in Italien und schwerlich auch im Auslande eine so gewaltige, alle ärztlichen Zweige der Heil kunde umfassende Bücherschau veranstaltet worden ist. Die so zahlreiche Beschickung könnte vielleicht vermuten lassen, daß es dem Besucher nicht so leicht fallen würde, die ihn besonders interessierenden Werke herauszufindcn. Aber die zweckmäßige Ver teilung der Bücher nach Materien und nach Herkunft erleichtert die Auswahl. Überdies ist auch eine Sammlung aller ärztlichen Zeitschriften auf gelegt und auch hier erweckt die große Zahl, der schöne Druck, die feine Ausstattung der deutschen, italienischen und französischen Zeitschriften allgemeine Bewunderung. Im großen Saale der angrenzenden Stadlbibliothek wurde über dies eine Sammlung des allen medizinischen Buches veranstaltet. Man kann sich wohl denken, daß diese außerordentlich interessant ist. da sehr kostbare und sehr alte Bücher der altehrwürdigen Bologneser Alma Mater ausgestellt sind. Der Sitz der Kongresse und dieser Ausstellungen konnte nicht glücklicher ausgewählt werden. Er ist im historischen Palaste des Archi- ginnasio, des ehemaligen Sitzes der Universität, der mit über vier tausend Wappen und Gedenktafeln von Gelehrten und Lehrern ge schmückt ist und zwar befindet sich die Ausstellung des sanitären Ma terials im gedeckten Hofe, während die der Bücher in den Säulen gängen des ersten Stockes untergebracht ist. Das deutsche Buch in Spanien Im Nahmen einer kulturpolitischen Verständigung zwischen ver schiedenen Nationen kommt dem Buch und seiner Verbreitung eine ganz besondere Bedeutung zu. Die Gründe für diese Tatsache brauchen hier nicht näher dargestellt zu werden; sie dürften für jeden, der sich einmal mit Kulturpolitik beschäftigt hat, klar sein. Spanien, das seit Jahrhunderten in kulturellem Austausch mit Deutschland steht, ist namentlich seit der Zeit, in der die deutsche Sprache von Forschern und Studenten gelesen wird und die Über setzungen in französischer und italienischer Sprache nicht mehr der fast einzige Zugang zum deutschen Geistesgut bilden, stets ein wich tiger Abnehmer des deutschen Buches gewesen. In diesem Zusammen hang dürfte ein Katalog interessant sein, der von der kibliotsea llaeional in Madrid vor einiger Zeit herausgegeben wurde und in dem die Neuanschaffungen dieser Bibliothek, soweit es sich um An schaffungen des außerhalb Spaniens gedruckten Buches während des Jahres 1934 handelt, zusammengestellt sind. Ich lasse hier zunächst die Daten des Katalogs folgen, soweit sie sich auf Bücher in deut scher, französischer und englischer Sprache beziehen: 1. Allgemeines, Buch- und Gesamt deutsche franz. engl. Schriftwesen 2. Mathematik, Physik, 34 4 9 18 Chemie, Naturwissenschaft 46 19 18 6 3. Angewandte Wissenschaften 23 1 18 2 4. Biologie, Medizin 86 63 15 5 5. Rechtswissenschaft 6. Politik, Wirtschaft, 41 20 10 2 Tagesfragen 82 21 35 11 7. Religion, Philosophie 76 28 32 12 8. Pädagogik 9. Geographie, Reisen, 13 5 4 2 Ethnographie 33 8 12 10 10. Geschichte 85 36 22 12 11. Lebensbeschreibungen 45 8 22 9 12. Philologie 48 9 23 4 13. Literatur 59 9 29 4 14. Literaturgeschichte 52 15 19 9 16. Archäologie, Kunst 3S 15 11 7 Insgesamt 757 261 279 113 Aus dieser statistischen Übersicht ergibt sich folgendes: Das deutsche Buch ist am stärksten im Bereiche der Biologie und Medizin vertreten und hat hier einen gewaltigen Vorsprung vor dem fran zösischen. Es folgen Rechtswissenschaft, Geschichte, Mathematik, Physik, Chemie und Naturwissenschaften, Archäologie und Kunst; in den anderen Disziplinen ist das französische Buch stärker als das deutsche vertreten. Eine statistische Übersicht kann niemals ein wirklich ab geschlossenes Bild über einen Tatbestand geben. Aber mit Bestimmt heit können mir aus dieser Statistik ablciteu, daß die eigentlichen Fachgebiete, in denen es auf wirkliches Können und auf wirkliche Forschung ankommt, vom deutschen Buch beherrscht sind. Diese Tat sache gilt nicht nur für die Nationalbibliothek, sondern auch für die sonstigen Bibliotheken Madrids sowie für die persönlichen An schaffungen der Forscher und Studenten. Dagegen hat das franzö sische Buch, wenn man von dem Bereich der angewandten Wissen schaften absieht, eine unbestrittene Vorrangstellung auf allen Ge bieten, die man mit einem Schlagmorte als die Bereiche des Inter essanten und des Unterhaltenden bezeichnen kann. Hier wird es aus Gründen, die einerseits in der Verwandtschaft der Sprachen und andererseits in der geistigen Nachbarschaft der beiden Nationen liegen, auch bleiben. Das Fazit für das deutsche Buch fällt somit sehr günstig aus. Doch darf diese Tatsache nicht zu Hoffnungen verleiten, die bei sach licher Betrachtung der spanischen Situation nicht verwirklicht werden können. Wenngleich auf den Gebieten der Rechtswissenschaft und auch der Politik ein starker deutscher Einfluß festzustellen ist, so wird man bei näherem Zusehen doch feststellen müssen, daß cs sich hier in der Hauptsache um historische Werke handelt und nicht um die politische Gegenwart darstellende Bücher. Das neue Deutschland kommt in den Anschaffungen noch nicht zu Wort. urv. 926
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