Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19351102
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193511026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19351102
- Bemerkung
- Fehlseite im Original: S. 5273 bis 5276
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-02
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. L5ä (R. 132). Leipzig, Sonnabend den 2. November 1835. 102. Jahrgang. Die öuckwocke in der keiclisliauptstadt Es ist nicht möglich, in diesem Rahmen aus alle Veranstaltun gen cinzugehe», die im Laufe dieser Woche aus Anlaß der Woche des Deutschen Buches in Berlin stattgefunden haben. Wir beschrän ken uns deshalb auf einige wenige, und zwar solche, die den ge samten Buchhandel angehen. Wie entsteht ein Buch Eine aufschlußreiche und interessante, vom Publikum beson ders stark besuchte Ausstellung veranstaltet die Reichsbetriebsge- mcinschast Druck in Berlin, Auf großen Tafeln wird hier an Hand von Material, das zur Buchherstellung dient, angefangen von der Papierfabrikation bis zum fertigen Einband und mit guten Werk photos gezeigt, wie ein Buch entsteht. Durch diese Ausstellung, die für alle Volksgenossen geöffnet ist, soll gezeigt werden, wieviele Hände sich regen müssen, bis das Buch seinen Weg in den Bücher schrank des Lesers nehmen kann. Die klare Darstellung und der kurze erklärende Text lassen am Beschauer den Werdegang des Buches abrollen, sodaß er ihn miterlebt und sein Buch auch nach dieser Richtung hin schätzen lernen wird, Weihestunden des Buches Zu einer selten schönen Feierstunde hatte die Kamerad schaft der deutschen Künstler eingeladen. Besondere Be deutung gewann diese Veranstaltung durch die einleitenden Worte des Gauobmannes Groß-Berlin, Gustav Langenscheidt, der darin das Verhältnis des Künstlers zum Buch aufzeigte. Er führte u, a, aus: Wo immer die Kunst Menschen zusammenführt, lebt der unbändige Wille nach Vollendung, nach dem Vollkommenen, Ge rade weil der Künstler die unüberwindlichen Grenzen menschlichen Vermögens kennt, strebt er nach dem letzten möglichen Ausdruck des Wortes, des Tones, der Form und der Farbe, Denn er weiß um jene geheimnisvolle Kraft des Glaubens, des Willens und der Arbeit, Aber er braucht auch jenen göttlichen Funken, der un nennbar, unabweisbar und doch beständig wirksam ihn immer wieder zum künstlerischen Schaffen ruft. Im ewigen Kampf mit sich selbst, beständig suchend, braucht der Künstler Freunde in jenen Stunden, in denen er forscht und findet, verwirft, um wieder zu suchen. So ergreift er die Hand der Begnadeten, Er richtet sich aus an den Größten des Geistes, der Seele und der Tat, Durch sie findet auch er wieder die Krast, um erneut den steilen Weg zur letzten Vollkommenheit sortzüsetzen: so kommt der Künstler zum Buch, In ihm jucht er die Sicherheit der Weltanschauung, die Seele der Nation, die Weite des Erdballes und die Tiefe der Er kenntnis, Er kämpst mit dem Buch wie mit sich selbst. Er betet, er hadert, er erkennt und er verwirft. Dann aber findet er jene Freunde unter den Büchern, die Trost spenden in der Verzweif lung, weil sie sicher und unerschrocken ihren Weg durch Wirrnis und Zerrissenheit schreiten. Denn tausend Gesichter wie das Leben hat das Buch, Diese Worte Gustav Langenscheidts wurden mit herzlichem Beifall ausgenommen, Berlins Buchhandel in der Krolloper Ein festliches Bild empfingen die vielen hundert Menschen, die zur Weihestundc des deutschen Buches, veranstaltet vom Gau Groß-Berlin im Bund Reichsdeutscher Buchhändler, in den histo rischen Saal des Kroll-Theaters kamen. Nach der festlichen Ouver türe zu Egmont las der Staatsschauspieler Walter Frank die Worte »Vom rechten Lesen« aus dem Buch des Führers, Der Gau obmann Gustav Langenscheidt begrüßte seine Gäste, betonte, daß hier erstmalig auch die Hersteller des Buches, die Vertreter der Reichsbetriebsgemeinschast Druck anwesend seien, uni mit dein Buchhändler die Buchwoche zu begehen. Seine Worte waren ein tiefer Dank des Buchhandels, der teilhat am Ausbauwerk des Führers und eine feierliche Verpflichtung, diese Aufgabe immer besser zu erfüllen. Der Leiter der Reichsbetriebsgemeinschaft Druck der DAF, Fritz Ebenböck, zeigte die große Front all derer, die am Weg des Buches stehen und diesen Weg bereiten helfen: Dichter — Drucker — Buchhändler, eine Gemeinschaft, immer berufen, nur gemeinsam dem Ganzen zu dienen. Neben den Gedanken um das Buch stellte A, Hofsmann, der stellvertretende Leiter des Reichsverbandes der deutschen Zeit- schristenverlcger, die Aufgaben der deutschen Zeitschrift, die in stiller, nimmermüder Arbeit Monat um Atonal, Woche jür Woche, immer wieder an Geist und Herz der Menschen rühre. Danach ergriff der Präsident der Reichsschrifttumskammer, Hanns Johst, das Wort zu seiner Ansprache vom Glück der deutschen Sprache, der Aufgabe des deutschen Buches, von der Ge meinschaft all derer, die berufen sind, am und im und mit dem Buch zu wirken. Er sprach von der Berufung des Dichters, dessen Buch als Notwendigkeit erscheine, als Verpflichtung, als sittlicher Grundsatz, er sprach von der Umwandlung des Schrifttums, her rührend von der gewaltigen Wucht und der einmaligen Leistung des Buches »Mein Kampf«, vom Buch, das nun die Aufgabe hat, das durch die Stoßkraft des Wortes Gewonnene zum eigenen Wesen zu festigen, Hans Hinkcl, der Geschäftsführer der Reichskulturiammer, überbrachtc die Grüße des Präsidenten der Reichskulturkammer, Reichsminister vr, Goebbels, und die Grüße der Mitglieder aller anderen Kammern, die sich gerade in dieser Woche dem Werk der Reichsschrifttumskammer besonders verbunden fühlen, Staatskommissar vr, Lippert fand warme Worte für das Buch, in diesen Worten schwang der Klang eigenen Erlebens, er erzählte vom Krieg, wohin ihm seine Mutter Chamberlains »Grundlagen» gesandt hätte, ein Buch, das dann so entscheidend für ihn geworden sei. Gerade aber, weil Bücher so entscheidend im guten und schlechten Sinn sein können, deshalb gibt es in dieser Woche des Buches und für die Stadt selbst eine große Pflicht: der Jugend das gute Buch zu geben. Er selbst werde alles tun, um in der Reichshauptstadt die Forderungen zu erfüllen und die Lücken auszubauen. Erwin Wittstock, der siebenbürgische Dichter, überbrachte die Grüße des Auslanddeutschtums zur deutschen Buchwoche, Seine Worte veröffentlichen wir um ihrer Bedeutung willen in einer der nächsten Nummern des Börsenblattes im Wortlaut, — Walter Frank las zum Abschluß Dichterworte, Die Schlußworte sprach G, Langenscheidt; sie klangen aus in das Sieg-Heil aus den Führer des Reiches, Dann saugen die vielen hundert Menschen die Lieder des neuen Reiches, Der Film vom deutschen Buch Die beiden ersten Teile des Kulturfilmes »Das deutsche Buch« erlebten ihre Uraufführung am Donnerstag im Ufa-Palast am Zoo, Vor Beginn derselben sprach Ministerialrat vr. Wismann zu den Gästen; er betonte den Einsatz aller Hilfsmittel zur Woche des Buches, in dem großen Reigen durste auch der deutsche Film mit seinen zahlreichen Möglichkeiten nicht fehlen. Gerade durch sein Wesen ist er eines der wichtigsten Propagandamittel ge worden, das schon oft bewiesen hat, wie Unanschauliches anschau lich gemacht werden kann. 921
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder