38, 14. Februar IS34. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. DlschnBuchhandel. 653 VII.I.I^L1 HLIIdILbleLbgI-1, DDO. ?ublislicis K!Idg68^00O »Das von ipEnglish Aournep« by ^.L.?rie8tley Kieme mit selten xroLcr ^insickt, ^nteilnskme un6 einem ö/'ZZs />Z^Z t^^Z^Ze^ X. XOL//I.LK (7/, t/sw// ^ec--Z^s/Z,'^ ^^//e/e/'Z -4sE». I.-ri). ?ukli8lrer8 KI!>I68^00I) > Zweites Kapitel Unser Schulhaus - Kinderlachen und Flötenblascn - Die Schulfeste Sehnsucht narb Deutschland - Die hilfreiche Deutsche Levantelinie „Nix wie los!" - Einige hundert Briefe - Vorbereitungen - Die Herzen gestimmt, die Koffer gepackt - Strich durch die Rechnung . Und cs geht doch! * Äm anderen Tag sagten sie's. Wenn man auch einmal so in die Welt fahren könnte, und singen und spielen dazu, Tandaradei! Einmal nach Deutschland! Aber du liebe Zeit! Deutschland liegt weit über dem Meer . . . Bald daraus kam ein anderes Fest. Da las uns ein deutscher Künstler Geschichten und Gedichte vor, daß jedes Work darin lebendig wurde. Geschichten und Gedichte zum Lob der Heimat, zum Anbrennen der Herzen. Deutschland, Deutschland! Da zwischen erzählte er, wie er auslanddeutscher Jugend Deutsch land gezeigt habe. Bis von Konstantinopel seien sic schon ge kommen. Hoppla! Am andern Morgen sagten sie: Haben Sie's ge hört? Bis von Konstantinopel! Vielleicht gings doch auch ein mal. — „Nein, es geht nicht. Deutschland ist weit und unsere Kolonie ist die jüngste und kleinste. Eure Väter haben den Buckel voll anderer Gorgen. Das müßt ihr euch ganz aus dem Kopf schlagen." Aber es hat mich doch selber umgekricben. Alle unsere Herzen und Sinne waren ja doch voll von Deutschland. Stundenlang lag ich auf der Terrasse, sann sn den blauen Himmel hinein, sprang auf und'sinnierte wieder. Aber das war ja doch alles Unsinn! Mir unseren Zwölf- bis Fünfzehnjährigen! Und die Alten! Wenn schon dem Bürgermeister die Augen geleuchtet hatten bei all diesen Gedanken. Aber was könnte denn da alles passieren! Unsinn! Schluß damit. Aber vor Mittag war dann doch ein Brief nach Hamburg fertig, der aufhörte: „Diesen Brief ganz einfach in den Papicr- korb werfen, das werden sie bestimmt nicht tun. Aber jedenfalls werden sie die Köpfe lächelnd schütteln über eine so reiselustige junge Gesellschaft. Immerhin: Es könnte ja auch sein, daß sie die Köpfe nicht schütteln würden ... Vierzehn Tage später war an einem Abend eine merkwürdige Unruhe auf der Kolonie. Ein deutscher Agent aus Jaffa hatte telephoniert, was denn in uns gefahren sei? Er hätte da einen Brief von seiner Reederei aus Hamburg bekommen, er solle ge fälligst unseren Kindern auf ihrer Fahrt nach Deutschland jede nur mögliche Hilfestellung leisten. Oh! Erst die Abendpost brachte einen Brief: Die „Deutsche Lc- vantclinie" begreife unseren Schmerz, und sic wolle uns gern auf ihrem Frachkdampfer „Tinos" umsonst mitnchmen. Wir sollten uns bis in vier Wochen in Alexandrien zur Abfahrt be- reilhaltcn. Aus: Karl Götz/Das Ltnderschiff. Lin Buch von der weilen Welt, von Kindern und von Deutschland. Siehe das vorhergehende und das morgige Börsenblatt I. Engelhorns Nachf. Stuttgart