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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.07.1931
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- 1931-07-30
- Erscheinungsdatum
- 30.07.1931
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^ 174, 30. Juli 1931. Redaktioneller Teil. der Fall sein wird, buchmäßig feststoht, der natürlich abzuschrei ben ist. Endlich sind bei der Bewertung der Vorräte auch noch an dere Gesichtspunkte zu berücksichtigen, wie z. B., ob das Buch oder die Sammlung in -die Verlagsrichtung paßt, ob es sich hauptsächlich an die inländische Kundschaft wendet oder ob der Kreis seiner Interessenten sich aus das Ausland ausdehnt und auf welche Länder. Das verlegerische Risiko wird nicht nur durch rein wirtschaftliche Verhältnisse beeinflußt, sondern auch durch Zeitströmungen, politische und soziale Anschauungen und dergleichen bedingt. Der Tod eines Autors, der Ablauf der Schutzfrist, neue Forschungsergebnisse können ein Werk mit einem Schlage entwerten. Bei wissenschaftlichen Monographien, die von vornherein Nur mit einem geringen und ziemlich fest umgrenzten Absatz rechnen, werden häufig die Einnahmen von den Herstellungs kosten im ganzen abgesetzt, sodaß die nicht verkauften Exemplare lediglich mit diesem Differenzbetrag zu Buche stehen und die Einzelbewertung nach einigen Jahren vollständig in Wegfall kommt. 2. Schünmisscnschastlicher Verlag. Der schönwissenschaftliche Verlag muß naturgemäß mit einer viel kürzeren Umschlagszeit rechnen als der wissenschaftliche Verlag. Die Raschlebigkeit un serer Zeit führt dazu, daß Neuerscheinungen außerordentlich schnell veralten bzw. aus der Mode kommen. Ist nicht der we sentlichste Teil der Auslage bereits im ersten Halbjahr abgesetzt, so kann das Buch kaum noch als gangbar bezeichnet und muß in kürzester Frist, unter Umständen schon im Jahr des Erschei nens, bis auf den Makulaturwert abgeschrieben werden. Im übrigen gilt hinsichtlich der Bewertungsmethode dasselbe wie für den wissenschaftlichen Verlag. 3. Sortiment und Antiquariat. Das Sortiment Pflegt bei der Bewertung seiner Vorräte vom Ladenpreis auszugehen und davon von vornherein 50A abzuziehen. Richtiger wäre an sich die Zugrundelegung der Einkaufswerte; doch lassen sich diese auf Grund der Buchführung des Sortiments vielfach nicht mit Sicherheit feststellen bzw. würde ihre Feststellung eine über mäßige Arbeitsbelastung bedeuten. Die Vorräte werden dann ebenso wie beim Verlag in bestimmte Verkaufsklassen je nach der Gangbarkeit eingeteilt und bewertet. Naturgemäß ist im Sortiment die Gruppeneinteilung regelmäßig größer als im Verlag. Man kann durchschnittlich in einem regulären Sorti ment, das alle Gruppen von Literatur führst mit einer Ein teilung in 6 bis 10 Gruppen rechnen. Die bestgangbaren Ar tikel werden meist mit 50?? des Ladenpreises eingesetzt, bei ge ringerer Gangbarkeit erhöhen sich die vom Ladenpreis abzu ziehenden Rabatte bis 90?? im Höchstfälle. Die unterste Grenze bildet auch hier der Makulaturwert; doch werden im Sortiment wie im Verlag Bestände, die nur zum Makulaturwert eingesetzt werden können, vielfach überhaupt nicht berücksichtigt. Mehr als drei Jahre alte Lagerbestände sollten jedenfalls in der Inven tur unberücksichtigt bleiben. Der gesamte Durchschnittswert eines Sortimentslagers ist erfahrungsgemäß unter Abzug von 70 bis 75?? des Ladenpreises anzusetzen. Bei Belletristik kann im allgemeinen eine Absatzdauer von einem Jahr als ange messen angesehen werden. Allerdings spricht hier die schnell wechselnde Mode sehr mit; denn oftmals ist ein von der Mode emporgetragener Schriftsteller schon nach wenigen Wochen wieder vergessen. Selbstverständlich unterliegt das w i s s e n s ck^ f tl i ch e Sortiment einer anderen Bewertung. Es muß z. B. Juris prudenz, Medizin und Technik ziemlich rasch abschreiben; denn die meisten Werke dieser Sparten veralten außerordentlich schnell. Für die Bewertung dieser Literaturgattung können fol gende Richtsätze dienen: ->1 Bezüge im letzten Halbjahr des abgelaufenen Jahres 40^, d) Bezüge im ersten Halbjahr des abgelaufenen Jahres 30??, c) Bezüge im vorletzten und früheren Jahren 10 bis 0?S (Bewertung in ^ des Ladenpreisesst Im Reise- und V e r s a n d b u ch h a n d e l lassen sich mit gewissen Abweichungen die Bewertungsgrundsätze des Sor timents verwenden. Hier muß vor allem ein gewisser Prozent- 706 satz für Ladenhüter, antiquarische Bücher und die aus Rück-! sendungcn eingegangcnen Bücher berücksichtigt werden, was! bis zu einem gewissen Grade auch für das Sortiment im all-! gemeinen gilt. I Die Bewertung von antiquarischen Vorräten richtet I sich nach der Gangbarkeit und Bcschaisenheit und unterliegt damit I einer völlig individuellen Behandlung. Namentlich kommt cs in! ähnlicher Weise wie bei ZeitschriftcnscrNn darauf an, ob diel Werke in den Bereich der von der Firma ausgeübten Spezial-I tätigkeit fallen, oder ob es sich um Gelegcnheiiseinkänse handelt.» Es ist üblich, je nach der Verschiedenheit der Richtung des be-I treffenden Antiquariats die Vorräte aus Einkäufen der verschic-I denen Jahre mit einem steigenden Prozentsatz abzuschreiben! Das im Antiquariat arbeitende Kapital sollte mindestens etwa! zweimal im Jahre umgesetzt werden, d. h. also, daß das Lager» eines etwa 200 000 Mark umsetzenden Antiquariats mit nicht! mehr als höchstens etwa 100 Ol>0 RM. zu Buch stehen müßte! Speziell . für das wissenschaftliche Antiquariat! möchten wir folgende Richtschnur geben: I Antiquariats-Zeitwert in ?? I Wechselnd in Anlehnung an Antiquariatskataloge, Auktions! werte und Inserate 3311. I Bewertet werden nur gute Zeitschriften, neuere und letzte Aus! lagen gängiger Werke sowie vergriffene und seltene Werke. I 4. Musikalienoerlag. Die im Musikalienverlag üblichen Be-I Wertungsmethoden richten sich in erster Linie nach der Art der» verlegten Musik (ernste Musik, Orchester- und Bühnenwerkel Editionen, Theaterverlag, Musikliteratur usw.) soivie »ach den» Umfange des Verlages hinsichtlich der Zahl der Berlagsobjekte! Dementsprechend lassen sich zwei Bewertungsmethodcn unter! scheiden, die beide als handelsüblich bezeichnet werden können: I a) die schematische Methode, bei der die Vorräte ge-I messen bzw. gewogen und nach einem Durchschnittspreis prol Kubikmeter oder Kilo bewertet werden. Ergänzt wird diese Me-I thode häufig durch eine gewisse Gruppeneinteilung je nach denl Absatzvcrhältnissen, wobei die Durchschnittssätze verschieden hoch! angesetzt werden; -I t>) die individuelle Bewertungsmethode, die voml reinen Herstellungspreis des einzelnen Werkes ausgeht undl ebenfalls in Form einer Gruppeneinteilung die Verschiedenei Gangbarkeit berücksichtigt. Dabei unterliegt die Beurteilung der! Gangbarkeit verschiedenen Gesichtspunkten, je nachdem, ob esl sich um langsam, aber sicher absetzbare ernste Musik oder Edi-I tionen oder rasch veraltende Schlagermusik handelt. PartiturenI und Musikliteratur werden nach den im Buchverlag herrschen-! den Bewertungsgrundsätzen behandelt. Besonderheiten gelten! für die Bewertung des Leihmaterials von Bühnen- und größeren! Orchesterwerken. I Verlagsrechts gehören grundsätzlich weder in die Einkom-I men- bzw. Körperschaftsteuer- noch Vermögensteuerbilanz,! ebenso sind Platten und Stiche in Anbetracht der vervollkomm-I neten modernen Reproduktionsverfahren höchstens mit dem! Metallwert anzusetzen. I 5. Musikaliensortiment. Im Musikalienhandel wird ebenso! wie im übrigen Sortiment nach der Gangbarkeit unterschieden,! nur sind die Abschreibungssätze angesichts der verschiedenen Ra-I battierung und der Eigenart der Musikalien anders gestaffelt.! Im Musikaliensortiment mit gut assortiertem Lager wird, indi-1 viduelle Abweichungen Vorbehalten, im allgemeinen nachstehende I Gruppeneinteilung befolgt: Es werden vier Gruppen gebildet, und zwar: I. Sogenannte O r d i n ä r m u s i k, die im allgemeinen mit 50N und 7/6 geliefert wird. Diese ist in der üblichen Weise zu messen, wobei von einem Durchschnittsladenpreis pro Zen timeter in Höhe von etwa 20 Mark ausgegangen werden kann l von dem jedoch mindestens 80?? abzuziehen sind, was einen Durchschnittspreis von etwa 3 bis 4 Mark pro Zrnnmeter er gibt.
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