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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1919
- Strukturtyp
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- Band
- 1919-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1919
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 243. 5. November 1919. Durch namentliche Abstimmung (Zettelwahl) werden diese Her» ren von der Versammlung einstimmig gewählt. Als Stimm zähler walten die Herren Arthur Frahm-Erfurt und Friedrich Pouch-Merseburg ihres Amtes. Herr Paul D e tc r-Quedlinburg beantragt, die übrigen Vorstandsmit glieder. deren Wiederwahl zulässig ist, durch Zuruf zu wählen. Der Antrag wird von der Versammlung angenommen. Es sind gewählt die Herren: Ernst Holtermann -Magdeburg, I. Eckard Muell«r -Halle, Wilhelm Presting «Dessau, Bruno Neumann -Erfurt. Sämtliche Herren erklären, die Wahl anzunehmen, und danken zugleich für das ihnen von ihren Berufsgenosscn cntgegenge- brachte Vertrauen. Eine eingehende und gründliche Aussprache bringt Punkt 4 der Tagesordnung: Die Erhöhung des Sortiinenter-Teuerungs- Zuschlags. Herr Max K r e I s ch m a nn-Magdeburg, der sich auf Wunsch bereit erklärt hatte, hierzu zu referieren, kommt in längeren überzeugenden Ausführungen zu der Ansicht, daß zu einer Erhöhung des Teuerungszuschlags die Zeit noch nicht ge kommen sei, zumal bisher von keiner Seite einwandfreie Unter lagen zu einer solchen Maßnahme erbracht worden seien. Das dem Börsenverein und der Gilde überwiesene Material ergibt kein klares Bild der wirtschaftlichen Lage des Sortiments. Er berichtet über die zu dieser Frage in Würzburg gepflogenen Verhandlungen und betont, datz, wenn die Unkosten des Sorti ments in so erschreckender Weise wie bisher steigen, Abhilfe eintreten müsse; er läßt die Frage offen, in welcher Form und in welcher Höhe dies zu geschehen habe. Darauf nimmt Herr Geheimrat Siegismuud das Wort. Er schließt sich in seiner Rede den Ansichten des Herrn Max Kreisch mann an. Herr Walter Günth«r-Aschersleben ist ganz anderer Meinung und stellt den Antrag, den bisherigen Teuerungszuschlag auf 207» zu erhöhen, zumal da der Entwurf des llmsatzslcuergeseyes eine 57°ige Umsatzsteuer auch für den Buchhandel in Aussicht nehme. Dazu spricht nochmals in ausklärender, ausführlicher Weise Herr Geheimrat Siegismuud. Er führt u. a. aus, das Gesetz lege die Umsatzsteuer von 57« dem Käufer auf, somit werde hiervon das Sortiment nicht betroffen. Er warnt in ernsten Worten vor der Einführung sogenannter »wilder« Zu- schlüge, wie sie bereits einige Kreis- und Ortsvereine beschlossen haben, da solche Zuschläge vom Börsenverein in keiner Weise geschützt werden könnten. Ein solches Vorgehen werde das Eingreifen des Reichswirtschastsamts zur Folge haben, außer dem untergrabe es den festen Ladenpreis. Herr K re tsch m ann-Magdeburg empfiehlt, eine Liste in Umlauf zu setzen, in die sich die Firmen eintragen sollen, die bereit sind, auf Grund ihrer Buchführung dem Börsenverein weiteres Material zur Beurteilung der Notwendigkeit der Er höhung des Teuerungszuschlags zu übergeben. Herr Otto Mark -Rudolstadt tritt in seiner Rede Herrn Walter Güle ihe r-Aschersleben bei und hält die sofortige Erhöhung des Teuerungszuschlags für erforderlich. Rach seiner Meinung sei unter den Sortimentern Wohl kaum ein Kriegsgewinnler zu finden, Wohl eher unter den Verlegern. Er weist auf die traurige Geschäftslage der Jahre 1914 und 1915 hin und bemerkt, daß er vor dem Eingreifen des Reichswirtschastsamts weder Furcht noch Bedenken habe, über unzureichenden Rabatt seitens einiger großen Verleger beklagt sich Herr Oskar Böhme -Bitterfeld. Unshmpathisch ist der Teuerungszuschlag Herrn Friedrich Gast-Zerbst, und er fragt an, ob cs nicht möglich wäre, sich durch Einführung einer Besorgungsgebühr schadlos zu halten. Herr Richard Hertel-Arnstadt wünscht Auskunft über die Wirkung, die die Erhöhung des Zuschlags beim Ortsverein Han nover gehabt habe. Der Vorsitzende stellt zum Schlüsse der Aussprache nochmals alle Gründe und Gcgengriinde dar. Er bittet unter Hinweis auf die Stimmung der Versammlung Herrn Günther um Zu rückziehung seines Antrags. Herr Günther ist damit einver standen. 983 Nach Erledigung von Punkt 4 der Tagesordnung stellt der Vorsitzende nach einleitendem Referat den Antrag des Herrn Adolf L e k e b u s ch-Köthen auf Ausnahme in den Verband zur Aussprache. Die betreffende Firma hat vor einigen Jahren Aufnahme ins Buchhändler-Adreßbuch gesunden, konnte aber bisher ihre Ausnahme in den Verband nicht erreichen, da die ortsansässigen Firmen sich wiederholt strikte dagegen ausge sprochen hatten. Herr Rudolf Schulze-Köthen bemerkt, daß er nach eingehender Prüfung der Verhältnisse zu der An sicht gekommen sei, daß dem Antragsteller die Aufnahme nicht versagt werden könne. Herr Friedrich Pouch-Merseburg befürwortet daraufhin die Aufnahme, und da der Vorstand den gleichen Standpunkt einnimmt, wird die Aufnahme einstimmig beschlossen. Herr Walter W i r t h-Blankenburg kommt aus die jetzt überhandnehineude pikante und erotische Literatur zu sprechen, von der sich der gute Sortimenter fernhaltcn sollte. Die ties- iranrigen Verhältnisse, die die neue Zeit hervorgerufen haben, solle der Sortimenter durch Auslage und Vertrieb der besten und einwandfreien Erscheinungen zu bekämpfen suchen. Der Schmutzliteratur solle er nicht Tür und Tor öffnen. Eine dankenswerte Anregung gibt Herr Fritz Wahle- Magdeburg. Er gedenkt in ehrenden Worten unseres verdienst vollen Berufsgenossen Friedrich Andreas Perthes, der der erste Kurgast von Friedrichroda gewesen ist, und beantragt, am Perthes-Gedenkstein einen Kranz niederzulegen. Der Vorschlag findet allseitige Zustimmung. Als Ort der nächstjährigen Verbandsversammlung wird Quedlinburg gewählt. Herr Paul Deter -Quedlinburg dankt für die Wahl seiner Heimatstadt und gibt der Hoffnung Aus druck, daß die Stadt Heinrichs I. so große Anziehungskraft aus üben möge, daß eine gleich stark« Beteiligung auch im nächsten Jahre vorhanden sei. Der Vorsitzende, Herr Walther Jäh-Halle, schließt die Versammlung um Lj/? Uhr und dankt nochmals allen Erschie nenen für ihre rege Teilnahme. Wie alljährlich war der Hauptversammlung am Abend vor her eine Vorversammlung vorausgegangen, zu der sich schon gegen 60 Mitglieder eingefunden hatten. Sie war der Be sprechung einzelner geschäftlicher Vorfälle von allgemeinerem Interesse gewidmet und beschäftigte sich u. a. mit der Deutschen Wanderbuchhandlung in Jena, durch deren Ausstellungen in ein zelnen thüringischen Städten sich die ortsansässigen Sorti menter beeinträchtigt fühlten (die Angelegenheit hat inzwischen ihre Erledigung durch eine Zusage der Firma gefunden, die auf die geäußerten Wünsche eingeht), vor allem aber benutzte Herr Gcheimrat Siegismund die Gelegenheit, die Stimmung der Versammlung gegenüber einer Ausgestaltung der Leipziger Büchermesse unter der Ägide des Börsenvereins zu erkunden. Rach Schluß der Besprechungen trennten sich die Anwesenden, um sich in einzelnen Hotels wieder zusammenzufinden, wo sie sich teilweise noch bis weit in die Nacht hinein der Freude ge selligen Beisammenseins Hingaben. Am Sonntag-Morgen traf man sich, um gemeinsam das schöne Friedrichroda zu durchwan dern, wobei auch das Reinhardsbrunncr Schloß besichtigt wurde. Die der Hauptversammlung eine halbe Stunde vorausgehende Vorversammlung, die der Besprechung der Vorstandswahlen ge widmet War, führte dann alle wieder zusammen. Nach der Haupt- versammmlung fand ein einfaches Mittagsmahl statt, bei dem wir zu unserer Freude eine Anzahl Damen in unserer Mitte sahen. Herr Walther Jäh feierte in seiner Tischrede den Verband als eine große Familie und führte diesen Vergleich in launiger Weise aus. Er begrüßte auch an dieser Stelle nochmals Herrn Geheimrat Siegismund als einen alten Freund des Sächsisch-Thüringischen Buchhändler-Verbands. Herr Geheimrat Siegismund erwiderte in einer Rede, die in einem Hoch auf den Verbandsborstand gipfelte, und sprach später nochmals auf die an« und abwesenden Damen. Herr Hugo WolImcr -Friedrichroda, der die Tagung in vorzüg licher Weise vorbereitet hatte und sich der Sachsen-Thüringer auch sonst in jeder Weise annahm, begrüßte die Versammlung
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