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01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1938-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1938051401
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19380514014
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-1938051401
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- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-14
- Monat1938-05
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Fortbestand und der Erhaltung des Unternehmens interessiert sei, Besitzer würde, als etwa die Regierung selbst oder eine öffentliche Körperschaft. Bei der Regierung würde eine neue Bibliothek immer nur im Schlepptau der bestehenden Biblio theken geführt werden können, und eine öffentliche Stiftung würde nur ein künstliches Gebilde sein, dem jegliches Interesse an einer solchen Bibliothek abgingc. Wer den größten Anteil an der Gründung der Deutschen Bü cherei hatte, wer die stärker treibende Kraft war, SiegiSmund oder Ehlermann, wird sich kaum fcststellen und abwägen lassen. Unbestritten ist, daß EhlermannS Denkschrift den entscheidenden Anstoß gab, und daß seine eingehenden Besprechungen mit Oberbürgermeister Dr. Dittrich und Ministerialdirektor Dr. Schroeder den Erfolg hatten, daß sich daö Sächsische Ministe rium für die Durchführung einsetzte. Leider wurde Ehlermann schwer krank und mußte die Verfolgung des Planes SiegiSmund überlassen. Der hat dann, dank seiner zähen Tat kraft, trotz aller Widerstände, die sich auftürmten, das Werk zum guten Ende geführt. Auch die Satzung der Deutschen Bü cherei hat SiegiSmund in Anlehnung an die verwandten Unternehmungen entworfen. Das Wichtigste aber war, daß er der Regierung kühn und mutig eine bindende Zusage über die Abgabe der Bücher und Zeitschriften seitens der Börsen- vereinsmitgliedcr machte und dafür als Gegengabe von Staat und Stadt die Mittel für den Bau des Gebäudes, seine weitere Erhaltung, die Besoldung der Angestellten usw. erhielt. Ohne eine Hauptversammlung, ohne seinen Vorstand zu befragen, wie es die Satzung verschrieb, hatte er die Erklärung abge geben. Ein Wagnis, das nur einer auf sich nehmen konnte, der von der guten Sache, die er verfocht, zutiefst durchdrungen war, und der an den Opfersinn und das ständische Ehrgefühl der deutschen Buchhändler felsenfest glaubte. SiegiSmund wollte nicht, wie die Ehlermann-Brockhaussche Denkschrift es noch vorgesehen hatte, die Bücher für die neue Bibliothek ankaufen; freiwillig und kostenlos sollten alle im Börscnverein zusammcngeschlosscncn Verleger je ein Stück ihrer Vcrlagswcrkc an die Deutsche Bücherei (seit August 1912 wurde die neue Gründung so genannt) ablicfern. Dafür erhielten sic satzungsmäßig zugesichert, daß die von ihnen zur Verfügung gestellten Bücher aufgehoben werden müssen. Nur auf diese Weise war cS möglich, ein Archiv des deutschen Buchhandels zu schaffen, wie es in solcher Voll ständigkeit noch nicht in Deutschland bestand. Das Vertrauen, das SiegiSmund in den Gcmcinsinn seiner Kollegen gesetzt hatte, haben sie nicht enttäuscht. Der von ihm für alle cingcgangencn Bindung haben sic nachträglich zugc- stimmt, nachdem er sie höchstpersönlich von der Notwendigkeit der neuen Bibliothek und von der Notwendigkeit der frei willigen Mitarbeit eines jeden einzelnen überzeugt hatte. Das geschah auf vielen Reisen, an denen ich in meiner Eigenschaft als Erster Vorsteher des Deutschen VerlegervercinS teilnahm. Die angesehensten und einflußreichsten Kollegen galt es zuerst zu gewinnen. Daß dies SiegiSmund gelang, lag einmal an seiner starken, ziclbewußten Persönlichkeit. Zugute kam ihm aber auch seine Stellung als Erster Vorsteher des Börsenvereinö der Deutschen Buchhändler. Denn er -konnte zu seinen Be rufsfreunden, wenn sie sich gegen die kostenlose Lieferung ihrer Verlagswcrke sperrten, sagen, daß sie ja ihre Stiftungen nicht einem Fremden, etwa der Regierung oder einer öffentlichen Körperschaft, machten, sondern sich selbst, d. h. dem Börsen- verein, dessen Mitglieder sie alle waren. So wurden von No vember 1912 bis Mai 191z izoo Verleger für die Abgabe ge wonnen, und damit war das Zustandekommen der Deutschen Bücherei endgültig gesichert. Am 1. Januar 191z konnte sie mit der Sammlung der Bücher und Zeitschriften beginnen, am 19. Oktober 191z den Grundstein zu ihrem Gebäude legen, und am 2. September 1916, mitten im Krieg, wurde sie feier lich cingeweiht. Die Deutsche Bücherei hat seit ihrer Gründung zu den schönsten und verantwortungsvollsten Aufgaben des Börsenvereins ge hört. Er war stolz, ein solches Unternehmen verwalten zu dür fen, uitd durchdrungen von der Verantwortung für seine Er haltung und Durchführung. Um den Ausgabcnkrcis der Deutschen Bücherei zu erweitern, erwarb er die bis dahin im Privatverlag erscheinenden Biblio graphien des Deutschen Buchhandels und überwies ihr die Be arbeitung. Dadurch wurde die Bibliographie ein offizielles Organ und konnte immer sachgemäßer ausgebaut werden: die Deutsche Nationalbibliographie ist heute ein nicht mehr zu ent behrendes Arbeits- und Nachschlagewerk. ES gab für den Börsenverein aber auch sorgenvolle Stunden, besonders in den Jahren der Inflation, als er nicht wußte, 6
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