Leipzig und die Deursche Bücherei sind zwei Begriffe, die untrennbar miteinander verbunden sind. Wo in der Welt in den Kreisen der Bücherfreunde der Name Leipzig genannt wird, verbindet sich damit di« Erinnerung an diese großartige Einrichtung der Buchstadt, die sie ihrer Stellung als Mittelpunkt des deutschen Buchhandels verdankt. Jeder auswärtige Besucher Leipzigs richtet, wenn es ihm die Zeit erlaubt, seine Schritte hinaus zum Deutschen Platz. Die Stadt Leipzig ist stolz darauf, diese einzigartige Sammlung des deutschen Schrifttums, die in diesem Jahre das Jubiläum ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehens feiert, in ihren Mauern zu haben und an ihrer Ein richtung und ihrem Ausbau mit teilzuhaben! Sie wird sich auch weiterhin der Verpflichtung, die ihr daraus erwächst, bewußt sein! Leipzig, den 28. April 19Z8. ^eder Bibliothekar, der die Deutsche Bücherei in ihren bescheidenen Anfängen sah, wie ich 191z die Gelegenheit hatte, und sie wieder in den letzten Jahren besuchen konnte, wie es mir vergönnt war, wird von aufrichtiger Hoch schätzung erfüllt sein für die Leistung, welche die vorbildliche Organisation und die gewaltige Entwicklung eines solchen Betriebes bedeuten. Insbesondere scheint die zweckmäßige Art bemerkenswert, wie die bibliothekarische Sammelaufgabe mit der bibliographische» Aufgabe der raschen Bekanntmachung der Neuerscheinungen ver bunden wurde und beide glücklich gelöst worden sind. Ich entbiete der Bücherei, die dem ganzen Bibliothckarstand Ehre macht, namentlich meinem verehrten und lieben Kollegen Direktor Uhlcndahl, meine warmen Glückwünsche. Bern, Mai 19Z8. Direktor der Schweizerischen Landcöbibliothck Präsident des Internationalen Verbandes der Bibliolhekar-Vcreine. ^ede echte Daseinsäußerung unseres Volkes gibt Zeugnis von seiner Kraft und seinem Eigenwert. Das gilt in be sonders hohem Maße vom Schrifttum; denn es ist der Niederschlag seines geistig-seelischen Lebens. Der National sozialismus befreite dieses fruchtbare Feld für immer von Unkraut und Giftpflanzen und verlieh dadurch auch der Aufgabe der Deutschen Bücherei letzten Sinn: Durch lückenlose Sammlung des deutschen Schrifttums bis in seine kleinsten Verzweigungen hinein der Seele des deutschen Volkes ein Denkmal zu setzen, das ständig wachsend ihren Reichtum der Mit- und Nachwelt offenbart. Berlin, den 2z. April 19Z8. Vorsitzender dcS Vereins Deutscher Bibliothekare Direktor der Universitäts-Bibliothek Berlin.