Suche löschen...
01-Sonderausgabe Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Titel
- 01-Sonderausgabe
- Band
- 1938-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-1938051401
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-19380514014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-1938051401
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-14
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ändern sich, nur die eine Anschauung bleibt, daß das künst lerische Buch ein in allen seinen Teilen einheitliches und har monisches Gebilde sein soll. Nicht die Kostbarkeit des Materials, sondern die Gediegenheit der Arbeit entscheidet. Die von den Pionieren der Bewegung einst verkündeten Ide ale wirken sich bald immer mehr in der Breite auS: das soge nannte gute oder künstlerische GcbrauchSbuch entsteht. Die Zeiten der exklusiven Bibliophilie sind vorbei, eS entsteht eine Lcsebibliophilic. DaS alles konnte in diesem Rahmen nur flüchtig gestreift wer den, um eine Anschauung davon zu bekommen, was die Ab teilung der künstlerischen Drucke sammelt: das rein typogra phische Buch in kostbarer oder schlichter Ausführung, das mit originalgraphischcn Illustrationen auügcstattete Werk, den schönen Bucheinband. Dazu kommen Mappcnwerkc wie die Reproduktionen der Albertina und der Marces-Gescllschaft, ferner die wundervollen Faksimilenachbildungcn berühmter mittelalterlicher Prachthandschriftcn und Mcistcrdrucke, wie der Heidelberger Manessischen Liedcrhandschrift, der zwciund- vierzigzeiligcn Gutenbcrgbibel oder der 9. Symphonie Beet hovens, uni nur wenige zu nennen. Eine Sondcraufstcllung in der Abteilung erfuhren die Veröffent lichungen dcrdrcißig deutschen bibliophilen Gesellschaften, ebenso die Drucke der achtundzwanzig deutschen Privatprcffen, von denen heute nur noch zwei bestehen. Über die Gesellschaften so wohl wie über die Privatprcffen sind ausführliche Mono graphien erschienen; das im Aufträge der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei herauSgcgcbcne Werk „Deutsche Bibliophilie in drei Jahrzehnten" enthält sämtliche Veröffent lichungen der deutschen bibliophilen Gesellschaften, gesondert nach ordentlichen, außerordentlichen Veröffentlichungen und Gaben mit sorgfältigen drucktechnischen Angaben bei jeder Titelangabc. Ferner enthält die Abteilung noch einen Handapparat mit fach- wissenschaftlichen Schriften über die verschiedenen Gebiete des graphischen Gewerbes und eine Sammlung von rund 5000 Schriftproben von Schriftgießereien, Druckereien und Setzma- schincnfabriken. Zahlreiche Sonderkatalogc der Drucker, Druck typen, der Buchillustratoren und Einbandkünstler geben dem am Buch I nteressierten und dem Fachmann genaueste Auskunft über die Ausstattung der in der Abteilung vereinigten Bücher. So erfährt man, welche von den Büchern bei Poeschel L Trcpte, in der HauSdruckcrci von Gcbr. Klingspor oder in der Bremer Presse hergestellt wurden, welche Bücher Walter Ticmann typographisch gestaltet oder mit Illustrationen versehen, in welchen Werken die Unger-, die Weiß-Fraktur oder die „Clau dius" Verwendung gefunden hat usw. Diese Sondcrkataloge, die vielfach zu Rate gezogen werden, erweisen sich auch als ein wichtiges statistisches Hilfsmittel. Bon der Abteilung werden noch zwei Sondersammlungen ver waltet: dieDeutsche Buchkunststiftung und die Rilke-Samm lung. Die Deutsche Buchkunsistiftung zählt 1228 Objekte, darunter 405 Bücher und 82z Einzelblätter. Auch von dieser Sammlung ist ein Katalog vorhanden, ferner ein photographisches Archiv mit 595 Photographien und photographischen Platten. Vom Vorstand der Stiftung wurde die Einrichtung der „Aus wahl der 50 schönsten Bücher dcö Jahres" nach Druck, Bild und Einband durch ein unabhängiges Preisrichtcrkollcgium inü Leben gerufen. Die Auswahl hat dreimal stattgcfunden, für die Bücher der Jahre 1929,19z» und 19Z1, zu der jcdeömal ein gedruckter Katalog mit sorgfältigen typographischen An gaben erschien. Auch die im Herbst 1929 von der Gesellschaft der Freunde für die Bibliothek erworbene Rilke-Sammlung des Leipziger Li terarhistorikers und Sammlers Dr. F. A. Hünich wurde der Abteilung zugewiesen. Sie enthält 168 Bücher und ;8 Zei- tungs- und Zcitschriftenaufsätzc, über die ebenfalls ein Katalog Auskunft gibt, und umfaßt ziemlich lückenlos das literarische Werk Rilkes einschließlich seiner Übersetzungen, ferner die wichtigsten Schriften über den Dichter. Die zum Teil sehr sel tenen frühen Veröffentlichungen Rilkes sind alle vorhanden, darunter das in keiner öffentlichen Bibliothek sonst zu fin dende Erstlingswerk „Leben und Lieder" von 1894. „Lesen - Können", sagt Christian Morgenstern, und wir wol len mit dem Blick auf die schönen Bücher es variieren in Sehen - Können - „darauf läuft schließlich alles hinaus". Rudolf von Seitz, der bekannte Münchener Maler und Lehrer Otto HuppS, des Nestors der neuen deutschen Buchkunst, hielt das „De Austibus non est ckisputsncluin" für eine triviale Redensart; denn er meinte, cs gäbe nur Leute mit gutem oder solche mit schlechtem Geschmack - und der Geschmack in diesem Sinne entscheidet auch über die Kunst und Schönheit am Buche. 28
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder