tcrial des amtlichen Schrifttums erschlossen und die Benutzung deö Verzeichnisses erleichtert. Auch über den Rundfunk, der heute zu einem unentbehrlichen Bestandteil unseres politische» und kulturellen Lebens ge worden ist, gibt cS seit i<-zo eine von der Deutschen Bücherei laufend bearbeitete Bibliographie, die einen Überblick über alle einschlägigen Neuerscheinungen mit Berücksichtigung der Zeit- schriftenlitcratur bietet. Bei der Bearbeitung des „Deutschen Rundfunkschrifttums", dessen Titclmatcrial nach sach lichen Gesichtspunkten geordnet ist, werden neben der Rund funktechnik insbesondere auch die politischen, kulturellen, ver- waltungStechnischcn, wirtschaftlichen und juristischen Fragen auf dem Gebiete des Rundfunks berücksichtigt. Den Titeln werden, soweit cs zweckmäßig erscheint, Erläuterungen bci- gefügt, die in knapper Form das Wesentliche des Inhalts wiedergcben. Zur Erschließung des Titelmaterials dient eine Vcrfasscrübcrsicht am Schluß jedes Monats und eine Sach- übersicht am Ende des Jahrgangs. Das „Deutsche Rundfunk schrifttum" erschien von 19g» bis Mai 19Z6 als selbständige Veröffentlichung, hcrauSgcgcben von der Rcichs-Rundfunk- Gesellschaft, danach als Beilage zum „Archiv für Funkrccht", dem Amtsblatt der Reichsrundfunkkammcr, die seit 19^4 für die Herausgabe der Bibliographie zuständig ist. Seit der Titcl- Lnderung des „Archivs für Funkrecht" erscheint das „Deutsche Rundfunkschrifttum" ab Januar 19Z8 als bibliographischer Anhang zum „Rundfunkarchiv". Als weitere besondere bibliographische Tätigkeit der Deutschen Bücherei ist die ihr vom Reichsinnenministerium übertragene Bearbeitung des deutschsprachigen Titelmaterials für die „Jahresberichte für deutsche Geschichte" und für den deutschen Anteil an der „Internationalen Bibliographie der Geschichtswissenschaften" zu erwähnen. In einem Arbeitsgang werden für beide Bibliographien die Titel gleich zeitig bei der systematischen Durchsicht des deutschen Schrift tums gewonnen. Für die Jahresberichte wird das gesamte deutschsprachige gcschichtüwiffcnschaftliche Schrifttum berück sichtigt, während für die Internationale Bibliographie nur das innerhalb des Großdeutschcn Reiches erscheinende Schrifttum in Betracht kommt. Bemerkt sei, daß bereits vor der Wieder vereinigung Österreichs mit dem Reich das österreichische Schrifttum mitverarbeitct wurde. Mit der Bearbeitung der beiden Bibliographien wurde im Dezember 1927 begonnen, und zwar rückwirkend für das Jahr 1926; von Januar 1928 an wurden die Bibliographien laufend fortgcführt. Da in der „Deutschen Nationalbibliographie" die neuen Zeit schriften nur systematisch, auf die verschiedenen Gruppen ver teilt, verzeichnet werden, erscheint monatlich einmal im Börsen blatt für den Deutschen Buchhandel eine alphabetische Zu sammenstellung „Neue Zeitschriften und periodische Erscheinungen", die seit Juli 1921 von der Deutschen Bü cherei hergestcllt wird. Auf Veranlassung des Reichsministers für Wissenschaft, Er ziehung und Volksbildung ging 19^6 die Bearbeitung des vorher von der Preußischen Staatsbibliothek zusammenge stellten „Jahresverzeichnisses der deutschen Hoch schulschriften" an die Deutsche Bücherei über. Als selb ständige Neuerscheinungen werden die Dissertationen, Habili tationsschriften, Rektoratsreden und sonstigen akademischen Veröffentlichungen bereits in der „Deutschen Nationalbiblio graphie" von der Deutschen Bücherei laufend verzeichnet. Da sich der vorhandene Satz ohne weiteres zu jährlichen Zusam menstellungen verwenden läßt, ist durch den ministeriellen Er laß eine bis dahin bestehende Doppelarbeit beseitigt worden. In der Form und Anlage des Jahresverzeichnisses hat sich durch den Wechsel dcü Bearbeiters im wesentlichen nichts ge ändert. Aus den vorstehenden Angaben erkennen wir, daß die Deutsche Bücherei heute die Werkstatt der deutschen Bibliographie ist. Ob cS sich um allgemeine nationale Bücherverzeichnisse oder um spezielle wissenschaftliche Bibliographien handelt, die Deut sche Bücherei ist auf Grund ihrer lückenlosen Bestände des deutschsprachigen Schrifttums dazu berufen, dem Buchhändler und Wissenschaftler das unentbehrliche bibliographische Hand werkszeug zu liefern. 20