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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1936
- Strukturtyp
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- 1936-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1936
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- Deutsch
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Nummer 141, 20. Juni 1S3S MIN bis vor kurzem glaubte, daß bei den großen Formaten alle Vor aussetzungen hierzu vorhanden waren, mußte man erkennen, daß dies nur in beschränktem Maße erreicht wurde. Große Maschinen erfordern sehr lange Einrichtungs- und Zurichtezeiten, die sich auf die enormen Anschafsungskosten, die gesamten Gestehungskosten eines Betriebes und die sonstigen Belastungen ungünstig auswirken. Rechnet man hierzu noch die Belastung durch größeren Stillstand, der durch Mangel an geeigneten Arbeiten eintritt, dann ist die Forderung nach mittleren Maschinen zu verstehen, die aus maßgebenden Druckrrkreisen laut geworben ist. Die Maschinenfabriken haben sich diesen Wünschen nicht verschlossen und beim Bau der Maschinen größte Sorgfalt aus Er höhung der Druckleistung bei gleichbleibender Qualität gelegt. Die Verkürzung der Zurichtczeit wurde durch besonders sorgfältige Lage rung des Druckznlinders und einen stabilen Unterbau erreicht. Beides verhindert das Durchbiegen des Druckznlinders beim Druckgang und sichert einen gleichmäßigen Ausdruck der Formen. Um diese Verbesse rungen hat sich die Schnellpressensabrik Heidelberg AG., Heidelberg, besonders bemüht. Durch verschiedene Patente im In- und Ausland sind die zahlreichen und sahrelangen Erfahrungen geschützt. Man findet sie vornehmlich bei den sogenannten Heidelberger Zylinder-Automaten angewcudet, die sich noch durch einen verminderten Umfang des Druck zylinders auszeichnen. Naturgemäß muß sa ein kleinerer Zylinder langsamer laufen, und zwar stellt sich bas Verhältnis zu den Maschinen anderer Systeme wie 2,1 zu 1,6. Trotzdem wird in der gleichen Zeit dieselbe Drucklcistung erreicht wie mit einem Zylinder größeren Um fanges. Die Vorteile dieser Maschinen bestehen also in einer gleich förmigen, verringerten Geschwindigkeit des Zylinders, in einer lang sameren und gleichförmigeren Bewegung des Druckkarrens in der Druckrichtung, einem beschleunigten Rücklaus und einer Vergrößerung des Druckprozesses. Als eine weitere Verbesserung der Maschinen mittlerer Größe kann die WindSbraut-Zweitourenschncllprcssc angcsprochen werden. Ihr großer Vorzug besteht in der leichten Zugänglichkeit zur Druck form und in dem beguemcn Abschwcnkcn des gesamten Anlegcappa- rates. Bisher war nur der Bogcnstapel auszulösen, während die ge samte Anlegeapparatur fest mit der Maschine verbunden war. In ähnlicher Weise wird auch die über dem Farbwerk liegende Bogen- zufllhrung in die Höhe geklappt, wenn der Farbkasten und das Karb- verrcibwerk sreigelegt werden sollen. Da der Auslagestapel von drei Seiten zugängig ist, wird viel Zeit beim Wegsetzen der bedruckten Bogen eingespart. Das Modell »1W6« vom Schncliprcssenautomatcn »Rex« der Maschinenfabrik Koenig L Bauer AG., Wiirzburg, hat eine neue Bogsnausführung mittels zwei Bcndetrommcln. Der gedruckte Bogen verläßt die Maschine mit dem Druck nach unten, mit seinen Rändern auf den Seitenscheiben der ersten Hohltrommel liegend, wird bann von Greifern der zweiten Wcndctrommcl gefaßt und mit der Druck seite nach oben auf ein Bändersystem gesilhrt, das die Auslage voll endet. Dieser Gang des Druckbogens ist vollständig neu und bietet eine interessante Lösung. Tiefdruck Um die Verbreitung des Tiefdruckes, der eine starke Konkurrenz des Buchdruckes geworden ist und der viele Arbeiten an sich gerissen hat, ist die Vomag-Bctricbs-AG., Plauen, eisrig bemüht. Sie hat eine neue Schnelläuser-Bogentiefdruckmaschine herausgebracht, die sicher geeignet ist, die Modernisierung der Betriebe zu ermöglichen, denn sie kann verwendet werben sür den Druck von Zylindern mit abschlcif- barcr Kupferschicht, abtrennbarer Kupserhaut sSystcm Ballard- Langbein-Pfanhauser), auswechselbaren Kupsermänteln und auf gespannten Kupferplatten. Bei dem Bau ist aus gute gleichmäßige Einfärbung und Abrakelung große Sorgfalt verwendet worden. Eine besondere Einrichtung gestattet die Herstellung von kleinen Auflagen und Andrucken. Passersichere, fließende Bogenzusllhrung durch Spczial- Stapelanlcger sichern einen einwandsreien Durchgang der Bogen bei leichtester Bedienung. In Verbindung damit ist die Tiefdruckzylinder-Feinstdreh- und Poliermaschinc »Vomag« zu erwähnen, bei deren Konstruktion beson derer Wert aus die Herstellung absolut gerader und gleichmäßig runder Zylinder gelegt wurde. Es ist erkannt worden, baß die klein sten Durchmesserbisferenzen unterschiedliche Spannungen des Papier stranges Hervorrusen und das Reißen des Papiers begünstigen. Wäh rend bei den bisherigen Verfahren durch Schleifen des Zylinders mit Stein eine Menge Kupfer verloren ging, wird es hier durch Abdrehen, das in Hundertstel von Millimetern geschehen kann, wieder gesammelt und vermindert damit die an sich hohen Kosten der Knpserzylindcr. Zum Abdrchcn eines Zylinders von 11V am Länge und 7Sam Umfang sind M Minuten erforderlich. Dazu kommen noch etwa 20 Minuten für das Polieren. Zum Polieren wird Holzkohle verwendet, deren Verbrauch sehr gering ist. Eine weitere Möglichkeit zur Herstellung von Tiefd'.. ken bietet die Helioman-Bogentiefdruckmaschine der MAN. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG., Nürnberg. Sie ist sowohl sür Zylinder ais auch für Plattenbruck eingerichtet. Vorgesehen sind die Verwen dung von Formzyliudern mit ausgalvanisicrter Kupferschicht oder ausgespannter Kupserhülse und Formblechzylindcr mit halbem oder gleichem Durchmesser des Druckzylinbers. Die Formblechzylinder be stehen aus Stahl und das Einspannen derselben ist ohne Vorbehand lung möglich, die in Lochen usw. besteht. Zur einwandsreien Führung der Bogen dienen zwei Greisersysteme, die eine schmicrsreie Führung nach dem System der Zweitourenmaschine gestatten, eine Einrichtung, die bei Verwendung als Bogendruckmaschine große Vorteile bietet. Farbkasten und Farbwalzen sind getrennt gelagert und mit Rücksicht auf ein schnelles Abrakeln unabhängig voneinander abschwenkbar. Bei der Verwendung des einteiligen Formzylindcrs sorgt eine Vor richtung dasiir, daß das Rakel nur begrenzt in Tätigkeit tritt. Die konstruktive Durchbildung der Rakelbelastung ist neuartig. Bei Ver wendung der verschiedenen Formzylinder ersolgt die seinstusige Ein stellung des Rakeldruckes mit Hilfe einer Markierung. Der Fuykers-Patent-Schnelltrockner soll die Wirtschaftlichkeit der Tiesdruckmaschinen besser gestalten. Er arbeitet mit Kaltlust, das heißt mit Luft in normaler Raumtemperatur. Durch einen kräftigen, ge räuschlos arbeitenden Ventilator neuester Konstruktion wird der Luft umlauf in dem Trocknungssystem bewirkt. Im Trockner, der die Papierbahn vollkommen umschließt, besorgt der sich im steten Kreislauf bewegende Luftstrom, fortwährend ergänzt durch frische Lust, die Trocknung so vollkommen, baß die üblichen Schwierigkeiten restlos be seitigt werden. Durch den Einbau dieses SchnelltrockncrS kann die Truckgeschwindigkeit bedeutend erhöht werben, weil ja die bisherigen Schwierigkeiten, besonders bei Mehrfarbendruck, wegfallen. Außer dem bietet er den Vorteil, sofort gebrauchsfertig zu sein, während bis her etwa eine Stunde Zeit für das Anheizen ersorderlich war. Reproduktion Eine umwälzende Neuerung auf dem Gebiete der Reproduktions apparate hat die Firma Hoh L Hahne, Leipzig, geschossen. Der Repro- duktions-Brllcken-Apparat »Olymplux« ist auf vier Pfeilern ge lagert, sodaß er wie eine Brücke wirkt. Die Bedienung ist außerordent lich bequem und die Größeneinstcllung geschieht durch Molorantrieb. Wenn das gewünschte Format des Bildes aus der Mattscheibe erreicht ist, wird der Motor durch eine Druckknopfschaltung ausgcschaltet. Die Feinstellung ersolgt durch ein großes Handrad. Ta die Kamera, das Obsektivvordcrteil, das Reißbrett und die Belcuchtungseinrichtung freihängend angeordnet sind, ist eine bequeme Handhabung von allen Seiten möglich. Der Apparat ist sür alle Formate lieferbar nud wird sich besonders bei den größten Ausmaße» bewähren. In den Normal- Avnarat-Abmcssungen sind Verkleinerungen bis ein Fünftel und Ver größerungen bis auf das Doppelte vorgesehen. Der Apparat ist vor nehmlich aus Metall gebaut und mit alle» Verbesserungen ausgerüstet, wobei auch auf stärkere Originale Rücksicht genommen wurde. Auf dem Gebiete der Horizontal-Reproduktions-Apparate, die ganz aus Metall hergestellt sind, hat Klinisch L Co., Frankfurt a. M-, eine Neuerung geschussen, bei der man in erster Linie auf Erleichte rung in der Bedienung bedacht war. Das Schwingstativ ist aus Prä- ztsionsstahlrohren mit gegen Verdrehung und Verbiegung sichernden Zwischenträgern ausgerüstet und auf Weichgummisedern gelagert. Alle Bedienungshebel find auf einem Schaltbrett vereinigt, sodaß die Einstellung des Objektivs, des Mattscheibenträgers, die Bedienung der Laufwagenbrcmse, die Ein- und Ausschaltung der Bogenlampen und bas Ausschwcnken der Kamera von einer Stelle aus erfolgen kann. Neben diesen in der Hauptsache wirtschaftlichen Verbesserungen beschäftigt sich die Fachwelt mit einer neuen Form sür die Her stellung von Drcisarbenklischees unter Verwendung einer Dreifarben kamera. Die ersten Versuche dieser Art stammen von vr. Miethe, der eine» Apparat baute, bei dem drei Negativplatten übereinander unge ordnet wurden. Die Negative wurden nacheinander unter Ver wendung der entsprechenden Farbsiltcr belichtet, wobei der Schlitten mit den Platten jeweils um die Plattengr-^e nach unten gerückt wurde, damit die nächste, noch unbelichtete Platte ausnahmebereit wurde. An de, Verbesserung dieser Schlittenkamera, die nur bedingt den gestellten Anforderungen genügte, weil nur feststehende Gegen stände wie Gemälde, Stillcben und ähnliche farbige Sachen ausge nommen werden konnten, wurde ständig gearbeitet. Zunächst vcr wendete man panchromatische Platten. Sie lieferten zwar vollkommen gleichwertige und absolut passende Negative, waren aber immer noch nicht zur Aufnahme von Landschaften und Personen zu gebrauchen, weil dazu Momentaufnahmen nötig sind, die gleichzeitig alle drei Platten belichten. Diese Notwendigkeit ist durch den Bau der so genannten Einbclichluugs-Karben-Kamera geschaffen worden. Bei SSS
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