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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1931
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- Deutsch
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Beschwerden über Verstöße gegen die Satzungen nachzugehcn, Strafen festzusetzen wegen der Verstöße und der im Zusammen wirken mit dem Vorstand die Entscheidung über den Ausschluß eines Mitgliedes aus dem Börsenverein und über die etwaige Wiederaufnahme des Ausgeschlossenen hat. Er kann den Be schuldigten einladen, an der für ihn entscheidenden Verhandlung teilzunehmen und kann ihn, so er unglaubwürdig ist, durch ein verhörähnliches Verfahren zur Schilderung der wahren Sach lage veranlassen. Ein Wahlausschuß hat die Ausgabe, die Wahlen des Vor standes wie die der Ausschüsse vorzubereiten und sie teils der Hauptversammlung vorzulegen, teils mit dem Börsenvereins- vorstande zu beschließen. Er hat ferner die Stimmvertretungen — zur Zeit kann ein Anwesender sechs andere vertreten — zu prüfen und das Wahlergebnis selbst zu ermitteln. Auch die Wahlen für den Berwaltungsrat der Deutschen Bücherei, einer Gründung des Börsenvereins, des Staates Sachsen und der Stadt Leipzig, hat er vorzubereiten. Ein Rechnungsausschuß sorgt für die Prüfung der Kasse, für die bestimmungsgemäße Verwaltung des Bereinsvermögens. Diesen drei wichtigsten schließt sich ein« Anzahl von Aus schüssen an, die ich namentlich aufzählen will, da aus ihrem Namen ihr Zweck ohne weiteres erkennbar ist. Es sind dieses: Der Auslandausschuß, der Ehrenausschuß, der sür Urheber- und Verlagsrecht, der Verlagsausschuß, der die Verlagsunterneh mungen des Börscnvereins überwacht, der Ausschuß für das Börsenblatt, der Werbeausschuß, der Ausschuß sür Fortbildung des buchhändlerischen Nachwuchses, der Steuerausschuß und der sür die Bibliographie, sür die Bibliothek und sür die Geschichte des Buchhandels, und schließlich der durchaus nicht unwichtige Festausschuß. Ich muß nun zum Schluß noch kurz eine Umgestaltung der Organisation des Börsenvereins erwähnen, das ist die Einrich tung des Kreisausschusscs und des Fachausschusses, über deren Vorzüge und Nachteile die Meinungen stark auseinandergehen. In den Hauptversammlungen des Börsenvereins oder eigent lich in der Kantate-Versammlung der Kreisvcreine tobte, wie ich schon erwähnte, ein heftiger Kamps der gegenteiligen Auf fassungen über Wohl und Wehe der Buchhändler: dieser Kampf gruppierte sich in vielen Fällen unter die Zeichen: Hie Verlag, hie Sortiment. Nun ist einerseits das Sortiment der wirtschaft lich Schwächere, andererseits aber seiner Zahl nach der Stärkere. Es war seit Bestehen der Kreisvereine immer gelungen — sicherlich unterstützt durch eine weitgehende Rücksichtnahme auf die Belange des Gegners —, eine Einigung der Parteien herbei zuführen. Da wurde — ich glaube in der Zeit des weichenden Wertes der Mark — durch Stimmenmehrheit ein Beschluß her beigeführt, der wirtschaftliche Bestimmungen traf, durch die die Verleger sich beeinträchtigt fühlten. Jedenfalls wurde diese ver meintliche Beeinträchtigung der Anstoß für eine Bewegung, die zum Ziel hatte, wirtschaftliche Beschlüsse nur bei gleich starker Stimmenzahl der Jnteressentengruppen stattfinden zu lassen. Die Kreisvereme blieben zwar bestehen, sie dienen aber neuerdings dem Börsenverein im wesentlichen nur noch zur Unterstützung bei der Durchführung seiner Aufgaben, und zwar ist ihnen vorwiegend die Wahrung örtlicher Interessen über wiesen. Die Mitglieder dieses Kreisausschusses sind die Vorsitzen den der Kreisvereine, d. h. also alle Vorsitzenden der Kreisver eine bilden zusammen den Kreisausschuß. Ihm zur Seite wurde ein Fachausschuß gestellt, dem nunmehr das den Kreis vereinen oder dem neuen Kreisausschuß entzogene Gebiet der Behandlung wirtschaftlicher Fragen übertragen ist. Und zwar solcher im Verkehr der Buchhändler untereinander (Berkehrs- ordnnng) wie mit dem Publikum <Verkaufsordnnng>. Seine Zusammensetzung ist: 18—20 Verleger, 16—20 Verbreiter und 4—5 Zwischenhändler. Die Verteilung dieser Ausschußmitglie der auf die einzelnen Fachvereine steht dem Gesamtvorstand zu, natürlich nach Maßgabe der Sitze des herstellenden und des ver breitenden Buchhandels. Damit wird der Börsenverein also zu gleich die Dachorganisation für alle Fächer des Buchhandels. Das kann naturgemäß von großer Bedeutung werden. Ein übelstaud liegt bei dieser Art der Organisation darin, daß den Bereinsmitgliedern die Teilnahme oder doch die abstimmungs fähige Beteiligung an den Beratungen des Kreis- wie Fach ausschusses genommen wird. Dadurch bleiben die Geschicke zwar in der Hand von Vertrauenspersonen, aber die rege Anteil nahme des Einzelnen scheint mir dadurch doch stark beeinträch tigt zu sein, es fehlt der belebende Impuls junger aufstrebender Intelligenzen, die heute gar nicht zu Worte, oder doch sicherlich nicht zum Einfluß kommen, weil sie über den Rahmen ihre? Kreisvereins hinaus unbekannt und unentdeckt bleiben. Aber meine Damen und Herren, auf diese Entwicklung des Neuen möchte ich Sie nur aufmerksam machen; über das pro und contra wird die Geschichte dieser Entwicklung entscheiden und auch sie braucht zu ihrer Gestaltung nicht nur die besten verantwor tungsfreudigen Kräfte, sondern auch die Jahre und Jahrzehnte der Entwicklung, wie ich Ihnen das bei der kurzen Wanderung durch die Entwicklungsgeschichte der Organisation des Börsen vereins gezeigt zu haben hoffe. Der Völkerbund als Verleger. Von vr. E. H. Hillekamps, Genf. Ein Organismus wie der Völkerbund, der sich mit den ent scheidenden Fragen des politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Lebens der Gegenwart zu beschäftigen und darüber hinaus zahl reiche wissenschaftliche und humanitäre Probleme in den Kreis seiner Wirksamkeit gezogen hat, muh notwendig im Lauf der Jahre auch eine stattliche Zahl von Veröffentlichungen herausbringen. In der Tat hat der »Publikationsdienst«, wie der Völkerbundsverlag in der Genfer Amtssprache heißt, bisher über zweitausend periodische und nichtperiodische Publikationen verlegt, die in ihrer Gesamtheit ein geschlossenes Bild der Tätigkeit des Völkerbundes auf allen seinen verschiedenen Arbeitsgebieten — Politik, Wirtschaft, Finanz, Hygiene, geistige Zusammenarbeit, Verkehr, Rechtsfragen, humani täre und soziale Fragen — vermitteln. Der Antrag, eine solche Veröffentlichung herauszubringen, geht durchweg von den einzelnen Abteilungen des Völkerbundsekretariates aus, die entweder für ihre eigene Arbeit oder sür eine kommende Konferenz entsprechende Dokumente als »Arbeitsgrundlage« brauchen. Die letzte Entscheidung über die Veröffentlichung liegt jedoch bei einem besonderen »Veröffentlichungskomitee« (Eomite 668 publi- eation8), das grundsätzlich bestrebt ist, die Drucklegung jedes nicht unbedingt als Arbeitsinstrument benötigten Dokumentes möglichst zu unterbinden. Hat dieses Komitee entschieden und ist dann der Druck beendet, so spricht sich die Sekrctariatsabtcilung, auf deren Veranlassung und unter deren Verantwortung die Publikation er folgt ist, darüber aus, ob das Dokument sofort oder erst später der Öffentlichkeit zugängig gemacht werden soll. Das Letzte ist meist der Fall, wenn es sich um Veröffentlichungen handelt, welche zunächst an die Mitglieder des Völkerbundrates oder des ganzen Völker bundes gesandt werden; in einem solchen Fall pflegt das Völker bundsekretariat entweder 24 oder 48 Stunden nach der Übergabe der Publikation an die einzelnen Regierungen das Dokument auch in Gens zu veröffentlichen. Wie sich die Öffentlichkeit ihrerseits zu den Völkerbundveröffent- lichnngen stellt, geht aus den Umsatzziffcrn der letzten Jahre hervor — sie haben sich seit fünf Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahre 1926 wurden für rund 150 000 schw. Frcs. Völkerbundsdokumente abgesctzt, im Jahre 1930 für 340 000 schw. Frcs. — und im laufen den Jahre darf man mit weiteren Erhöhungen rechnen. Deutsch land steht unter den Käufern an dritter bis vierter Stelle. Frei lich decken die aus dem Verkauf erzielten Summen die Verlags unkosten bei weitem nicht, der Völkerbundsverlag ist kein reines Geschäftsunternehmen, das sich selbständig tragen könnte, sondern er ist eine dem Völkerbnndsekretariat eingegliederte und vom Völker bund finanzierte Abteilung, deren Materialbudget — ohne alle Personalausgaben — sich auf jährlich rund 1300 000 schw. Frcs., also auf fast das Vierfache der bisher erzielten besten Jahrcsein- nahme beläuft. (Das von der letzten Völkerbundversammlung über prüfte Budget für 1932 sieht jedoch einige Ersparnisse in den Ma terialausgaben der Verlagsabtcilüng vor.) Seit mehreren Jahren leitet den Völkerbundverlag ein Deutscher, der im deutschen Verlags buchhandel bestens bekannte Herr F. Schnabel; den Vertrieb für Völkerbundsdruckschriften in Deutschland hat der Earl Heymanns Verlag, Berlin, übernommen. Alle Völkerbundsverösfentlichungen, also der literarische Nieder schlag der gesamten Völkerbundsarbeit, sind in dem stattlichen »Publi- 959
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