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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1935
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- Deutsch
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ist jedenfalls klar: Gerade in diesem Augenblick unserer ge schichtlichen Entwicklung darf die Ausfuhr deutscher Bücher nicht durch wirtschaftliche Schwierigkeiten behindert oder gar lahmgelegt werden, denn niemals ist cS wichtiger gewesen als jetzt, daß das Ausland erfährt, wer wir sind, wie wir denken und was wir wollen - und wodurch könnte cs sich darüber bester unterrichten als durch Bücher, als durch die Werke der geistig Schaffenden unseres Volkes. Ich will die Aufzählung des Begonnenen und Geleisteten nicht fortsetzen. Diese Zeilen sollen ja kein LeistungSbcricht sein, der Anspruch auf Vollständigkeit erheben könnte oder wollte. ES sollte lediglich an dem Hinweis auf einige große Fragen und Probleme dargetan werden, daß die letztlich ent scheidenden Aufgaben dcS Berufsstandes nicht etwa noch als Fragen und Probleme vor uns liegen, sondern mit frischer Kraft bereits angepackt worden sind. Aufgaben bleiben sie darum freilich immer noch. Die nationalsozialistische Berufsgemein schaft will nicht nur äußerlich hingcstcllt, sie will auch innerlich erlebt und gestaltet werden. Die RcichSschule des Deutschen Buchhandels kann erst durch ihre Leistung zu dem geistigen Kraftzentrum für den Jungbuchhandel werden, zu dem wir sie sich entwickeln sehen möchten. Die Ablehnung und Absage an den Schmutz und Schund ist nur eine negative Maßnahme, der eö die immer stärker sich auswirkende Pflege und Ge staltung deS positiv zu Wertenden gegenüber zu stellen gilt. In der Werbung gilt eS entschlossener noch und radikaler als bisher mit gewissen liberalen Vorurteilen zu brechen und die dem Buche Zugänglichen nicht nur in der Klaffe der Besitzenden und sogenannten Gebildeten, sondern quer durch das ganze Volk hin in allen Ständen, Berufen, Schichten und Kreisen zu suchen. Dem Auslande gegenüber endlich hat sich jeder Verleger und jeder Buchhändler mehr noch als bisher klar darüber zu sein, daß cS zu einem wesentlichen Teil Bücher sind, nach denen unser Volk im Auslands beurteilt wird. So gibt es allerorten noch viel - noch unendlich viel zu tun. Aber im Rückblick auf das Jahr zwischen Kantate 19Z4 und iyz5 dürfen wir seststcllcn, daß die Fundamente stehen, ja, daß wir mit dem Bau, den zu errichten unsere Aufgabe ist, schon ein gutes Stück vorangckommen sind. Kantate, der Ehrentag des deutschen Buches Professor Dr. Richard Suchenwirth Seit jeher haben wir Deutschen als das Volk gegolten, das mit redlicherem Eifer als andere sich dem Studium der Bücher gewidmet hat, wie ja auch die herrliche Kunst der Buchdruckerei von deutschen Landen her ihren Ausgang genommen hat. Wir sind immer ein Volk der Gelehrten gewesen, aber auch eines der eifrigen Leser in den nichtgelehrten Schichten, und ein ge waltiger Anteil an der in der Welt bekannten Tüchtigkeit deutscher Arbeiter ist der stillen Wirkung deö Bucheü zuzu schreiben, die, gleich für welchen Beruf, sich überall segenS- voll auszuwirken vermag. Kantate ist der Ehrentag für den deutschen Buch handel. Kein Deutscher soll an diesem Tag vergessen, welche lautere Mühe und welches hohe Streben erforderlich waren, um diesen Ehrentag durch soviel Jahrzehnte hindurch blank und rein zu erhalten. Drei Gruppen von Schaffenden sind es, die sich an diesem Tag die Hände reichen sollen: die Autoren, die Verleger und die Buchhändler. Alle drei sind aufeinander angewiesen, und keine Leistung darf übersehen oder gering geachtet werden. Wenn der Autor aus der Begeisterung seines Herzens heraus sein Werk schreibt und nach vielen Mühen endlich etwas Abgeschlossenes in seinen Händen weiß, so bedeutet dies stets ein inneres Erlebnis und einen Feiertag in seinem Leben. Nun bedarf es des kundigen Verlegers, der die Arbeit zum Buch macht, der das Buch durch die Mittel seiner Werbung hinausträgt in den Bereich der Buchhändler und damit an die Masse des Volkes. Der Verleger ist nicht etwa ein Geschäftsmann wie andere, die für den Gewinn ihrer Tasche mit mutigem Einsatz arbeiten, die bei großzügigster Arbeit doch auch immer zugleich an das Wachsen ihrer Kapital massen denken. Dem Verleger genügt der Ruf eines kühnen, ehrlichen Unternehmers nicht, er will ein Führer im geistige» Leben der Nation sein. Die besten Verleger in der Geschichte der Literatur haben mit dem Einsatz ihrer Mittel das edelste deutsche Schrifttum nicht allein in ihren Verlag übernommen und damit das Wagnis der geschäftlichen Unternehmung getan, sondern sie waren vielfach die Anreger, die Fahnen träger in einem unbekannten Land. Oft hat der ganze Verlag sich in den Dienst einer geistigen Aufgabe gestellt. Er hat beträchtliche Mittel dabei eingesetzt und nur zu oft auch ver loren, wenn die Zeit für solche Werke noch nicht reif gewesen 5
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