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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1935
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- Deutsch
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Rückblick und Vorschau Dr. Heinz Wismann Der organisatorische Aufbau der RcichSschrifttumSkammer und der ihr eingcglicdcrten Verbände geht seiner Vollendung ent gegen. Damit rücken automatisch die großen Ziele, um deren Willen der ganze Aufbau errichtet wurde, stärker in den Vorder grund. Nicht, als ob die an dem Aufbauwerk Beteiligten diese Ziele in der Zwischenzeit aus den Augen verloren hätten. Organisation - das ist ja letzten Endes nur das praktische Mittel eines gestaltenden Willens und somit die äußere Er scheinungsform eines inneren Vorganges, auf den eS eigentlich ankommt. Weshalb bei jeder organisatorischen Aufbauarbeit, die nicht bloße Geschaftelhuberei ist, der Organisationsbeginn zugleich auch schon der Beginn der Arbeit an den großen praktischen Aufgaben ist, die dem gestaltenden Willen jeweils gestellt sind. Dabei liegt eS freilich in der Natur der Dinge, daß zunächst das rein Äußerliche überwiegt und ein gutes Teil der Kräfte bindet, die erst allmählich mit der fortschreiten den Vollendung deS Werkes für die eigentlichen und wich tigeren Aufgaben frcigesetzt werden. Ich glaube, daß der Bund und die Kammer mit dem bisher Erreichten zufrieden sein können. Noch liegt zwar der definitive Abschluß der organisatorischen Arbeiten vor uns. Blickt man aber zurück auf das bisher und insbesondere in dem Jahr seit der letzten Kantate-Versammlung Geleistete, so sieht man, daß im Grunde alle großen Aufgaben deS Berufsstandes bereits angepackt worden sind, mag auf den verschiedenen Ge bieten auch noch unendlich viel zu tun bleiben, um die ge steckten Ziele zu erreichen. Zunächst ist in dem hinter unS liegenden Arbeitsjahr die not wendige Umgestaltung des BörsenvereinS der Deut schen Buchhändler vollzogen worden - ein Werk, das um so schwieriger war, als eS galt, die stolze Tradition dieses Verbandes zu erhalten und zugleich in radikaler Umformung alles Überholten und Veralteten dem Buchhandel eine mit den Kräften der Gegenwart im Einklang stehende berufs- ständische Vertretung zu schaffen. Man darf wohl feststellen, daß diese Aufgabe gelöst ist. Aus dem „Prinzipalsverband" früherer Prägung, den der Börsenvcrcin der Deutschen Buch händler darstellte, ist eine nationalsozialistische BerusSgemein- schaft geworden. Gleichsam als Auftakt zu der diesjährigen Kantate-Tagung ist die Reichsschule deS Deutschen Buchhandels feier lich eingeweiht worden. Auch ihre Errichtung ist eine organi satorische Leistung, auf die der Buchhandel stolz sein darf. Denn stärker kann ein Stand doch wohl nicht zum Ausdruck bringen, daß er die von den Rechten und Pflichten des berufs- ständischen Aufbaus umschlossene Aufgabe als eine unend liche Aufgabe ansieht, die nicht nur der heutigen, sondern allen kommenden Generationen des Volkes gestellt ist - stärker mithin auch kaum dem Gefühl der Verantwortung vor der Zukunft und der Geschichte deS Volkes Ausdruck ver leihen. Vor wenigen Tagen erst ist das Gesetz zum Schutze der Jugend vor Schmutz und Schund von der Reichsregierung aufgehoben worden. Die Gründe für diese Maßnahme sind nicht zuletzt darin zu sehen, daß der Buchhandel sich schon bald nach der Machtergreifung mit entschlossener Geste und ohne jeden polizeilichen Druck von der unter dieses Gesetz fallenden Lite ratur der Verfallszeit loSgesagt hatte. Es stellt dem deutschen Buchhandel ein ehrendes Zeugnis aus, daß im Dritten Reich dieses Gesetz als überflüssig angesehen und durch eine berufs- ständischc Maßnahme, die bekannte Anordnung der ReichS- schrifttumSkammer, ersetzt werden konnte. Zum ersten Male ist in dem hinter uns liegenden Arbeitsjahr eine Buchwoche durchgeführt worden, bei der cS durch eine planvolle Zusammenfassung und Mobilisierung aller Kräfte gelungen ist, die Werbung für daS gute deutsche Buch in einem bisher niemals erreichten Maße und Grade in die breitesten Kreise unseres Volkes zu tragen. Die Erfahrungen, die in dieser Woche und in der Zeit ihrer Vorbereitung gemacht worden sind, werden nicht ungenutzt bleiben. Es soll - das ist der Sinn der Gründung der „RcichSarbcitSgcmcinschaft für Deutsche Buchwerbung" - in Zukunft nicht nur einmal im Jahre einen Tag oder eine Woche, sondern ohne Unter brechung für daS Buch unter Heranziehung aller Kräfte ge worben und diese Werbung nur von Zeit zu Zeit in besonderen Aktionen verstärkt werden. Die Hoffnung geht dahin, in der Buchwcrbung durch das sorgfältige Studium aller in Betracht zu ziehenden Gesichtspunkte und durch die Auswertung aller praktischen Erfahrungen zu einem eigenen Propagandastil zu kommen, den cS heute noch nicht gibt, der aber entwickelt werden muß - nicht nur um des Buchhandels, sondern um des Volkes willen. DaS gilt übrigens nicht nur für das Inland, sondern auch für das Ausland, wenn hier freilich auch - wenigstens vor läufig - noch ein anderes, sehr schwieriges Problem im Vordergrund steht: der Preis deS deutschen BucheS im Ver hältnis zu den Preisen der Bücher anderer Länder. Auch dies Problem ist, wie wohl allgemein bekannt sein dürfte, mit Energie angepackt worden. Wenn cS im Augenblick noch ein Problem ist, so hat cS dafür außerhalb des Buchhandels liegende, gewichtige Gründe gegeben, die allerdings nur noch für kurze Zeit die Lösung hintanhaltcn werden. Die Aufgabe 4
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