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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1935
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- 1935-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1935
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- Deutsch
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ebenso wichtig ist, daß mit ihrer Hilfe planmäßig die Neu gründungen von Büchereien an den Orten vorgenommcn wird, die solche noch nicht besitzen, und daß durch sie die Gewähr dafür geleistet wird, daß überall wirklich gesunde und leistungs fähige Büchereieinheiten entstehen. Nichts veraltet ja so rasch wie eine Bücherei, und nirgends ist die Gefahr des AbstcrbenS einer Einrichtung so groß wie im Büchereiwesen. Davon geben wahre Büchereifriedhöfe, die zwar in den Statistiken noch gezählt werden, für die Wirklichkeit aber auSgcschieden sind, nur allzu beredte Kunde. Die Landes- und Beratungsstellen sind daher vor allem dafür verantwortlich, daß die Technik auch der kleinsten Bücherei, möge eS sich nun um den Buch einband, um die Leserkarte, um die Kartei oder um irgend sonst eine Einzelheit handeln, den Ansprüchen gerecht wird, die der nationalsozialistische Staat an sein Volksbüchereiwesen stellen will und stellen kann. Ebenso bedingt selbstverständlich die oben ausgeführte Auffassung vom Volksbüchereiwesen als einem Gesamtorganismus, daß auch der Bestandsaufbau, insbesondere in bezug auf Neuanschaffungen, unter der Obhut der Beratungsstellen steht. Die Landes- und Beratungsstellen sind damit die eigentlichen Schlüsselstellungen des öffentlichen Büchereiwesens, und von ihrer Tatkraft und Verantwortung hängt zum guten Teil die Zukunft des VolkSbücherei- wescnS ab. Ein nicht minder wichtiger Faktor für das Volksbüchereiwesen sind aber auch die Gemeinden. Denn die deutsche Volks bücherei ist, wie cS übrigens in den meisten anderen Ländern ebenso der Fall ist, Angelegenheit der Gemeinden, die die finanziellen und rechtlichen Träger der einzelnen Einrichtungen sind. Mit Freude kann festgcstellt werden, daß die deutschen Gemeinden in wachsender Anzahl den VolkSbüchereigedanken, auch über das in früheren Jahren hier und dort bereits Erreichte hinaus, fördern. Der Richtsatz für Gemeinden unter ;ooo Ein wohnern von io Pfennigen je Kopf und Jahr für die Volks bücherei (bei größeren Gemeinden entsprechend mehr) findet immer allgemeinere Anwendung, ebenso wie cS heute bereits wieder Städte gibt, die 6c> Pfennig und mehr je Kopf der Bevölkerung im Jahr für ihr Volköbüchereiwcscn aufwendcn, so daß zu hoffen ist, daß in absehbarer Zeit die Wunden, die Leihbücherei und Volksbuch Wenn der Reichsminister für Volksaufklärung und Propa ganda Dr. Goebbels während der „Woche des deutschen Buches" 1YZ4 die Forderung aufgestellt hat, „daö deutsche Buch müsse wieder zum Volke kommen", so hat er damit den von ihm mit der Pflege und Förderung des Schrifttums Be auftragten die Aufgabe gestellt, das wertvolle deutsche GeisteS der Abbau der Kulturleistungen seit dem Jahre 1929 dem Volksbüchereiwescn schlug, langsam ausheilen werden. ES ist selbstverständlich nicht möglich, jede kleine Büchcrei- einheit hauptamtlich durch einen Fachmann verwalten zu lassen. Das Volksbüchereiwesen ist vielmehr wie jede rechte Volkssache auf weitgehende ehrenamtliche Arbeit und Unter stützung angewiesen. An dieser Stelle gebührt der deutschen Lehrerschaft ein Wort des Dankes. Der deutsche Erzieher setzt sich fast allenthalben in seinen oft recht kärglichen Muße stunden für die Volksbücherei ein, so daß in der Mehrzahl der Fälle, wo Volksbüchereien ehrenamtlich geleitet werden, der Grundsatz gilt, daß der Lehrer zugleich auch der Büchereilciter ist. Der enge Zusammenhang zwischen Volksbücherei und Schule, in dem sich zugleich auch das Wesen der Volksbücherei als wichtiges Mittel der Volkserziehung auSdrückt, hat eine große praktische Bedeutung aber auch deshalb, weil eine starke und gesunde Entwicklung des Volksbüchereiwesens der beste Ansporn auch für den Neuaufbau des Schüler- und Lchrer- büchereiwescnS ist, das, ähnlich wie die Volksbüchereien in den letzten Jahren, ebenfalls empfindliche Einbußen erleiden mußte. DaS VolkSbücherciwesen und das mit ihm verbundene Schüler- büchcreiwesen bedarf einer guten und vertrauensvollen Zu sammenarbeit mit dem deutschen Buchhandel. Diese Zu sammenarbeit wird ebenso durch wirtschaftliche Vereinbarun gen, die getroffen wurden, gefördert, als auch durch das Einkaufshaus für Büchereien in Leipzig, das eine gemeinsame Gründung des deutschen Buchhandels und der am öffentlichen Bücherciwesen beteiligten Stellen ist. Bis zur völligen Verwirklichung der eingangs nicdergelegten Ziele wird noch einige Zeit verstreichen müssen. ES darf aber heute schon festgestcllt werden, daß der Aufbau deS ganzen Werkes in Gang gekommen ist und sich vielerorts kräftig in Gestalt von Neugründungen und des AuS- und Umbaues bestehender Einrichtungen vollzieht. Jeder Tag soll uns so dem Ziel näher führen, ein leistungsfähiges öffentliches Bücherciwesen zu schaffen, das gleichzeitig für den deutschen Buchhandel eine gesunde und kräftige Herzkammer darstellen soll. gut mit allen Mitteln und auf allen Wegen in das deutsche Volk hincinzutragen. Die Umschau unter den bereits vorhan denen Möglichkeiten und Wegen hat ergeben, daß - neben den Volks- und Werkbüchereicn - insbesondere auch die Leih büchereien eine nicht zu unterschätzende Rolle als Mittler zwi schen Buch und Volk spielen. 39
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