Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19350518
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193505189
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19350518
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-05
- Tag1935-05-18
- Monat1935-05
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vorgehvben zu werden. Auch die Werkbüchercien wurden von der Reichsschrifttumsstelle solange betreut, bis die Fachschaft der Betreuer der Werkbüchereien in der Reichsschrifttums kammer geschaffen war. Zu den wichtigsten Aufgaben der Rcichüschrifttumsstclle ge hört auch die Betreuung des Kulturfunks des Kurzwellen senders. So werden zum Beispiel jeweils die Bücher, die der Kurzwellensender in seinen Bücherstunden für die Deutschen im Auslande besprechen läßt, von der Reichsschrifttuinsstclle im Einvernehmen mit der literarischen Leitung des Kurzwellen senders ausgewählt. Gerade diese Arbeit ist außerordentlich wichtig, da die Besprechungen des Kurzwellensenders von Berlin (Zeesen) aus über die Richtstrahler zu verschiedenen Zeiten in fünf Zonen gesandt werden. Die Arbeit der Reichsschrifttumsstcllc, die der Aufsicht des Leiters der Abteilung Schrifttum im Propagandaministerium untersteht, vollzieht sich so in aller Stille, hat aber eine hohe praktische Bedeutung, da sie überall dort mit eingrcift, wo aktive Buchpolitik, wenn dieser unschöne Ausdruck hier er laubt ist, getrieben wird. Die ReichssicUe zur Förderung des deutschen Schrifttums Die Rcichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums ist organisatorisch die umfassendste und ihre Arbeit am meisten ausbreitende Schristtumsstelle, über die hier zu sprechen ist. Sie ist außerdem als erste derartige Stelle nur wenige Monate nach dem nationalsozialistischen Umschwung inS Leben ge rufen worden. Die Reichsstelle geht in ihrer Entstehung zurück auf die BuchbcratungSidee ihres Leiters Hans Hagemeyer, die dieser schon vor dem nationalsozialistischen Umschwung im Rahmen seiner Tätigkeit in der Ortsgruppe Nürnberg des Kampfbundes für deutsche Kultur und später als Landesleiter des Kampfbundcs für deutsche Kultur in bestimmter Form zu verwirklichen suchte. Hagemeycr versuchte damals, durch eine umfassende Buchbcratungsorganisation in den Gliederungen des Kampfbundes für deutsche Kultur breite VolkSkrcise wieder an das Buch heranzuführen. Er war in seiner Arbeit vielfach stark gehemmt durch die Tat sache, daß er aus Mangel an Unterstützung von anderer Seite die ganzen Arbeiten so gut wie völlig aus eigenen Mitteln ausbaucn und durchführen mußte. Nach dem nationalsozialistischen Umschwung sah Hagemeyer die Stunde einer Verwirklichung seines Planes gekommen; er trug den Plan, der von RcichSleitcr Alfred Roscnbcrg und dem damaligen Geschäftsführer des Kampfbundes für deutsche Kultur, Gotthard Urban, längst gutgehcißen war, bei der Kan tate lygg in Leipzig dem Vorsteher und führenden Mitgliedern des Börscnvercins vor. Nach derBerufung von Or. Langenbucher in die Geschäftsstelle des Börsenvereins fanden zunächst an läßlich eines Kampfbundtreffens in Erfurt auf der Wartburg in Eisenach und später (am 16. Juni 19ZZ) einige entscheidende Besprechungen in Leipzig statt, die dann schließlich zur Grün dung der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums führten. Auf diesen Besprechungen wurden die Aufgaben der Rcichsstelle,ihre Arbeitsweise und die finanziellen Voraussetzun gen festgclegt. Der Start der Rcichsstelle konnte am i.Juli iyz; erfolgen mit Hilfe des Beitrages des Börsenvereins zum Kampf bund für deutsche Kultur, der vom Kampfbund der Reichö- stelle zur Verfügung gestellt wurde. Die Rcichsstelle bezog am i. Juli ihre Geschäftsstelle in Leipzig, aber schon nach wenigen Wochen machte sich ihre Übersiedlung nach Berlin notwendig; am i. August lygg bezog sie ihre Räume in der Oranienburger Straße in Berlin, die sie heute, allerdings wesentlich erweitert, noch innchat. Die Führung der ReichS- stclle sollte ein Führerrat übernehmen, der folgende Persön lichkeiten umfaßte: Hans Hagemeyer als Vertreter des Kampf bundes für deutsche Kultur, der zugleich zum Geschäftsführer der Rcichsstelle bestimmt wurde, Or. Langenbucher als Ver bindungsmann zum Börsenverein, Or. Schlösser, den dama ligen kulturpolitischen Schriftleiter des „Völkischen Beobach ters" als Verbindungsmann zur Presse und Or. Heinz Wis- mann als Vertreter deS Reichsministeriums für Volksauf klärung und Propaganda, das für das erste halbe Jahr die nötigen Mittel zur Verfügung stellte. Die Aufgaben, die der Rcichsstelle gestellt waren, waren damals schon ungefähr die gleichen, wie sie heute noch von ihr aus geführt werden, wenn auch die Formen der Erfüllung dieser Aufgaben inzwischen im Zuge der Entwicklung etwas andere geworden sind. Diese Aufgaben bestanden im großen darin, einen wesentlichen Teil des deutschen Schrifttums unter be stimmten Gesichtspunkten, die durch den Umschwung ge geben waren, zu prüfen, zu sichten und daS FördernSwcrte darunter zu fördern. Dazu trat aber sehr bald eine Reihe anderer Aufgaben, unter denen besonders die Manuskript prüfung genannt zu werden verdient, die sich bald in so starkem Maße auSbreiteten, daß die Rcichsstelle ihre Geschäfts stelle wesentlich erweitern mußte. Die Prüfung und Sichtung deS Schrifttums geschah mit Hilfe eines ehrenamtlich arbei tenden Lektorenstabes, der zu Beginn der Tätigkeit der Reichs stelle etwa 20 Lektoren umfaßte, heute jedoch auf ein Viel faches dieser Zahl angcwachsen ist. Im Frühjahr 19Z4 wurde die Rcichsstelle von RcichSleitcr Alfred Roscnbcrg in Obhut genommen, der kurz vorher den Leiter der Rcichsstelle, Hans Hagemeyer, zu seinem Referenten für Schrifttumsfragcn im Außenpolitischen Amt der NSDAP, ernannt hatte. Die Rcichs- stclle ist keine eigentliche Dienststelle deS Staates oder der 29
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder