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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
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tumSstelle beschritt, um einer Erfüllung dieser Aufgabe nähcr- zukommcn, war die Verkündung der „Sechs Bücher deS Monats", eine Aktion, durch die im Laufe eines halben Jahres ein Grundstock von Büchern geschaffen werden sollte und konnte, die durch die großzügige Mitarbeit von Presse und Rundfunk in das Bewußtsein des Buchhandels und des Publi kums eingesenkt wurden. Vor allem sollen die bei dieser Aktion gemachten Erfahrungen auch bei späteren Arbeiten der ReichS- schrifttumSstcllc verwertet werden. Die Aktion der „Sechs Bücher des Monats" wurde nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland sehr rasch bekannt und fand vielfach aus einfacheren Leserkreisen ein starkes Echo. DaS Wesen der Arbeit der Reichsschrifttumsstelle beruht darin, daß sie mit einem ganz geringen organisatorischen Apparat arbeitet. Sic hat eine verhältnismäßig nicht umfangreiche, aber ihren Zweck vollkommen erfüllende Kartothek eingerichtet, in der jedes von ihr in irgendeiner Weise bearbeitete oder geför derte Buch verzeichnet ist. Auf der Karte, die jedes Buch, das durch die RcichSschrifttumSstelle hindurchgegangen ist, in der Kartothek enthält, ist durch einen Blick zu ersehen, welche Maßnahmen für die Förderung gerade dieses BucheS getroffen worden sind; cS ist darauf also zu lesen, ob das Buch unter die „Sechs Bücher des Monats" ausgenommen worden ist, ob eS dem Rundfunk zur besonderen Förderung empfoh len worden ist, ob eS irgendwelchen Büchereien (ArbeitSlager- büchcreien, ReichSnährstandbüchercicn usw.) zur Anschaffung empfohlen worden ist usw. Der RcichSschrifttumSstelle steht für ihre Arbeiten ein VertrauenSkrciS von Persönlichkeiten zur Verfügung, die an irgendeiner wichtigen Stelle im geistigen Leben der Nation stehen und daher in dauernder Verbindung sind mit dem für ihr Arbeitsgebiet wichtigen Schrifttum. Auf diese Art und Weise erfaßt die RcichSschrifttumSstelle einen großen Teil nicht nur des neucrscheinenden, sondern auch des wesentlichsten Schrifttums früherer Jahre, soweit es für ihre Arbeiten wichtig ist. Sie wird auf wesentliche Werke durch die Mitglieder ihres VertrauenSkrcises aufmerksam gemacht, die gleichzeitig Vorschläge der Förderung unterbreiten. Auch auf Werke, die auS irgendeinem Grunde abgelehnt oder mit Zurück haltung ausgenommen werden müssen, wird sie aus ihrem Vcrtraucnskrcise heraus aufmerksam gemacht, wobei sie dann zu prüfen hat, welche Maßnahmen, gegebenenfalls unter Über weisung an die Abteilung Schrifttum des ReichSpropaganda- ministcriumS, in solchen Fällen weiterhin ergriffen werden müssen. Die Arbeit, die der VertraucnSkreiS der ReichSschrift- tumSstclle für diese Stelle in ehrenamtlicher Tätigkeit leistet, ist also zugleich in weitgehendem Maße eine Sichtungsarbeit des für irgendwelche Gebiete zur Verfügung stehenden Schrift tums. Darüber hinaus wurden der RcichSschrifttumSstelle aber im mer weitere Arbeitsgebiete zugewicsen, Arbeiten, die geleistet werden müssen, um ein ordnungsgemäßes Funktionieren der Abteilung VIII des Propagandaministeriums zu gewährleisten, die aber in dieser Abteilung selbst nicht getan werden können, da sie durch sie zu stark belastet würde. Dazu gehört zum Beispiel das Lesen der bei der RcichSschrifttumSstelle direkt oder bei der Abteilung Schrifttum des Ministeriums ein gehenden Manuskripte. Die RcichSschrifttumSstelle hat unter anderem das Vorlcktorat des Reichsdramaturgen. An sic wenden sich hauptsächlich Autoren, in den wenigeren Fällen Verlage. Verlage pflegen die ReichSschrifttumüstclle in solchen Fällen in Anspruch zu nehmen, wo sich irgendeine Beanstan dung ergeben könnte und wo eine Bearbeitung unter bestimm ten Gesichtspunkten notwendig erscheint, wo also durch die Mitwirkung der Stelle Fehlgänge vermieden werden können. Die RcichSschrifttumSstelle wirkt außerdem auch als Beratungs stelle vor allem junger und solcher Autoren, die über die übli chen Verhältnisse innerhalb des Verlagswesens nicht genügend unterrichtet sind. Sie vermittelt Manuskripte nicht nur zur Herausgabe als Bücher, sondern auch als Zeitungsdrucke. Dabei legt die RcichSschrifttumSstelle ihr besonderes Augen merk auf die Pflege des guten Unterhaltungsromans und des VolkSromanS, wobei sie von dem ganz richtigen Ge sichtspunkt auSgcht, daß cS nicht damit getan ist, das viele Schlechte, was das Volk bisher als Volks- und Unterhal tungsroman zu lesen bekam, auSzurottcn, sondern daß in die dadurch entstehende Lücke etwas Neues gestellt werden muß, was, ohne schlecht und kitschig zu sein, doch dem Lesebedürfnis und der Aufnahmefähigkeit einfacherer VolkSkrcise cntgcgen- kommt. Bedeuten die genannten Maßnahmen also eine Hilfe bei den Bemühungen, ein für das nationalsozialistische Deutschland tragbares und für weiteste VolkSkrcise bestimmtes Schrifttum überhaupt zu schaffen, so geht die RcichSschrifttumSstelle von diesem Punkt aus noch einen Schritt weiter, indem sic versucht, auch den Buchabsatz auf indirektem Wege zu beeinflussen. So hat sic zum Beispiel vor einiger Zeit die Grundliste für die Leih büchereien geschaffen, die von der RcichsschrifttumSkammer in Kraft gesetzt wurde. Da die Leihbüchereien gehalten sind, die auf dieser Liste verzeichnetcn Werke nach und nach anzuschaf fen, so ist cö ihnen ganz von selbst verwehrt, die Mittel, die für die Anschaffung dieser Werke nötig sind, etwa für den Kauf von Schmarren auszugebcn. Die Grundlistc für die Leih büchereien wird ergänzt durch die sogenannten laufenden Emp fehlungen, die eine Art von Nachtragülisten des neuerschcincn- dcn und für Leihbüchereien geeigneten Schrifttums darstcllcn. Darüber hinaus hat die RcichSschrifttumSstelle eine stattliche Reihe von Büchereilisten für andere Organisationen und Ein richtungen des neuen Deutschlands ausgestellt, so zum Beispiel Listen für Rcichsnährstandbüchercien, für den Arbeitsdienst, für die ReichSautobahnlager usw. Daß die RcichSschrifttumSstelle außerdem täglich eine Reihe von Einzelanfragen von Büche reien aller Art zu erledigen hat, braucht nicht besonders hcr- 28
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