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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1935
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- Deutsch
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mit der Jahrhunderte hindurch aus humanistischen Gedanken- gärigen ein Teil der Gelehrten, aus konfessionellen Bedenken ein Teil der Geistlichkeit der Einheit und dem Glauben an die Werte der eigenen Nation gegenüberstand. Es ist also nicht etwa an dem, daß der Dichter blind die Laicnforschung gegen die Wissenschaft verteidigt. Wohl aber wird er sich ungeduldig das Recht zu eigenen Wegen durch das Niemandsland unerforschter Geschichte ertrotzen. Gleichwie er über eine gewisse „Blaublümelein"-Dichtung der eigenen Zunft lächelt oder jenen Teil der Klassik anficht, der künstlich Deutsch land eine neue griechische Götterwelt zu schenken suchte, so er laubt er sich auch die Einstellung von König und Priester, von Ritter und Forscher im Laufe der Jahrhunderte aus eigener Schau nachzuprüfen. Bewußt, nennen Sie es selbstbewußt, hat sich das Schrifttum der Gegenwart, hat sich das kämpfende Schrifttum, wie es sich einst um die Wartburg sammelte, wie es in den Kräften einer neuen Jugend aufwächst, verbündet und will mitten im Volks leben stehen. Es hat die Pflicht zu dieser Neuordnung erkannt, sie ist aber auch sein Recht. Der Dichter weiß schmerzlich, daß er damit an persönlichem Behagen, an Lebensfreude des klei nen Daseins und manchmal auch an beträchtlichen Stunden lyrischer Deutung der Welt verliert. Er weiß aber auch, daß in diesen Jahren sein Volk ihn braucht; er steht und ist bereit, anders als in der Zeit übersteigerten Einzelwillens das Schick sal der Gesamtheit zu seinem eigenen zu machen, gläubig zu läutern und zu erfüllen. Die Organisation des Deutschen Buchhandels Die Neu- und Umorganisation des reichSdeutschen Buchhan dels kann als abgeschlossen gelten. Deshalb ist die Zeit zu einer Darstellung im Vereinsorgan gekommen, wobei eS sich in Anbetracht des beschränkten Raumes nur um einen zu- sammengedrängten Bericht handeln kann. Eine bis ins ein zelne gehende Aufzeichnung bleibt für den Zeitpunkt Vorbe halten, zu dem auch die Ämtcrbesetzung vollkommen durch- gcführt ist. Die beiden Schaubilder auf Seite l6 und Seite 17 zeigen im wesentlichen die äußere Gestaltung der Organi sation. Es kommt uns vor allem auf die Darstellung der Ent wicklung bis zum heutigen Stand an. Die Kenntnis dieser Entwicklung ist notwendig; denn die Erfahrung lehrt, daß viele Buchhändler darüber nicht oder nicht richtig im Bilde sind. Jeder Gewerbetreibende muß aber die Grundzüge des berufsständischen Aufbaues kennen, insbesondere soweit sie seinen eigenen Bcrufsstand angehen. Früher ließ sich nicht ändern, daß eS viele gab, denen jede Organisation gleich gültig war; die sich sogar außerhalb der Verbände aus eigen nützigen Gründen sehr wohlfühlten und sich dieser Freiheit gegenüber den Verbandstreuen rühmten. Jetzt ist es dank dem Organisationszwang anders geworden; Außenseiter gibt eS nicht mehr. Es muß deshalb auch jeder seinen Platz in der Or ganisation, seine Rechte und Pflichten, die Zuständigkeit der einzelnen Stellen und ihre Wirkungsmöglichkeiten kennen. Dadurch wird unnötige Schreiberei und mancher Ärger und Enttäuschung vermieden. Dr. A.Heß Immer wieder stößt man auf die Frage, warum die Tren nung zwischen Börsenvercin und Bund Reichsdeut scher Buchhändler vorgenommen worden sei, und auf die Meinung, es wäre besser gewesen, es bei der ursprünglichen Eingliederung des Börsenvereins als berufsständischen Fach verband in die RcichSschrifttumSkammcr zu belassen. Auch die verantwortlichen Stellen sind zunächst der Meinung gewesen, der Börsenvercin müsse zufolge seines durch vieljährige Tra dition gefestigten Ansehens die berufsständischc Organisation des deutschen Buchhandels werden. Man war sich der da gegen bestehenden Schwierigkeiten durchaus bewußt. Der Börsenvercin umfaßt ja nicht nur Buchhändler im eigentlichen Sinne,sondern Verleger, Grossisten und Händler aller Zweige. Zu seinen Mitgliedern zählen in nicht unerheblichem Maße Buchhändler im Ausland. Schon die Erfahrungen im ersten Jahre nach der Einführung der RcichSkulturkammergesetzgebung zeigten, daß die Ein gliederung des BörsenvcrcinS in das Kammcrsystem nicht zweckmäßig war. -Die Kulturkammergcsctzgebung, die nicht nur den Buchhandel selbst, sondern alle kulturellen BcrufSzweigc erfaßt, zerlegt diese unter der Führung der Kulturkammer in sieben Einzclkammcrn. Die buchhändlerischen Fachvcrbände, welche bisher im Börsenverein als Spitze zusammcngefaßt waren, wurden dadurch auf vier Einzelkammcrn verteilt. Die jenigen Buchhändler (Buchhändler hier in dem im Buchhandel selbst von jeher üblichen Sinne einer Allgcmeinbezeichnung für alle Personen gebraucht, die Geistesgut in graphischer Form 14
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