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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1934
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- Deutsch
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X- l, 2. Januar 1S34. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Leitung durch Hermann Niuu, politische, wirtschaftliche und so ziologische Betrachtungen in den Vordergrund, ohne die künstle rischen Gebiete zu vernachlässigen. Eine unausbleibliche Folge dieser Erweiterung war die Änderung des Namens des Kunstwarts im Oktober 1032 in »Deutsche Zeitschrift«, als welche sie, neben der Verfolgung ihrer alten Ziele, ihre Aufgabe darin sieht, mitzuarbeiten an der geistigen Befestigung und der Zielsetzung des neuen Staates. Aus der daneben hergehenden Arbeit des Verlages auf dem Ge biete des schönen Schrifttums wären zu nennen: Die Werke Earl Ha np tm an ns, die Dichtungen von Adolf Bartels und seine große dreibändige »Einführung in die Weltliteratur«, die Werke von Erich S ch l a i k j e r, das lyrische nnd dramatische Werk von Hanns von Gumppenberg, vor allem »Das teutfche Dichterroß«, Ge dichtbände von Hans Böhm, Hermann Ploetz, Ernst Weber, Alfred Vogel, A. K. Tielo u. a. Auch Avenarius' eigenes lyrisches Werk, dann seine Trilogie »Der wachsende Gott«, erschienen im Verlag Eallwey. Ten Avenarius-Anthologien gesellten sich später die Samm lungen »Hausbuch niederdeutscher Lyrik« und »Niederdeutsches Bal ladenbuch«, beide von Albrecht Janssen nnd Hermann Schräpel, zu. Ans dem Gebiete des Volks- und Jugendschrifttums hat der Verlag mit der Sammlung »Der deutsche Spielmann« von Ernst Weber in -10 Bänden, illustriert von namhaften deutschen Krinstlern, nach fach kundigem Urteil die beste illustrierte Anthologie für Jugend und Volk geschaffen. Hierher gehören auch die vom Türerbund heraus gegebenen Sammlungen »Der Schatzgräber« und »Die Schatzgräber- Bühne«. In den Nachkriegsjahren setzte sich der Verlag für den Österreicher Albert von Trentini ein. Auf wissenschaftlichem Gebiete betätigte sich der Verlag uneigennützig zugunsten der deutschen Wissen schaft. So hat er lange Jahre für die Herausgabe des »Münchner Jahrbuchs für bildende Kunst« beträchtliche Opfer gebracht, auch für das »Museum für Philologie des Mittelalters und der Renaissance«, das »Archiv für Philologie des Mittelalters und der Renaissance«, und die »Münchner Texte«. Der Verleger Callwey machte von alledem kein Aufhebens; es widerstrebte seiner Natur, hervorzu treten oder gar sein Werk ans Licht zu stellen. Beträchtlichen Umfang nahm im Laufe der Zeit der Architektur verlag an, der sich um die 1906 übernommene Zeitschrift »Der Bau meister« gruppierte. Dieser Zeitschrift widmete der Verlag, insbe sondere seit Eintritt des Schwiegersohnes des Verlagsinhabers, Herrn Karl Baur, in die Verlagsleitung, ganz besondere Aufmerksamkeit. Autoreunamen wie Henrici, Schultze-Naumburg, Heinrich Tessenow, Fritz Schumacher, Georg Steinmetz u. a. mögen hier die Linie der Verlagstätigkeit anöeuten. In letzter Zeit sind die Bücher über den Einfamilienhausbau, den »Wohngarten« usw. des »Baumeister«- Heransgebers Stadtrat Guido Harbers, stark in den Vordergrund getreten nnd haben die Bestrebungen im Dienste des Siedlungs wesens wesentlich gefördert. Auch die in Verbindung mit anderen Verbänden und Behörden herausgegebeneu Werke zur Architektur und Denkmalpflege seien nicht vergessen. — In ähnlicher Weise schloß sich an die »Deutsche Malerzeitung Die Mappe« eine umfängliche Verlagsarbeit an, sodaß auch auf diesem Gebiete der Verlag Callwey eine führende Stellung einnimmt. Neben technischen Fachbüchern erschienen zahlreiche Vorlagenwerke der verschiedensten Art und Rich tung. — In den letzten Jahren hat sich der Verlag, gleichzeitig mit der Wandlung des »Kunstwarts« nach dieser Seite hin, auch dem Gebiete der Politik und Kulturpolitik zugewendet. Den An fang machte 1931 ein kulturgeschichtliches Werk »Der Weg aus dem Chaos«, des ungarischen Architekten Paul Ligeti, eine großangelegte und viel umstrittene Kulturmorphologie, die heute besondere aktuelle Bedeutung gewinnt, als hier zum ersten Male die nationalsozia listische Bewegung geschichtsphilosophische Begründung erfährt und der Weltsieg des nationalsozialistischen Gedankens vorausgesagt wird. Der Gründer des Verlages ist am 25. Februar 1931, 76jährig, verehrt von seinen Mitarbeitern und allen, die ihn kannten, vom Schauplatz seiner unermüdlichen Tätigkeit durch den Tod abberufen worden. Sein Nachfolger im heute wesentlich lastenreicheren Amte ist sein Schwiegersohn Karl Baur, weiteren Kreisen des Buchhandels schon durch seine Arbeit in öffentlichen Stellungen der buchhändle rischen Organisationen bekannt. Die besonders im katholischen Buchhandel bestens bekannte I. Schnellsche Verlagsbuchhandlung (C. Leopold), Warendarf a. d. Ems, besteht im Januar 1934 hundert Jahre. Uber die Frühzeit der Firma fehlen leider jegliche Unter lagen. Unter dem 1922 früh verstorbenen Verlagsbuchhändler Josef Leopold hat sich das alte Haus bereits zu beachtenswerter Höhe er hoben und dem katholischen Volksteil hochwertige Literatur in künst lerischer Ausstattung geboten. Die Firma W. Blankes N a ch f., W. Hein z, M arburg (Maribor), Jugoslavien, besteht im Januar 1934 75 Jahre als Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung. Der Gründer war Friedrich Leyrer sen., der sie bis 1876 innehatte. Sein Sohn Friedrich Leyrer jun. führte das Geschäft bis 1885. Am 1. Oktober dieses Jahres übernahm es Theodor Kaltenbrunner, der die ursprüngliche Firmen bezeichnung Leyrer in seinen Namen umänderre und bis 1. Januar 1898 Inhaber war. Zu diesem Zeitpunkte erwarb Wilhelm Blanke die Buchhandlung, dessen Namen sie noch heute trägt und der sie bis 1902 führte. Vom 1. Mai 1902 bis 15. November 1907 war Max Jsling Inhaber, seitdem Wilhelm Heinz, der am 5. Juli 1926 starb und die angesehene Firma seinen Kindern Frau Hilde 2itnik geb. Heinz und Herrn Fritz Heinz, den jetzigen Inhabern hinterlicß. * Am 1. Januar konnte die aus dem Verlage Julius Becker her- vorgegaugene Verlagsbuchhandlung Martin O l d e n b o u r g, Berlin, auf ihr 50jähriges Bestehen zuriickblicken. Martin Oldenbourg, geb. am 24. März 1862, erlernte zunächst die Buch druckerkunst und trat dann zum Buchhandel über. Im Jahre 1889 erwarb er die Draeger'sche Buchdruckerei (C. Feicht) in Berlin, die er unter seinem Namen weiterführte. Im Jahre 1899 verschmolz er sie mit der bekannten Buchdruckerei W. Büxensteiu, deren Teil haber er wurde. Seine eigene Fii^na führte er von da ab als Ver lagsbuchhandlung weiter. Als Grundstock übernahm er die Verlags- unternehmungen von Julius Becker. Weiten Kreisen ist die Firma bekannt geworden durch das dreibändige Werk von Hclacke-Kuhnert, »Das Tierleben der Erde«, das in beinahe alle Kultursprachen über setzt worden ist. Die »Farbigen Tierbilder« von Wilhelm Kuhnert sind in Millionen von Tafeln über die ganze Welt verbreitet. Die Prachtwerke Walhall, die Götterwelt der Germanen von Docpler- Ranisch, und Urväterhort, die Heldensagen der Germanen von Koch- Heusler haben freudige Aufnahme gefunden, ebenso das Monumcutal- werk »Armee Friedrichs des Großen« von Menzel. Neben anderen Veröffentlichungen ist noch zu nennen die »Illustrierte Geschichte des Kunstgewerbes« von Georg Lehnert. Im Jahre 1905 erwarb Martin Oldenbourg noch die bekannte Verlagsbuchhandlung von Richard Schoetz, die sich hauptsächlich mit Veröffentlichungen auf dem Ge biete der Veterinärmedizin und Humanmedizin befaßt. Ende 1912 trat Martin Oldenbourg aus der Firma W. Büxensteiu aus, um sich ganz seinen beiden Verlagsgeschäften zu widmen. Der Inhaber der Jubelfirma hat so manches Ehrenamt inne, war ein besonderer Förderer des Berliner Buchgewerbesaales und ist Ehrenmitglied der Berliner Typographischen Gesellschaft, Ehrenbürger der Tierärzt lichen Hochschule zu Berlin, Inhaber verschiedener hoher Orden und der bronzenen Staatsmcdaille für Verdienste um die Volksgesundheit. Der Verlag für Volkskunst und Volksbildung, Richard K e n t e l, Lahr i. B., blickte am 1. Januar auf eine 25jährige Wirksamkeit zurück. Am gleichen Tage des Jahres 1909 begann der Buchhändler Herr Richard Keutel, von Karlsruhe aus, wo er eine Versandbuchhandlung eröffnet hatte, künstlerisch hohen Ansprüchen genügende Konfirmanden-Scheine herauszugeben, und zwar mit Unterstützung namhafter protestantischer Professoren und Pfarrer aus Straßburg. 1910 wurden Eugen Burnanbs »Gleich nisse Jesu« übernommen und die Firma nach Stuttgart verlegt, wo der eigentliche Aufschwung einsetzte. Das »Christliche Kunstblatt« wurde erworben und eine Beratungsstelle für kirchliche Kunst ge schaffen. 1920 mußte der Verlag mit seinen technischen Betrieben wegen Mietschwierigkeiten nach Lahr übersiedeln. Heute gehört das Unternehmen zu den führenden Firmen für allerlei Gedenkblätter für die evangelische Kirche und Wandbilder in Vierfarbendruck und pflegt auch das künstlerische Jugendbuch. Die Firma Buchhandlung für deutsche Lehrer G. m. b. H., Berlin, konnte am 1. Januar auf ihr 25jähriges Bestehen zurückblicken. Als pädagogische Fachbuchhandlung für Volks schulen gegründet, hat sie sich in den in Frage kommenden Kreisen in Berlin und auch im Reiche einen guten Ruf erworben. Kleine Mitteilungen Neuordnung des Büchereiwesens in Preußen. Der Preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Rust hat, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, durch einen ausführ lichen Erlaß eine Neuordnung des volkstümlichen Büchereiwesens in Preußen vorgenommen. Es wird eine Preußische Landesstelle für volkstümliches Büchereiwesen geschaffen, die als die Führerin der vorhandenen öffentlichen Beratungsstellen gilt. Ihr werden der be- > 7
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