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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1922
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- 1922-04-01
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- 01.04.1922
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vvrleuLlLtt f. d. Dtscha. Buchhandel. Redaktioneller Teil. idk 78, I. April 1822. die Bibliographie, in Prospekte und Anzeigen ausgenom men, mit ihnen werden die Bücher vom Sortiment aus gezeichnet. 4. Auf diese neuen Ladenpreise erhebt das Sortiment nach einer neu zu gestaltenden Notslandsordnung prozentuale Teuerungszuschläge, deren Höhe von einer Börsenver einskommission allwöchentlich nach der Kaufkraft der Mark und eventuell unter Berücksichtigung anderer Um stände und Einflüsse bestimmt und regelmäßig an einem gewissen Wochentage im Börsenblatt belanntgegeben wird. 5. Dieser Zuschlag wird vom Börsenverein geschützt und von den Verlegern, falls sie direkt an das Publikrim liefern, ebenfalls erhoben. 6. Es wird der Abbau der Zuschläge vorgesehen in dem Maße, in welchem die Bücherpreise den allgemeinen Marktpreisen näherkommen und sie nach und nach ganz erreichen, was bei Neuerscheinungen und Neuauflagen immer mehr der Fall sein muß. Stuttgart, den 23. März 1922. ^ Friedrich Lehmann. Der Gedanke, in einem gleitenden Geldentwertungsauf schlag einheitlicher Art und allgemein verbindlicher Form einen Ausweg aus den vielfachen Schwierigkeiten zu finden, der sogar als Ersatz für die alte Notstandsordnung in Frage kommen könnte, ist bereits wiederholt vorgebracht worden. Er hat hier einmal die Gestalt eines fest umrissenen Vorschlags angenom men. Zweifelsohne liegt darin viel Verlockendes. Gerade des wegen aber halten wir es für unsere Pflicht, auch einmal auf die Schwierigkeiten hinzuweisen, die im Hintergründe lauern und die bedacht werden müssen, wenn man dem Gedanken über haupt ernstlich nähertreten will. . Auf die Unsicherheit, die allen Indexziffern anhaftet, sei nicht weiter eingegangcn. Wichtiger ist aber, daß sich der Buch handel schwerlich mit einer einzigen Indexziffer begnügen könnte, es müßten vielmehr unbedingt für die verschiedenen Lite- raturgattnngen individuelle Ausschläge ermittelt werden. Ange nommen nun aber auch einmal, es ließe sich ein solches Jndex- system finden, es gelänge auch, den Gesamtbuchhandel zur An nahme und einheitlichen Handhabung desselben zu bestimmen, so wird nicht zweifelhaft sein können, daß die Durchführung prak tisch unendliche Schwierigkeiten Hervorrufen würde und die Re gelung zahlreicher heikler Nebenfragen nötig machen müßte. Wir wollen nur auf einige Fragen kurz Hinweisen: Wie würde sich das Remittendenwesen in das System der gleitenden Entwertungsaufschläge einzusügen haben? Wie vertrüge sich das System der inländischen Entwertungsaufschläge mit den Auslandpreisen? Wie erfolgte die Berücksichtigung der Ver- änderungen der Indexziffern innerhalb des Zeitraumes von Zielkonten und laufenden Rechnungen? Wie weit beeinflussen die Entwertungsaufschläge die Nettopreise? Solcher Fragen wird es noch viele geben. Das Bedeutsamste scheint uns aber das Problem zu sein, wie neu herausgebrachte Bücher in das System einzufügen wären. Es erscheint uns denkbar, daß für die zu einem bestimmten Zeitpunkt, also etwa dem obengenann ten 1. Juni fertig vorliegende gesamte ältere und neue Produk tion von da an automatische Preiserhöhungen mit Hilfe eines gleitenden Entwertungsaufschlages vom Gesamtbuchhandel ein heitlich vorgenommen werden. Wie aber sollen diese für die ältere Produktion zwar vielleicht passenden und annehmbaren Ausschläge mit den Grundpreisen solcher Bücher in Einklang ge bracht werden, in denen sich auf Grund der Herstellungskosten an sich schon Teile der Preissteigerung auswirken, die für die ältere Produktion nur mit Hilfe des Entwertungsausschlages ausge glichen werden kann? Soll hier doppelt genäht werden? Da sich jedes System von Entwertungsausschlägen einerseits nur nach dem Stande in einem bestimmten Anfangstermin errechnen läßt, wie es andererseits nur in prozentualen Verhältnissen zu diesen Anfangssätzen gemäß der fortschreitenden Geldentwer tung sich aus gleichbleibender Grundlage fortentwickeln kann, so 418 Wird ein solches System niemals für Erzeugnisse verwendbar sein, die zur Zeit der Ermittelung der Ausgangspreise noch nicht vorhanden und berücksichtigt waren. Wollte man dagegen die Grundpreise der Neuerscheinungen immer wieder unabhängig von den tatsächlichen Produktionskosten nach einem Schlüssel er- Mitteln, der den Kalkulationsverhältnissen zur Zeit der Einrich tung des Indexziffer-Systems entspräche, so würden sich vermut lich noch viel größere Schwierigkeiten ergeben, um so mehr, als die Produktionskosten des Verlags und die Haudlungsunkosten des Vertriebs in ihrer Entwicklung keineswegs parallele Kurven darstellen und jedes Jndexsystem mehr oder weniger doch aus Durchschnittswerte hinauslaufen müßte. Es ist etwas Grund verschiedenes, ob man an Hand einer Auswahl durchschnittlicher Warenpreise im Vergleichsweg die Warenverteuerung — Geld entwertung errechnet, im Symbol einer Indexziffer sinnlich faß lich macht und daran etwa die Berechtigung einer mit derselben Warcnteuerung (Geldentwertung) begründeten Lohnforderung hinsichtlich ihrer Höhe Prüft, oder ob man mit Hilfe eines Jndex- schemas die Warenpreise zu regulieren und die Ware vor Ent wertung zu bewahren sucht. Das erstere ist ohne weiteres mög lich, das zweite vorläufig nichts anderes als ein riesiges Frage zeichen. Alles das muß gründlich berücksichtigt werden, wenn man dem an sich verlockenden Gedanken nähertreten will. Nichts aber wäre gefährlicher als eine übereilte Entscheidung, womög lich nur auf Stimmungen und Schätzungen hin. vr. Gerh. Menz. Zur Frage der Bücherpreise und Geldentwertung. (Zuletzt Bbl. Nr. 8«, Kg u. 7L.) Nach der nochmaligen umfassenden Beleuchtung aller mit den Verteuerungen und der Geldentwertung speziell für den Buchhan del bedeutsamen Gesichtspunkte in dem Artikel »Buchhandel und Geldentwertung» von vr. Gerh. Menz im Bbl. Nr. 86 vom 18. März 1822 wird es wohl niemanden mehr geben, der nicht als die einzigen Möglichkeiten einer Besserung die von Herrn vr. Menz gewiesenen Wege anerkennen wird, und zwar: 1. die rechtzeitige Anschlietzung der Bücherpreise an die all gemeine Preissteigerung; 2. die Verminderung der Konkurrenz! 3. die Einschränkung der Produktion. Die ausschlaggebende Bedeutung wird man dem ersten der drei Wege zuerkennen, während die beiden anderen mehr als Mittel zur Unterstützung des ersten, oder jedenfalls nur als Mittel vorübergehender Abhilfe zu bezeichnen sind. Die Hauptfrage liegt also jetzt darin, wie die Beschreitung dieser Wege am erfolgreichsten durchzuführen ist! und wenn die positiven Antworten auf diese Frage bis jetzt nur sehr spärlich und verschiedenartig ausgefallen sind, so dürste die negative Ant wort, daß heute kein durchgreifender Erfolg mehr möglich ist, wenn kein einheitliches Vorgehen ermöglicht werden kann, zur all gemeinen Erkenntnis geworden sein. Trotzdem stehen dem tatsächlichen Zustandekommen eines sol chen Zusammenschlusses noch die größten Schwierigkeiten ent gegen. Es sind zwar bereits Zusammenschlüsse verschiedener Art erfolgt, aber am einflußreichsten dürfte doch noch die Ansicht sein, daß die Verschiedenartigkeit der Interessen und die gegenseitige Konkurrenz einem Zusammengehen stets ausschlaggebend hinder lich sein müßten. Eine solche Ansicht bedarf daher in unserem speziellen Falle einer näheren Beleuchtung, und man wird finden, daß sie hier nicht mehr am Platze ist. Die Durchführung einer Preiserhöhung der Bücher ist doch heute eine Frage nicht nur allgemeiner Bedeutung für die Ver leger, sondern für den gesamten Buchhandel und nicht zuletzt für die große Masse der Autoren, deren Honorare nur bei einer ge sunden Preisbildung der Bücher auf einer mit der Teuerung Schritt haltenden Höhe gehalten werden können; und das gilt bei jeder weiteren Verteuerung in steigendem Maße. Ferner kann man die Konkurrenz der einzelnen Verlags- sirmen Wohl kaum mit einer Konkurrenz auf anderen Produktions gebieten vergleichen. Das Buch ist zum größten Teil eine indivi-
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