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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1922
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- 1922-04-01
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- 01.04.1922
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D Jetzt wieder lieferbar! Hans Joachim Moser Ach du armer Judas Roman eines Virtuosen preis gebunden SO.— M. ord„ SO — M. bar von IS Exemplaren an 4S°/», SO und mebr mit SO °/L Rabatt r Probestücke für SS — M. Bei direkten Postpaketen (15 Stück) tragen wir (4 Porto Alle vorliegenden Bestellungen sind berücksichtigt und werden nicht doppelt gesandt. Wir bitten reichlich zu bestellen, da vor Ende des Lahres keine neue Auflage erscheint und das Buch wieder sehr stark verlangt werden wird. „Oer beste, ja der einzige bisher erschienene vollwertige Musiker-Roman" Humperdinck Gezeichnete das Buch als eine packende und lebendige Schilderung des gesamten modernen Musiklebens. Leo Blech schreibt: Ein prächtiges Werk! lebenswahr, vollblütig und im besten Sinne unterhaltend. Und von einem musikalischen Fachmann, das macht seinen Weg. — * »literarisches Ech o«^ Jahrgang 24, Heft 4: Ach du armer Judas... Der Roman eines Virtuosen. Von Hans Joachim Moser. München, Muscn-Verlag. 246 S. Der junge Hans Joachim Moser, seines Zeichens halle- scher Privatdozent, hat sich, soweit meine Kenntnis reicht, bisher als Musikhistoriker und Komponist betätigt. Hier überrascht er uns erstmals mit einem Roman, der, ohne die Spaiinnngsreizc des Romans zu verleugnen, doch unzwei felhaft in dichterische Bezirke greift. Die alte Gemein platz-Wahrheit, das; Kunst vom »Können« kommt, darf in solchem Falle aufgefrischt werden: Talent allein stellt die . Legitimation für solche Grenzüberschreitungen aus. Und hier ist die Talcntfragc durchaus zu bejahen. Beckmesserische Verärgerung wäre also übel angebracht: gerade die An näherungen und Verschmelzungen der Künste im Künstler weisen auf jene Urkunst zurück, die allen Einzelkiinstcn als späteren Sonderungen zugrunde liegt. Als Idee minde stens: denn das sich in allen Künsten ausströmendc seelische Erlebnis wird doch stets in die besonderen Formen dieser Einzclkunst eingehen müssen. (In Misch- und Übergangs zeiten freilich werden auch die künstlerischen Mittel viel deutig, wie die oft beliebte Verbindung des Dichterischen mit dem Musikalischen oder Malerischen zeigt.) Das; Moser diesen äußeren und inneren Stoff« literarisch an zufassen gezwungen war, erübrigt alles weitere Rechten über die ästhetischen Voraussetzungen. Der Mnsikcr hat dieses Werk sicher ebensosehr geformt wie der Dichter. Nur einer, der nicht nur Musik im München, den 1. April 1922 Lucile Srahnstr. 38 Innersten kennt, sondern in ihr lebt, konnte es schreiben. Aber am besten sagen wir um- und überstreifend: der musische Mensch hat es geformt. Denn wenn das Schicksal der Musik und des Musikers dem Verfasser auch am nächsten liegt und im Virtuosen sich am sinnfälligsten sym bolisiert — so geht es hier doch nicht nur um das Schicksal einer Einzelkunst und eines Einzelkünstlers, sondern um das der Kunst überhaupt. Seine Liebe, seinen Haß, seine» Ekel, seine große Sorge um die Kunst hat sich Moser hier gestaltend vom Herzen geschrieben. Kunst ist hier gegen Unknnst gestellt, die sich grotesk in der Gestalt des bis zum Erpresserischen smarten und skrupellosen amerikani schen Allerwelts-Managers William S. Eable verkörpert. Seine Gegenspieler, die Vertreter germanischer Kunst übung, Professor Volker (ein bcziehungsreicher Nibelungen- name!), der echte und bescheidene Peter Hanger, die gold lockige Odenwaldpfarrerstochter, Geigerin und Virtuosen gattin Hildegard Wnnderwald, strahlen in lauterster Glorie. Das streift wohl ein wenig an jene geläufige Melodramatik, die säuberlich Lämmer und Böcke, Licht- und Schwarzalbcn trennt. Insbesondere entspricht es seit je einer gewisse» germanischen Art und Unart, sich im Monopolbesitz aller untadeligen Hochgefühle zu wähnen. Andererseits muß dem Dichter natürlich das Recht poetischer Auslösung zu- gestanden werden, und immerhin hat Moser mit seelischem und künstlerischem Takt seine Gestalten an jener Gefahr des Allzu-Typischc». Klischeehaften vorbeigeleitet, die ge rade in ihrer leicht-tendenziösen kvntrapunktischcn Ab gewogenheit lag. Hildegard Wnnderwald: das ist über das bloß Sentimentalische hinaus Symbol, Ideal, mit Namen genannter Traum und selbst Musik. Nicht ohne Er griffenheit wird man jedenfalls die Tragödie des arme» Wunderkindes und glänzenden Wundermannes Horwüth B6la lesen, dessen meteorische Laufbahn in Kunstverrat, Verbrechen, Zerrüttung und Elend endet! Sinnig hat Moser die alte Volksliedweise vom armen Judas voran gesetzt, der ewig »in der harten Pein leide» mnß . Musen-Berlag
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