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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1931
- Strukturtyp
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- 1931-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1931
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- Deutsch
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x° 162, 16. Juli 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Eine gewisse Orientierung über die Teilnehmer war dadurch gegeben, das; jedem Lehrling die schriftliche Beantwortung der Frage »Was erwarte ich vom Neichenberger Kurse?« zur Pflicht gemacht worden war. Der Großteil der Arbeiten ging vor dem Kurse ein, die Schüchternen haben die Beantwortung während der Woche nach geholt. Am prägnantesten beantwortete wohl ein Gablonzer Lehrling die Frage mit den Worten: »Vor allem, zusammenfassend gesagt, einen Schritt in meinem Berufe vorwärts. Dies in Form einer Ge meinschaft junger Menschen, die unter sachkundiger Leitung und Führung Berufsfragen eingehend besprechen«. Das Programm der Einführungswoche: Sonntag, den 14. Juni: Anreisetag: 16 Uhr gemeinsame Jause mit anschließendem Einfllhrungsgespräch »Warum wurdest Du Buch händler?« Montag, den 16. Juni: Welche Arbeiten sind mir bekannt? Der Sortimentsbuchhandel als Zwischenhandel. Die wesentlichen Arbeiten des Sortiments. Dienstag, den 16. Juni: Die Bezugslehre. Mittwoch, den 17. Juni: Die Vertriebslehre mit den Unterpunkten: Warenkunde. Der Vertrieb. Kundenbehandlung. Vertriebs kontrolle. Donnerstag, den 18. Juni: Von der buchhändlerischen Werbung. Praktische Schausensterübungen. Freitag, den Id. Juni: Der Leipziger Platz. Referent: Herr Curt Fernau, Leipzig. Abenüvortrag über buchhändlerische Ausbilöungsprobleme und die moderne Erwachsenenbildung. Sonnabend, den 20. Juni: Von der Organisation des Buchhandels. Forderungen und Wünsche des Nichtbuchhändlers. Referent: Herr Werner, Neichenberg. Kursleiter: Herr Theodor Marcus, Verlagsbuchhändler, Breslau. Weitere Vortragende: Herr Curt Fernau, Vorsitzender des Vereins Leipziger Kommissionäre, Leipzig. Herr Heinrich Werner, Kunsthändler, Reichenberg. Schulvorbildung der Teilnehmer: 17 mit 8 Schuljahren 11 mit 9 Schuljahren 2 mit 10 Schuljahren. Darunter sechs Besucher .einer Unter-Mittelschule, 24 Absol venten einer 3-, zum Teil auch 4-klassigen Bürgerschule. Der Aufbau der ersten Woche — Dreigliederung — sah für die ersten Tage das Durcharbeiten von Fuege-Quitzow, Der Sortiments lehrling, vor. — Die Mitte der Woche war den praktischen Übungen Vorbehalten (manuelle Arbeiten — Anfertigung von Schaufenster- material — Auslagendekorieren — Einführung in die Farbenlehre). Der Abschluß: Zusammenfassung des Wochenergebnisses. Die Rundfrage: »Warum würbest Du Buchhändler?« leitete die Woche ein, die Auflockerung der Teilnehmer ging nach Überwindung einiger Scheu rasch vor sich, der Kontakt mit dem Kursleiter, dem Ersten im Kreise, war hergestellt als Auftakt für den Arbeitsbeginn. Neben einigen Winken über das Organisatorische der Woche wurden sechs Gruppenführer bestimmt, sodaß der Kreis in den freien Mittags und Abendstunden in freiwillig gebildete Untergruppen geteilt war, die untereinander über das bisher im Berufe Erlebte und das tags über Gehörte Meinungsaustausch pflegten. Montag bis Mittwoch: Studium Fuege-Quitzow, Der Sortimentslehrling. Der Wunsch des Kreises ging dahin, die Bro schüre abschnittweise vorzulesen und dann zu verarbeiten und darüber hinaus zur Gedankenerweiterung zu gehen. So kam es, daß in der ersten Arbeitsstunde des Vor- und Nachmittags die Aufgeweckteren Wiederholungsarbeiten leistete und den Schwächeren halfen, den Stoff zu bewältigen. Sie wurden in den darauffolgenden Stunden wieder reichlich entschädigt, aus der »Einweisung« wurden Gedanken- gänge fortgesetzt und erweitert; so kam es zu improvisierten Ver kaufsgesprächen, zur Aufzeigung der Verknüpfungen zwischen Buch handel, Geistesleben, Volksbildungswesen und Weltwirtschaft in durchaus leichtfaßlicher Form. Einzelne Abschnitte der Einweisung wurden unter Benutzung der mitgebrachten Formulare praktisch durch geführt, die Handhabung der bibliographischen Nachschlagewerke wurde nach einer Einführung praktisch an Hand des Katalogmaterials einer Reichenberger Buchhandlung erprobt. Donnerstag vormittag und Freitag nachmittag: Die Lehre von der buchhändlerischen Werbung. Als Ausgangspunkt diente ein aufgestelltes Schema aller dem Buchhandel zu Gebote stehenden Werbemittel und Hilfsmittel. Donnerstag nachmittag: Praktische Schaufensterübungen in den Räumen der Neichenberger Buchhandlungen. Die zweite Hälfte der Teilnehmer beschäftigte sich unter Assistenz Herrn Werners und seines Personales mit der Selbstanfertigung von Auslagendekorationen. Beiden Gruppen ging ein Einführungsvortrag von Herrn Werner über Farbenlehre und Wirkung bei Dekorationen voran. Mit den Einrichtungen des Leipziger Platzes machte Herr Curt Fernau, Leipzig, am Freitag vormittag die Teilnehmer vertraut. Die vom Verein Leipziger Kommissionäre zur Verfügung gestellten Mappen ermöglichten es, praktisch die einzelnen Arbeitsgänge auf zuzeigen und zum Teil auch durchzuführen. Der Vortragende hat es verstanden, das an und für sich trockene Thema in überaus an schaulicher Weise zu behandeln, sodaß dieser Teil durchaus nicht aus dem Nahmen des Programms der freien Arbeitsgemeinschaft fiel. Die Gedankengänge des Abendvortrages am Freitag abend sind in der Neichenberger Zeitung unter dem Titel »Mensch und Maschine« veröffentlicht, Herr Marcus hat mit seinen Ausführungen ein wohl abgerundetes, klares Bild über die Umwandlung der Ausbildung für den Beruf gegeben und dafür reichen Beifall gefunden. Was Herr Werner am Sonnabend vormittag nach einer sachlich kurzen Einführung in den Kunsthandel in seinen Forderungen und Wünschen des Nichtbuchhändlers zum Ausdruck brachte, kam aus dem Herzen eines Jugendfreundes, eines Menschenfreundes und wird hoffentlich viel zur besseren Verständigung in der großen Buchhandels familie beitragen. Der Ausklang der ersten Woche. — Dank und Blumenspenden der Teilnehmer an den Kursleiter und Herrn Werner. — Straffe Zusammenfassung der einzelnen Arbeitsphasen der Woche und Appell an die jungen Mitarbeiter, die begonnene Fortbildungsarbeit, das Streben nach Höherem fortzusetzen. Die Leitung der gymnastischen Morgenübungen hatte Herr Werner inne, der auch zwei Abendausflüge und die Wanderung am Sonn abend auf den Jeschken führte. Zusammenfassend wäre zu der Woche zu sagen, das; sie wohl als gut fundierte Grundlage zu einem Fernunterricht bis zum Sommer nächsten Jahres angesehen werden kann, daß sie Erschütte rungen im Innenleben des Einzelnen hervorrief und auf absolute Steigerung der Berufsfreudigkeit abzielt. Das Lehrlingsmaterial war wesentlich besser als im Kurse des Vorjahres, die Einzel beratung, die diesmal auf die ersten Tage der Woche verlegt wer den mußte, wurde stark in Anspruch genommen und wir können damit rechnen, daß nach dem einjährigen Fernunterricht und dem Abschlußkurs 1932, zu dem schon über zwei Drittel der diesjährigen Teilnehmer gemeldet sind, ein weiterer Schritt zur Erhaltung deS Sortimenterstandes trotz aller Krisen getan ist. Den Finanziers der Veranstaltung, dem Börsenverein der Deut schen Buchhändler, der Genossenschaft der Buch-, Kunst- und Musi kalienhändler im Egerer und Reichenberger Handelskammerbezirk, dem Gewerbeförderungsinstitut der Handels- und Gewerbekammer Reichenberg, dem Verband der Deutschen Buch-, Kunst- und Musi kalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Republik so wie allen denen, die zum Gelingen und zur klaglosen Durchführung der Woche beigetragen haben, herzlichen Dank. Dank auch den Herren Curt Fernau und Heinrich Werner durch die aktive Teilnahme an der Woche. Und dem Leiter unserer Ver anstaltung, Herrn Theodor Marcus, Breslau — hier versagen Worte! Wir empfinden es mit Stolz, daß sich der dem Sudetendeutschtum stammverwandte Schlesier aufs neue bereitwilligst zur Verfügung stellte, um Ermecker einer kommenden Bewegung zu sein, die nach uns den Beruf Hochhalten und dem deutschen Buche die gebührende Ach tung verschaffen wird. Wöchentliche Übersicht über geschäftl. Einrichtungen u. Veränderungen. Zusammengestcllt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. (Erklärung der Abkürzungen s. zuletzt Nr. 166.) Vorhergehende Liste 1931, Nr. 166. 6.-11. Juli 19S1. Konkurse und Vergleichsverfahren. HHK erl 6, Fritz, M. Gladbach. In Konkurs s. 24/VI. 1931. sB. 157.j HrKreß L Wolters, Offenbach (Main). Über die Firma wurde 30/VI. 1931 das Vergleichsverfahren eröffnet. Ver trauensperson: Rechtsanw. u. Notar vr. Guggenheim. sB. 159.j 677
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