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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1921
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- Deutsch
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 150, 30. Juni 1921. del, Gewerbe, Verkehrswesen, Unterrichtsbücher fiir höhere Schulen, Geschichte, insbesondere Denkwürdigkeiten und Biographien stärker in den Vordergrund getreten. Ganz nen sind unter ihm hinzugekommen die Kolonialliteratur, Reisebeschreibungen, Erd-, Völker-, Meereskunde, Versicherungswissenschaft, kaufmännisches und gewerbliches Fortbil- dnngsschulwesen sowie nicht zuletzt geschenkartige Werke,"bei denen vor allem Briefwechsel und Goethe-Literatur bevorzugt werden. Offensicht lich ist dabei die Wahl der Gebiete nicht nur durch die neuere politisch- wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch durch rein geistige Strömun gen, wie das für die heutige Zeit charakteristische stärkere Streben nach nichtfachwissenschaftlicher, allgemein menschlicher Bildung beeinflusst gewesen. Ohne weiteres hat diese Vielseitigkeit eine ungemeine Steige rung der Verlagsproöuktion ergeben, die schließlich die Höhe von 300 bis 320 Veröffentlichungen in den letzten Jahren vor dem Kriege er reichte. Dle Kriegszeit stellte ganz besondere Anforderungen an die durch die starke Personalverminöernng wesentlich beeinträchtigte Lei stungsfähigkeit der Firma. Kaum ein anderes Verlagshaus als das Mittlerfche ist dann wohl von dem unglücklichen Kriegsausgang und der Umwälzung so schwer betroffen worden. Heer, Marine, Kolonien, die drei Hauptpfeiler seiner Verlagstätigkeil, stürzten. Es bedurfte eines standhaften Gleichmuts, eines weitblickenden Geistes, einer starken Hand, um den in seinen Grundfesten erschütterten Bau zu sichern und teilweise umzngcstalten. Neue Verlagsgebicte sind ungegliedert, aber auch an den alten Traditionen anknüpsend ist bald mit neuer Zuversicht die Arbeit fortgesetzt worden. In die Reihe der berühmten Autoren des Verlags sind die großen Heerführer Ludendorff, Kluck, Falkenhayn u. a. getreten und haben für den Buchhandel überaus erfolgreiche Werke geschaffen. Zugleich haben die neuen Reichsbehörden, wie Neichs- arbeitsmiulsterinm, Neichswehrministerium, Auswärtiges Amt, Neichs- ministerium des Innern, Reichsvcrkchrsministerium ufw., der alten Firma wieder wichtige Veröffentlichungen übertragen. Nachdem vor kurzem bei Mittler L Sohn das Admiralstabsmerk zu erscheinen begon nen hat, erhält die 25jährige Wirksamkeit des Jubilars dadurch wohl den denkbar würdigsten Abschluß, daß, wie einst seinem Vater die Gc- »cralstabswerke von 1864, 1866, 1870/71, ihm soeben die im Reichsarchiv bearbeitete amtliche Geschichte des Weltkrieges zum Verlage anvertraut worden ist. Unsere aufrichtigen Wünsche fiir Herrn Or. Konrad Toechc- Mittlcr und sein hochangesehenes Vcrlagshaus bringen wir in dem Sinnsprnche seines Vaters zum Ausdruck: »Was ist der Sinn und Segen der Gedenktage des Lebens? Mit Dankbarkeit für die Ver gangenheit, mit Zuversicht für die Zukunft sich zu erfüllen«. Die Herren Paul Stalling und Geheimer Kommerzienrat Heinrich Stalling stehen seit 1. Juli 1896 der bekannten be deutenden Verlagsbuchhandlung Gerhard Stalling in Oldenburg (Großherzogtum) vor. Unter ihrer Leitung hat sich der Verlag zu dem entwickelt, was er heute ist: einem der bedeutendsten im deutschen Buchhandel. Auf den Gebieten der Militär- und Marinewissenschaft, der Luftschifsahrt haben die Herren Jubilare bedeutende Erfolge zu ver zeichnen gehabt, für die Offiziere der leider nichtmehr bestehenden deutschen Armee schufen sie gediegene Fachblätter; in neuerer Zeit haben sie auch den Verlag von Jugendschristen in ihren Wirkungskreis gezogen und viele andere Gebiete erfolgreich bearbeitet. Wahrlich eine große Summe von Arbeit, aber auch von Erfolgen ist in dem! 25jährigen Wirken der Herren Jubilare beschlossen. Als weitere Jubilare sind zu nennen: Herr Arnold Charisius, der seit 25 Jahren die 1858 gegrün dete Akademische Buchhandlung von Schubert L Seidel in Königs berg i. Pr. als Inhaber erfolgreich leitet. — Herr Bernhard Fah rig ist seit 1896 Inhaber der 1876 gegründeten Verlagsbuchhandlung Carl Chun inB erlin, die sich besonders mit der Herausgabe geogra phischer Werke befaßt. — Herr WtlhelmSuhr ist die gleiche Zeit In haber der Commetcr'schen Kunsthandlung (Wilhelm Suhr) in Hamburg, die Kunstsortimcnt, Antiquariat und Verlag betreibt und seit einiger Zeit unter der Bezeichnung »Commeter, der Buchladen« eine Sonder- Abteilung für Buchkunst, Graphik, Kunstgeschichte und bibliophiles Anti quariat unterhält. — Herr Wilhelm Weiß in Breslau, der seit 25 Jahren Besitzer der Musikalien- und Musik-Jnstrumenten-Hand- lung von Jul. Offhaus' Nächst (früher C. F. Hientzsch) in Breslau I, Königsstraße 5, ist. Diese Firma besteht nunmehr seit 65 Jahren. — Herr W i l h e l m Woll brück in Wien ist seit einem Bicrtcljahrhundert Inhaber der Buchhandlung Schallehn L Wollbrllck, daselbst, die, als Filiale der gleichnamigen Firma in Magdeburg ge gründet, sich als selbständige Handlung unter der Führung des Jubi lars kräftig entwickelt hat und einen guten Ruf bei Publikum und Buch handel genießt. Allen diesen Herren Jubilaren die besten Wünsche für eine weitere segensreiche Tätigkeit! Gestorben: am 18. Juni nach langem, schwerem Leiden im Alter von 61 Jah ren Herr S a m uelZ-ppen, langjähriger Prokurist der Firma Heinrich Pardini in Czernowitz (Rumänien), deren In haberin er in treuer, selbstloser Pflichterfüllung zur Seite ge standen nnd deren Geschäft er mit Umsicht geleitet hat. Sprechsaal. Ohne Verantwortung der Redaktion,- jedoch unterliegen alle Einsendungen Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Wettbewerb der „Amba" in Wien Die Wiener Tagesblätter bringen heute folgende Notiz: (Bücher für geistige A r b e i t e r.) Es ist an der Zeit, Bestellungen auf wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften durch die »Amba« zu bewirken. Die Verbilligung beträgt mindestens 25°/>. Bei Bestellung von Einzelpersonen wird vorausgesetzt, daß ihr jährliches Einkommen höchstens 250 000 Kronen beträgt. Die durch die »Amba« beschafften verbilligte» Bücher dürfen aus Österreich nicht ausgeführt werden. Die Einsendung einer entsprechenden An zahlung (etwa in der Höhe des halben voraussichtlichen Preises) ist erwünscht, doch wird diese Frage auch fallweise behandelt, und möge dies keine Aufschiebung der Bestellung bewirken. In der Be stellung kann auch zum Ausdruck gebracht werden, daß das Buch auch oder nur antiquarisch gewünscht wird. Daraus geht hervor, daß sich die »Amba« nicht mehr darauf be schränken will, nur Professoren und Studenten Bücher und Zeitschrif ten billiger zu liefern, sondern sie will auch jeden geistigen Arbeiter in die Lage setzen, die Buchhandlungen zu umgehen und von der »Amba« die erforderlichen Bücher billiger zu beziehen. Es scheint demnach, daß viele Verleger die Verhandlungen, die die Delegierten des Vereins österreichischer Buchhändler mit dem Verleger-Verein und mit dem Börfcnverein getroffen haben (siehe Bbl. Nr. 122), noch nicht kenne», da ich nicht annehmen kann, daß sie die Ausschaltung der Wiener Sor timenter beabsichtigen. In meinen in der Hauptversammlung des Ver leger-Vereins und des Börsenvereins (Bbl. Nr. 139, S. 855) gehalte nen Reden habe ich die Notlage der österreichischen Sortimenter ein gehend geschildert, und ich darf wohl annehmen, daß jedem deutschen Verleger an der Erhaltung eines leistungsfähigen österreichischen Sor timentsgeschäftes gelegen ist. Daher wiederhole ich die von den Dele gierten des österreichischen Vereins gestellte Bitte, alle Bestellungen der »Amba« entweder an den Verein der österreichischen Buchhändler oder an bestimmte Sortimentsgeschäfte verweisen zu wollen, da diese ja versprochen haben, Studenten und Professoren nach Möglichkeit ent gegenzukommen. Ich gebe mich nach wie vor der Hoffnung hin, baß weder Verleger noch Sortimenter den notleidenden österreichischen Sor timentern in den Rücken fallen werden. Wien, 22. Juni 1921. Wilhclm M ü ller. Auchbuchhandel Uns wird von einem gewissen Kunz in Weiden (Oberpfalz) ein größerer Posten »Scrson, Verhütung der Schwangerschaft« ange- boten, und zwar zu einem billigen Preis. Die Broschüre ist im Enck - Verlag, Berlin-Wilmersdorf, erschienen und durch den regulären Buchhandel zu beziehen. Uns ist es ein Rätsel, wie Herr Kunz, der seinen eigenen Angaben gemäß neben seiner Sackhandlung »mit allem handelt«, Beziehungen zum Verlagsbuchhandel anknüpfcn konnte und aus welchem Grunde es der Enck-Verlag für gut findet, seine Erzeugnisse durch den Altmaterialicnhandel vertreiben zu lassen. Oder sollte es sich um nicht auf rechtmäßige Weise erworbene Bücher han deln? Dem Sortiment der Provinz bleibt unter diesen Umständen bald nichts anderes mehr übrig, als mit alten Flaschen, Knochen und Lumpen zu handeln! M a r k t r e d w i tz, 17. 6. 21. O S k a r Z i c g l e r L Co. Entgegnung. Uns war selbstverständlich nicht bekannt, daß Herr Kunz mit »allem handelt«. Vielmehr gab uns Herr Kunz seine Absicht bekannt, eine Versandbuchhandlung zu gründen, und bat daher um Angebot in unse ren Verlagswerkcn. Obwohl nun diese Firma nicht im Adreßbuch stand, lieferten wir ihr, weil wir schließlich auf den Verkauf unserer Vcrlagsmcrkc angewiesen sind. Wir würden aber bestimmt solchen Leuten nicht liefern, wenn ein erheblicher Teil des Sortiments unse rer Bücherei zur Volksgesundung mehr Gerechtigkeit widerfahren las sen würde. (Siehe Sprechsaal vom 18. 6., Bbl. Nr. 140). Im übrigen werden wir sofort an Herrn Kunz herantreten und ihn um Aufklärung ersuchen nnd unsere Bücher zurückfordern. Berltn - Wil m., den 26. 6. 21. Cn ck - V e r l a g. Beramtwortl. Redakteur: Richard Albert i. — Verlag: Der Börsenverctn der Deutschen Buchhändler »u Leimig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leimig — Adresse der Redaktion und Ervcdition: Leimig, Gerichtsweg LS lBuchhänilerhauSi. 948
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