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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1921
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- Deutsch
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U 150, 30. Zmü 1921. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d, Dtschn. Buchhandel. jede andere Teilnehmerstellc angerufen werden, ohne das; der Inhaber etwas zu zahlen hat. Die Einrichtungsgebühr, die Grundgebühr und der einmalige Fernsprechbeitrag werden von dem Inhaber Her öffent lichen Sprechstellen nicht erhoben; sie haben aber die Gewähr dafür zu übernehmen, das; mindestens eine Einnahme in Höhe der Grundgebühr und tl» Mark monatlich für Gespräche aufkommen. Es ist anzunehmcn, daß die Inhaber von Zigarrengeschäften, Buchhandlungen usw., die ge zwungen sind, für ihre Kundschaft Fernsprechanschlüssc zu halten, von der Übernahme solcher öffentlichen Fernsprechstellen gern Gebrauch machen werden, weil sie dadurch eigene Aufwendungen für einen An schluß ersparen. Anmeldungen auf solche öffentlichen Sprechstellen kön nen erst nach Verabschiedung des jetzt dem Reichstage vorliegenden Fernsprcchgebührcn-Gcsehes angenommen werden. Zum Postscheckverkchr. — Eine beim Reichstag eingebrachtc kurze Anfrage hat eine Engherzigkeit der Postbchördcn zum Gegenstand: »Die Postbchördc weist neuerdings darauf hin: Mitteilungen, welche der Postscheckcinzahler dem Empfänger auf Her Rückseite des Abschnittes der Zahlkarte macht, werden überklebt, wenn solche Mit teilungen sich nicht einzig und allein auf die einzuzahlende Summe be ziehen. Es soll eine amtliche Verfügung bestehen, nach welcher die Rückseite des Abschnittes nur für Mitteilungen solcher Art verwend bar sei. Im Hinblick auf die erst kürzlich eingetretene bedeutende Erhöhung der Zahlkartengebllhr ist es in kaufmännischen Kreisen nicht verständ lich, daß die Postbehörde in der Zulassung von Mitteilungen Engher zigkeit zeigt.« Wiederaufnahme des Postvcrkehrs mit Obcrschlcsien. — Der volle Postverkchr mit dem obe r s chles i schen Industriegebiet wird am Donnerstag, 30. Juni, wieder aufgenommen, der Telegramm verkehr erst nach Wiederherstellung der Leitungen. Scharfe Stellungnahme der Berliner Buchdruckereibcsitzer gegen die Lohnforderungen der Gehilfe». — In einer am 23. Juni in Berlin stattgesundenen Versammlung der tariftreucn Buchdruckereibcsitzer des Kreises VIII (Berlin) wurde hinsichtlich der von den Gehilfen erhobe nen neuen und sehr erheblichen Lohnforderungen einstimmig einer Ent schließung zugcstimmt, in der zum Ausdruck kommt, daß die tariftreuen Buchdruckereibcsitzer des Kreises VIII mit Entrüstung von den neuen Gehtlfcnfordernngen Kenntnis genommen haben. Des weiteren heißt es in der Entschließung: Die Tatsache, daß trotz kürzlich erfolgter Erhöhung der Lukalzuschläge, trotz wirtschaftlich unbegründeter Fort zahlung der Wirtschaftsbeihilfe, insbesondere in Berlin, trotz einer von Tarifbrüchen begleiteten Lohnerhöhung nunmehr wieder bei stetig sinkender Indexziffer Lohnforderungen gestellt werden, läßt erkennen, daß nicht wirtschaftliche Notwendigkeiten, sondern nur das Gefühl der Macht die Gehilfenschaft zu Forderungen treibt, denen die Berliner Prinzipalität geschlossenen Widerstand bis zum Äußersten entgegenzu setzen fest gewillt ist. Hermann Allmers aus Notgeld. — Die Nachbargemeinde von Geeste münde: Stotel hat ein hübsches Stück Notgeld zu 75 Pfg. in den Verkehr gebracht. Auf der Vorderseite sieht man die Burg von Stotel und vor ihr hält der Graf zu Roß mit seinen Reisigen, Len Blick auf die Weser gerichtet, wo die räuberischen Askomannen im Anzug sind. Dar über steht der Allmerssche Spruch, der einem Bilde aus dem Saale des Grafenhofes entlehnt ist: »Der Stoteler Grafen Erstes war, ihr Volk zu schützen vor Gefahr. 1210.« Die Rückseite zeigt ein gutgelungenes Bild von Hermann Allmers und daneben den Allmersschen Vers: »Wer die Heimat nicht liebt, die Heimat nicht ehrt, ist ein Lump und des Glücks in der Heimat nicht wert. Zum hundertjährigen Geburtstage unseres Marschendichters. 11. Februar 1921.« Merkwürdig ist der Wert von 75 Pfg., der für Wechselgeld doch eine geringe Bedeutung hat. (Hannov. Kurier.) Beschlagnahmte und verbotene Druckschriften. — In Nr. 125 des Börsenblattes vom 1. Juni d. I. ist eine Reihe verbotener Druck schriften aufgesührt, als deren erste Guido Kreutzer: »Die Min derjährigen« genannt ist. Obwohl nach diesem Titel ein Gedankenstrich eingefügt worden ist, so ist dennoch die Anschauung entstanden, als ob die auf diesen ersten folgenden Titel ebenfalls Guido Kreutzer zum Verfasser hätten. Es sei ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, das; nur das zuerst genannte Werk »Die Minderjährigen« von Guido Kreutzer ist, während die Autoren der darauf folgenden Werke im »Deutschen Fahndungsblatt«, dem die ergangenen Verbote entnommen werden, nicht angegeben waren. Personalnachrlchten. Jubiläen. — Das seltene Jubiläum einer 50jäh- rigen S e l b st ü nd i g k c i t begeht am 1. Juli Herr Hofbuchhändlcr Ne in hold Bauer, Inhaber der gleich namigen Firma in Schmölln (Sachsen-Altenburg). Herr Bauer übernahm am 1. Juli 1871 die R. Schöne'sche Buchhand lung, die er seit 1873 unter eigenem Namen führt. Er betreibt Buch-, Kunst-, Musikalien- und Papierhandlung und hat ein halbes Jahr hundert hindurch treue Kulturarbeit geleistet und zwei Generationen die Schätze deutschen Geisteslebens vermittelt. Er kann mit Stolz und Befriedigung auf den zurückgelegten Zeitraum voll emsiger Arbeit zu rückblicken, der der Erfolg nicht versagt gewesen ist. Seit 1. Oktober 1899 steht ihm Herr N c i n h. Bauer in der Leitung seiner Firma zur Seite, die gleichzeitig mit ihrem Inhaber das 50jährige Jubiläum ihres Bestehens begeht. Ferner feiert am 1. Juli 1921 der jetzige Scniorchef der bekannten Verlagsbuchhandlung W. Vobach L Co., Berlin-Leipzig, Herr Oscar de Liagre, das Fest seiner 25jährigen Selbständigkeit. Nach neunjähriger Tätigkeit im Buchhandel und Absolvierung seiner Lehr- und Wanderjahre, die ihn nach England, Frankreich und der Schweiz führten, kaufte Herr de Liagre am 1. Juli 1896 von E. Twietmeyer, Leipzig, dessen damals gut florierendes Handarbeits blatt »Die Arbeitsstube«, welches er unter der Firma O. de Liagre weiterführte. Sehr bald wurde dem jungen, unternehmenden Ver leger der Verkagsrahmen zu eng, er suchte nach einem größeren Be tätigungsfelds und verband sich 1898 mit Herrn Willy Vobach, Berlin, welcher kurz zuvor unter seinem Namen dort einen Frauenzeitschriften oerlag gegründet hatte, zu gemeinsamer Tätigkeit unter der Firma W. Vobach L Co., deren Berliner Haus Herr Willy Vobach und deren Leipziger Niederlassung Herr de Liagre leitete. Es waren zuerst Zeiten harten Ringens für die junge Firma, bis sie sich mit ihren, jetzt weltbekannten Zeitschriften durchsetzte. 1901 kaufte sie, uni ihre hohen Auflagen billiger Herstellen zu können, die Carl Meyersche Druckerei in Leipzig, gliederte dieser eine große Stereotypie und galvanoplastischc Anstalt an und hat es in zäher Arbeit und zielbemußtem Streben ver standen, sich einen geachteten Namen in der deutschen Verlcgerwclt zu erringen. Ihre Verlagsrichtung besteht, außer in der Herausgabe ihrer bekannten Familien- und Frauenzeitschriften, im Verlag von populär wissenschaftlichen Werken für Haus und Familie. Ihre Niederlassungen in Berlin, Leipzig und Zürich beschäftigen heute etwa 550 Angestellte. Herr de Liagre hat sich neben seiner verzweigten geschäftlichen Tätigkeit stets auch gern in den Dienst der allgemeinen Interessen des Buchhandels gestellt. Er war von 1913—1919 Mitglied des Rech nungs-Ausschusses des Börsenvereins, ist zurzeit noch Mitglied des Verlags-Ausschusses des Börsenvereins, sitzt heute noch im Vorstand des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, des Deutschen Buchgewerbever eins, der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel und ist Ehren mitglied des Vereins der Buch- und Zeitschristenhändlcr. Den Welt krieg machte der Jubilar erst als Hauptmann der Reserve beim Feldartillerie-Regiment Nr. 77, später als Major der Reserve und Ab teilungs-Kommandeur beim Rescrve-Felöartillerie-Regiment Nr. 53 in West, Ost und wieder West mit, stets an der Front, verschiedentlich ver wundet. Mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet, kehrte er 1919 wieder in seinen alten, ihm lieb gewordenen Zivilbcruf zurück, um sich ihm in rastloser Tätigkeit von neuem zu widmen. Möge Herrn de Liagre, der heute in voller Mannes- und Schaffenskraft steht, auch einst noch das Begehen des Tages seiner 50jährigen buchhändlerischen Selbständigkeit beschieden sein, möge er sich seinen Humor, der schon viele Kollegen erfreut hat, weiter bewahren und möge er noch lange weiter zu Nutz und Frommen des deutschen Buchhandels wirken und schaffen! Sein 25jähriges Chefjubiläum begeht weiter am 1. Juki 192-1 der Inhaber des Verlagshauses E. S. Mittler L Sohn in Berlin, Herr Or. Konrad T o e ch e - M i t t I e r in Berlin. Nach mehrjähriger Studienzeit und praktischer Ausbildung im Buchhändler- und Drucker beruf ist er 1893 in die väterliche Firma eingetreten, um drei Jahre später als Mitinhaber ausgenommen zu werden. In ihm als dem Nr- llrenkel des Gründers verkörpert sich die fünfte Generation der Bnch- händlerfamilic Mittler. War unter seinem Vater, dem am 24. Novem ber 1919 verstorbenen vr. Theodor Toeche-Mittler, die mikitär- und marinewissenschaftliche Richtung des Verlags in den Vordergrund ge treten, so hat I)r. Konrad Toeche-MÜttlcr sich zum Ziele gesetzt, de» Verlag aus breiterer Grundlage auszubauen. Während seiner Tätig keit haben die nichtmilitärischen Werke wesentlich zugenommen, sodaß ihre Zahl im Jahre 1913 bereits etwa die Hälfte aller Neuerscheinungen betrug. Von älteren Verlagszweige» sind Theologie, Philosophie, Han. S47
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