Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19321101
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193211011
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19321101
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-01
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nichtsnutziges ist immer unnütz. Schlechte Bücher, unsaubere, gehören ins Feuer. Heraus aber mit den anderen an die Luft, hin zu den Prüfern und dann weiter in die Tagesräume, Wärmestuben, in die Wohnungen der Erwerbs losen, damit die Wünsche danach gestillt werden, bevor sie sich auf gröbere Genüsse richten. Der Weg aus den Bücherschränken über die Lastautos, Wagen, Kar ren kann d e m B u ch nicht scha den. Es können ruhig Trompeten dabei geschmettert werden. Buchhändler! Je kleiner die Gemeinde ist, in der Ihr lebt, desto leichter wird es sein, für die Büchersammlungen zu werben. Es gibt noch Freunde der Bücher, die gern mithelfen. Laßt Zeter und Mordio schreien, wem das Sammeln von Büchern als Ketzerei erscheint. Fördert eine gute Sache, sangt in Euern Laden an, stellt Körbe auf für die zu sammelnden Bücher. Legt selber welche hinein, laßt auch von Euern Kunden alte und neue hineinlegen. Wir haben keine Zeit, abzuwarten. W. M. Sch. Kleine Mitteilungen Die Statistische» Berichte Nr. 83 sür Sortiment und Verlag, bas zweite Vierteljahr 1932 umfassend, sind erschienen und de» bc- richtcrstattenden Firmen zngesandt worden. Interessenten werden gebeten, die crsorderiichen Unterlagen für eine evtl. Beteiligung von der Geschäftsstelle des Börsenvercins anzufordern. Jubiläen. —- Am 1. November feiert die Buchhandlung Quirin Haslinger in Linz a. d. Donau ihr IMjähriges Bestehen. Am gleichen Tage des Jahres 1782 kündigte Christian Friedrich Wapplcr, ein Leipziger Buchhändler, die Eröffnung eines Buchladens an, Hauptplatzc, Ecke Pfarrgasse in der Linzer Zeitung an und dieser bildete die Keimzelle des heutigen Unternehmens. 1788 be reits verkaufte er das Geschäft an die beiden Mitarbeiter Rohrmoscr und Bcrgmristcr, die cs unter ihren Namen bis 1798 wcitcr- sührtc». Damals trat crsterer aus und Bergmeister vernachlässigte den nach der Pfarrgasse verlegten Betrieb, sodast ihm die Kon kurrenz leicht gefährlich werben konnte. In dieser Zeit des Nieder ganges kaufte der Linzer Seifensiederssohn Casctan Haslinger der Jüngere das Geschäft sür 3588 Gulden sl. Mai 1884) und zog damit in das väterlich« Grundstück Landstraße 7, das günstiger gelegen war. Ais gelernter Buchhändler »mit Fähigkeitszeugnis über Buchhanblungskunst« brachte er das Unternehmen zur Blüte. Er gliederte «ine Kunst- und Musikalienhandlung an und widmete auch dem Verlage seine Aufmerksamkeit. Eines seiner ersten Bcrlags- lvcrke waren die »limtitutionvs malüemalü-as« des Linzer Professors Adam Chmel, im übrigen war seine Produktion mannigfaltig, wenn auch eine ganze Anzahl heute noch maßgebender Gaschichtswcrke des Landes Obcröstcrreich die Zierde bildete. Am 8. November 1885 starb Casctan Haslinger und sein bereits seit 1888 bei ihm als Buchhalter tätiger Nesse Quirin Haslinger übernahm es, um es säst vierzig Jahre zu leiten und zu fördern. Seinen Namen trägt die Firma heute noch. Da Quirin Haslingers Sohn Kamillo keine Neigung für den Buchhandel zeigte, verkauste der Vater das Geschäft am 1. August 1873 für 888g Gulden an den Augsburger Josef Sachs- pergcr vom Hanse Joses Köscl in Kempten. Das Grundstück war in Haslingcrschem Besitz verblieben, und als Kamillo Haslinger 1881 nach Detroit auswanderte, verkaufte er cs anderweit, sodast Sachs- perger Landstraße 38 ein neues Lokal mietete. Die neuen Räume gehörten deni KremSmiinstercr Stist, und dieser Umstand war mit richtunggebend für die Einstellung des Geschäftes in geistiger Hin sicht. Die guten Beziehungen zuni Klerus und die Ausnahme von Schulbüchern trugen zur Ausdehnung wesentlich bei. Sachspcrgers Zusammenarbeit mit den Professoren des Bischöflichen Seminars verdankt die heute führende »Theologisch-praktische Ouartalzschrist- neue Impulse. Der wachsende Sortlmenlsbelrieb und graste Zelt- schriftcnsortsetzungen speziell katholischer Blätter lrugen den Namen Quirin Haslinger in weiteste Kreise der alten Monarchie. Am 13. Dezember 1912 starb Josef Sachsperger und an seine Stelle trat offiziell mit 12. September 1913 sein Sohn Oskar. Im Sep tember des folgenden Jahres übergab dieser die Leitung bis Ende 1918 seiner Schwester Fräulein Elsa Sachsperger. Nach Kriegs- schlust wurde ein Antiquitätenhandel angegiicdcrt und das Kunst- geschäst lebhafter betont. Die schwieriger werdenden Nachkriegs verhältnisse führten zu einer Umgestaltung und Neuorientierung der aliangesehcnen Haslingerschen Buchhandlung durch Übernahme derselben von seiten der inzwischen gegründeten »Vereinigung Linzer Buchhändler-, der sich auch der Wiener Bundesvcrlag angeschlossen halte. März 1927 war die endgültige Übernahme crsolgt, gleich zeitig die Ocsterreichische Lchrmittelanstalt zu Linz, 1988 von der Lehrerschaft gegründet, angeglicdcrt. Im Januar 1929 ging die Übersiedlung nach Klosterstraßc 12 vor sich, gegenüber den Landcs- ämtern. Trotz Ungunst des Lokals und der allgemeinen Weltlage steht die Jubilarin heute wieder im Vorkampfe für geistige Kultur, im Dienste für Schule, Unterricht und Wissenschaft, getreu ihrer alten Überlieferung. Den Gedenktag ihrer vor 75 Jahren erfolgten Gründung be geht heute die angesehene Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Julius Bergas in Schleswig. Am 1. November 1857 er- ösfnete vr. C. Fr. Helberg in Schleswig eine Buchhandlung und zehn Jahre später übernahm sie sein Sohn Hermann Helberg, der bekannte Schriftsteller, den der deutsche Buchhandel mit Stolz zu den Seimgen zahlt. Am 1. Januar 1889 übergab er die Firma an Julius Bergas, der ihr am 1. November 1872 auch den 1884 gegrün deten Verlag der dortigen Schulbuchhanblung zuführtc und beide Ge schäfte unter seinem Namen vereinigte, den bas Unternehmen heute noch trägt. 1881 erfolgte der Ankauf der Bnchdruckerei und de? Berlages des Schleswlger Taubstummeninstituts und 1898 nahm Bergas seinen Schwiegersohn Herrn Emil Thamling als Teilhaber auf, mit dem gemeinsam er bis zu seinem Tobe 1921 eifrig schasste. Seit diesem Zeitpunkt ist Herr Thamling Allcininhaber der Jubclfirma. Am 1. November 1882 gründete Herr Otto Dietrich, der heitte immer noch ihr Inhaber ist, die Firma Wilhelm Dietrich ln Leipzig, und zwar als Musik-Verlag und Mnsikinstrumenten- Grosthandlnng. Am 14. Januar 1888 wurde der Verlag abgetrennt und unter der Firma Otto Dietrich welterbetricben. Seit 1928 ist der Sohn des Gründers Herr Hans Dietrich als Teilhaber in beide Firmen ausgenommen worden. Ter Mnslkverlag umfaßt 3488 Verlagsnummern, und zwar Orchester, Schulen, Lieder, Humvristika, Operetten, Mannerchöre und eine Volksausgabe unter dem Titel Diet richs Musikschatz. Herr Otto Dietrich ist Mltgrnnder der Gema- Berlln und seit 1927 Ehrenmitglied des KreisvercinS Leipzig im Verband der Deutschen Musikalienhändler. Die Firma Wilhelm Dietrich befaßte sich auch mit dem Grvstvcrtrieb von Musikinstru menten. 1884 erschien z. B. bas erste mechanische Musikwerk »Ariston». Sie war die erste, die sich sür den Vertrieb der Phonographen energisch einsetzte. Ans dem Phonographen entwickelte sich das Grammophon mit auswechselbaren Schallplatte», und seit dem Erscheinen der Radiogeräte befaßt sich die Firma mit deren Verkauf, von bester Sachkenntnis unterstützt. — Herr Otto Dietrich ist seit den, Jahre 1888 Sachverständiger für Sprechmaschinen. Ebenfalls am 1. November vor fünfzig Fahren wurde in Ham burg die Seekarten-, Buch- und Verlagshandlnng Eckardt Mestlorfs gegründet. Hierzu lag damals ein wirkliches Bedürf nis vor. Wie sehr, das zeigte die Entwicklung dieses speziell der Nautik dienenden Unternehmens, dessen Artikel sehr bald nach seiner Gründung an der ganzen deutschen Wasserkante geschätzt wurden. Steht die Firma seit langer Zeit in hohem Ansehen, so verdankt sic das im wesentlichen ihrem Mitgrllndcr, dem 1928 verstorbenen Ka pitän Johannes Mestlorfs. Wie bis dahin hängt auch in der Gegen wart das Gedeihen des Geschäftes von dem Werdegang der Schiff fahrt und von seiner Führung ab, die seit 1928 in den Händen des Sohnes des Mitgründers Herrn Johann Otto Mestlorfs liegt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder