4946 Sr 258, 1. November 1932. Fertige.Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Or*. Fpuncia „Der Sohn zweier Väter ist die Jugend von heute, in der das Erbe der alten gläubigen Kultur weiterlebt, die aber diese Vaterschaft verleugnet und sich vom modernen Rationalismus adoptieren läßt. Also ein Thema, das dem Kernproblem unserer Zeit mutig zu Leibe rückt. Es ist nun reizvoll zu betrachten, wie diese eigentlich männ liche Frage von Helene Haluschka behandelt wird: nicht aus Erkennt nis, sondern aus der mütterlichen Blutwärmc ihrer hingcbcndenLicbc. Daß dadurch die Grundhaltung des Buches eine lyrischewird, ergibt sich daraus von selbst. Aber auch in der dramatischen Zusammcn- raffung glücken der Dichterin starke Bilder. Das Wesentliche des Buches liegt wie im „Pfarrer von Lamotte" in seiner mütterlichen Hilfsbereitschaft, die den verlorenen Sohn unserer Zeit wieder in die Ordnung der Väter zurückführt." über Helene Haluschka Der Sohn zweier Väter 246 Beeten in 6an2/e/nen 4.SO Geben Sie einem Primaner den Roman in die Hand und Sie werden erleben, daß er Ihnen das Buch nicht zurück- gibt bis er cs ausgelesen hat, so sehr packt ihn die Gestaltung seines eigenen jungen Lebens. Darum und weil es bisher noch kaum jemand gewagt hat, die Bedrängnisse moderner Jugend im Rcifcalker in solch ansprechender Form darzustellen, wird cs dem Buch ergehen wie dem „Singerlein": es wird in den Herzen vieler und nicht bloß junger Menschen einen unvergeßlichen Eindruck Hinterlagen. Verlag Josef Kösel k Friedrich Pustet, München X? 255,1. November 1932. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. 4947 /ur ctie Xst/io/iieri „Weiurich schildert die Schicksale einer aus bäuerlichem Geschlecht stammenden Familie, die in einer norddeutschen Großstadt prole- tarisicrt wird. Die Lohrengels verteidigen ihren katholischen Glauben gegen die fremde protestantische Umwelt, sie erfahren noch einmal die eigene Schuld dem Vater und dem Leben der Ungebetenen gegenüber, die sich nun an den Kindern rächt. Weinrich trifft das Milieu der Mietskaserne mit ihren vielen Typen ebenso wie das Leben der ländlichen Menschen. Großstadt und bäuerliche Landschaft stellt er in ihren geheimnisvollen Wechselbeziehungen in dichterischer Schau nebeneinander." über Franz Job. Weinrich Die Löwengrube 2S4 Seiten /n (Zan^ieinen.tll. 6.I0 Das Thema des heurigen Katholikentages „Christus in der Großstadt" kehrt hier wieder in einer Neuschöpfung des jenigen unter den katholischen Autoren, der durch sein schon in mehreren Auflagen erschienenes Elisabethbuch sich den Namen eines „Dichters" ehrlich verdient und große Erwartungen auf sein weiteres Schaffen geweckt hat. Empfehlen Sie das Buch allen Menschen, die, der historischen Romane überdrüssig, nach einer lebensnahen Darstellung ihrer unmittelbaren Gegenwart verlangen. Verlag Aosef Kösel öc Friedrich Pustet, München