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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
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14224 Sörlenblatt s. v. Lttchn. Luchhanöe» Nichtamtlicher Teil. ^lr 267. 16. November 1S11. tatsächlich des öfter» schon als über eine ganz unverständliche Norm moquierte. Jedenfalls wäre ein Skonto, wenn er im Buch handel. für dessen feste Ladenpreise Barzahlung die Voraussetzung ist. überhaupt eine Berechtigung hätte, doch allerhöchstens bei Be gleichung der Vierteljahresrechnung, und zwar bei Zahlung nach Erhalt derselben, zu gewähren. — Dem bereits vorher gemachten Vorschläge entsprechend wurde auch die Erledigung dieser Arbeit an die siebengliedrige Kommission überwiesen, die gelegentlich der nächsten Hauptversammlung einen Bericht unter Vorlegung der Änderungsvorschläge zu erstatten hätte. Alsdann wurde in die Besprechung des Punkt 8 der Tages ordnung eingetreten. Ivobei die in der außerordentlichen Herbst versammlung zu Eisenach zur Beratung gelangenden Punkte durch gesprochen wurden. Die Vorschläge, die hinsichtlich der Neuge staltung des Börsenblatts gemacht worden wären, um aus diese Weise dem Börsenverein bessere Einnahmen zu verschaffen, könnte unsere Versammlung schwer nachprüfen, so führte ein Anhänger der Frakturschrist aus. er glaubte aber als »kluger Mann vor bauen- zu sollen und empfahl, um vor Überraschungen bei der Neugestaltung sicher zu sein, der Vorstand wolle dem Ausschüsse für das Börsenblatt die Bitte des Kreisvereins vortragen, er möge bei der Neugestaltung unter allen Umständen an der Frakturwerk schrist festhalten, und führte zur Begründung an. daß das Börsen blatt stets in fliegender Eile gelesen werde. Der amtliche und nichtamtliche Teil desselben, sowie die zusammenhängenden Text seiten der Inserate, soweit nichts anderes vorgeschrieben ist. sollten daher stets aus einer gewöhnlichen Fraktur, auch nicht etwa aus einer Künstlersraktur gesetzt werden. »Der Franzmann und der Englischmann, die sollen Antiqua schreiben — doch faßt das deutsche Buch nicht an, Fraktur. Fraktur soll bleiben!« So hätte man in Leipzig mit Recht gesungen! Der Vorstand wird dieser Anregung, da die Versammlung so beschloß, folgen. Die bei der diesjährigen außerordentlichen Herbstversammlung des Verbandes zur Besprechung kommende »Revision der Verkaufs ordnung« löste, wie vorauszusehen, eine große Zahl unwilliger Hinweise aus über die mannigfachen Manipulationen des Verlags buchhandels, die als eine Folge der Überproduktion sich in un liebsamer Weise bemerkbar machen; doch konnten, diesem unhalt baren Treiben einen Riegel vorzuschieben, praktische Vorschläge nicht gemacht werden, da der Verlegerverein Machtmittel zur Bünderung solcher Art der Geschäftsführung nicht besitzt und der Börsenvereinsvorstand durch die »47« Verleger bei der Verfolgung der Fälle in eine prekäre Lage gebracht ist. Jedenfalls erinnerte Kollege Kriedte daran, daß Herr Nitschmann-Berlin gelegentlich seines Referats in Jena aus die Frage, ob der Verlegerverein bereits alles ihm mögliche getan habe, um in seinen eigenen Reihen Ordnung zu schaffen und die alten vornehmen Gepflogen heiten des deutsche» Verlagsbuchhandels zur Anerkennung zu bringen, ob er in seinen Satzungen Vorschriften habe, die die Einhaltung der Bestimmungen des Börsenvcreins obligatorisch mache und diesen Gesetzen Geltung verschaffen könne — daß er auf alle diese Fragen nur die Antwort erhalten hätte, es sei schwer, im Berlegerverein etwas in dieser Frage zu erreichen. Auch die weitere Anfrage an den Vorstand des Börsenvereins, ob dieser schon oft Gelegenheit gehabt habe, seine Machtmittel der Bußezahlung, der Kautionsstellung, des Antrages an den Vereins- ausschuß bzw. an die Hauptversammlung auf Ausschluß gegen einen Verleger geltend zu machen, verdiene den Dank aller Sorti menter. Auch hätte Herr Nitschmann der Meinung Ausdruck ge geben, daß in vielen Kreisen des Sortiments die Ansicht herrsche, man sei im Börsenvereinsvorstand gezwungen, mit zweierlei Maß zu messen und man hänge den kleinen Schleuderer, den großen aber lasse man lausen! — Nach Lage der Sache, so etwa schloß Kollege Kriedte, könnte man sich Nitschmanns Meinung durchaus «»schließen, daß dem Börsenverein damit gedient sein müßte, wenn ein großer Sortimenterverein ihm als Gegengewicht gegen die verlegerische Übermacht zur Hand wäre. Dem noch zu wäh lenden Delegierten wurde für Eisenach aufgegebeu, nachdrücklich für die Beseitigung der Übelstände, welche die Verkaufsordnung mit sich bringe, zu plädieren, obwohl man sich nicht verhehlte, daß erhebliche Verbesserungen freilich kaum erwartet werden könnten, da alle Jahresberichte der Kreisvereine, alle tagenden Versammlungen und der Sprcchsaal des Börsenblatts mit Klagen vollgepfropft wären, ohne daß sich ein Zug zum bessern bemerkbar machte. Auch die Adreßbuch- und Börsenblattreinigung wurde eifrigster Förderung als dringend bedürftig erklärt, denn alle Zeichen sprechen dafür, daß der Handel mit Bücher» mehr und mehr in die Hände von Friseuren, Kolonialwarenhändlern, Küstern und Organisten, Vorstehern von Handelslehranstalten, Schuldienern usw. fiele. Alsdann teilte der Vorstand mit, daß er beim Verbands- Vorstand den Antrag eingebracht hätte, gelegentlich der bevorstehenden Hcrbstversammlung das Angebot übermäßig langfristiger Zahlungs bedingungen der Abzahlungs- und Versandgeschäste, der Zentral- vertriebsstellen usw. zur Besprechung zu bringen. - - Kollege Paetsch erinnerte daran, daß im Vorjahre der Kreisverein Rheinisch- Westfälischer Buchhändler eine Resolution gefaßt hätte des Inhalts, den Kundenrabatt gänzlich abzuschaffen und ein Verbot langfristiger Kreditangcbote zu erwirken. Die Abschaffung des Kundenrabatts sei in Jena von Berliner und Leipziger Vertretern als unmöglich gekennzeichnet worden, denn sie hielten die durch den Kundenskonto mögliche Elastizität des Ladenpreises für erforderlich gegenüber den Abzahlungsgeschäften, die mit ihren langfristigen Krediten ihr Unwesen treiben. Es müßte daher ein Verbot solcher Angebote zu erlangen versucht werden, damit das Argument der Berliner und Leipziger für Beibehaltung des Skontos als unzutreffend fiele und wir an die gänzliche Abschaffung des Kundenrabatts Herangehen könnten, die umsomehr zur Notwendigkeit werden muß, als an eine Erhöhung des Verlegerrabatts in absehbarer Zeit nicht zu denken ist. — Der Antrag des Vorstandes wurde von der Versammlung gutgeheißen, und wir hoffen, durch denselben die Möglichkeit zu bieten, einen Schritt vorwärts zu kommen. Punkt 9: Als Delegierter für Eisenach wurde Kollege Paetsch einstimmig gewählt, und unter Punkt 1ö ergab die Wahl des Vorstandes einstimmige Wiederwahl und zwar Oppermann-Königs - berg i.Pr., Vorsitzender; Kriedte-Graudcnz, Stellvertreter; Paetsch- Königsbcrg i. Pr., I. Schriftführer; Danehl-Allenstei», II. Schrift führer; Heinrich-Königsberg i. Pr., Schatzmeister; Horn-Danzig und John-Danzig, Beisitzer. Kollege Oppermann glaubte, den Platz einem jüngeren Kollegen einräumen zu sollen, allein der Hinweis, daß es dem Verein erwünscht sein müsse, einen Wechsel im Vorstand nicht eintreten zu lassen, und die dahingehende Bitte der Versammlung, in deren Namen Kollege Kriedte ebenso wie Kollege Paetsch sprachen, veranlaßte ihn, den Vorsitz weiter zu führen. Man würde durch eine Neuwahl des Vorsitzenden gar zu leicht den Anschein erwecken, als ob die Anschauungeu über die schwebenden Fragen im Kreis unseres Vereins auseinander ginge», eine Auffassung, die man durchaus vermeiden wolle. Der letzte Punkt der Tagesordnung wurde eingeleitet durch eine freundliche Einladung des Kollegen Krips, im nächsten Jahre nach Memel zu kommen, eine Einladung, die nun schon zu wieder holten Malen ergangen und im Hinblick auf die ungünstige Lage Memels abgelehnt worden ist. Kollege Krips wußte in beredten Worten die Schönheiten der Umgebung zu schildern, sprach auch von dem Reiz, der darin läge, wenn die Kollegen den Besuch der Versammlung mit einer Nehrungspartie und dem Besuch der Wanderdüne, die doch einzig in ihrer Art wäre, verbinden wollten. Vercinstechnische Erwägungen aber ließen die Versammlung einen solchen Beschluß dennoch zurückstellen und es wünschenswert er scheinen, daß man die Entschließung über den Ort dem Vorstand anheimstelle mit der Maßgabe, der liebenswürdigen Einladung des nordöstlichsten Förderers unserer Vereinsinteressen Folge zu geben, wenn nicht wichtige Gründe eine andere Entschließung erheischen sollten.
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