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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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267, 16. November 1811. Nichtamtlicher Teil. BSrs-nblaU f. d. Dtschn. «uchh»»d-l. 14223 buchhandlungen vom Vorstand des Börsenvereins ausgenommen wäre, so hätte der Verlag daran ein ebenso großes Interesse wie das Sortiment. Auch die bedingungslose Lieferung der Verleger an jedermann, der noch nicht deutsch zu sprechen resp. orthographisch zu schreiben vermag, dürfte als ein weiterer Quell ziffernmäßig nicht zu berechnenden Schadens nicht übersehen werden! Der vom Redner vertretene Antrag solle zunächst den örtlichen Ver hältnissen dienen, er solle anregen, da alle Vorstellungen beim Verlag z. T. als Nörgeleien und Angebereien aufgefaßt werden, durch die Tat einzugreifen. Jeder Kaufmann bestimme unter Be rücksichtigung der Spesen für Verpackung, für Schaden bezw. Ver lust bei Minderung oder liegenbleibender Ware, der allgemeinen Handlungskosten und Zinsen den Verkaufspreis selbst, während wir uns von dem in keinem Einklang mit den Zeitverhältnissen stehenden Rabatt alle diese Unkosten, die durch den notwendigen Verkehr über Leipzig wesentlich Häher sind als bei anderen Branchen, abziehen müßten. Von dem geradezu grotesken Mißverhältnisse zwischen dem oft ganz geringfügigen Objekte und dem noch ge ringeren Gewinn und der darauf zu verwendenden mühseligen, un bezahlten Kleinarbeit wolle er an dieser Stelle gar nicht erst reden. Was in andern Betrieben möglich sei, wo man sich zusammen schloß, um die Preise zu erhöhen, werde bei gutem Willen auch bei uns möglich sein. Unter den bestehenden Verhältnissen müsse das Sortiment in seiner jetzigen Gestalt zu gründe gehen, wie Kollege Prager in seinen, Börsenblattaufsatz Nr. 168 treffend und ausführlich darlege. Gehen wir also getrost im äußersten Osten voran, es sei kaum zweifelhaft, daß andere Vereinsbezirke sich an schließen werden. Namens des Vorstandes erbat sich nach diesen begründenden Ausführungen Kollege Paetsch das Wort und erwiderte, daß auch er mit dem Redner auf ähnlichem Standpunkt gestanden hätte und erzählte, daß er vor Jahren, geleitet von ähnlichem Gedanken, aus den Tageszeitungen Ausschnitte gesamnielt hätte, laut denen die Innung der Tapezierer und Dekorateure, die vereinigten Möbel- fabrilantenOstpreußens, die zusammengeschlossenenKohlenhandlungen, die vereinigten Buchdruckereien Ostpreußens, der Verein der Köuigs- berger Fuhrhalter, die Maler und Lackierer-Innung, die Herren- und Damenschneider, der Verein der Königsbeiger Ärzte usw. nsw. ihre Preise resp. Sätze um 10, 15, in einem Falle sogar um 25»/« erhöht hätten. Er hätte sich damals mit dem Gedanken gemein samer Preiszuschläge beschäftigt und gemeint, daß das Publikum wohl bereit sein würde, dem Buchhändler den Zuschlag zuzubilligen, den es Schuster, Schneider und Gevatter Handschuhmacher hätte bewilligen müssen, wenn nicht anders das Wort Professor Peter- mann's wahr werden sollte: »Ein Volk, das seinen Bücherver- schlcißern nur Packträgerlohn gewähren will, darf von ihm auch nur Hausknechtsdienste erwarten«. — Die Geschäftsmanipulationen des Verlages aber erschwerten durch ihre Preisunterbietungen ein solches Vorgehen, wie es Kollege Kaptuller Vorschläge, ungemein, und eine Frage von so weitgehender Bedeutung und so großen Konsequenzen, die die eingehendste Beschäftigung nach jeder Richtung hin ersorderte, könnte seinem Empfinden nach nicht gut in einer Hauptversammlung besprochen werden. Er brachte ein Schreiben des Vorsitzenden des »Ausschusses zu Revision der Verkaufsordnung» zur Vorlesung und empfahl, den Antrag an eine siebengliedrige Kommission zur Durchberatung und eventuellen Vorbereitung der weiteren Schritte zu überweisen, mit Rücksicht darauf, daß Punkt 7 der Tagesordnung: Revision der Verkaufsbestimmungen unseres Vereins ohnehin eine solche wünschenswert erscheinen ließe. Im Verlaufe der Verhandlung wurde sich die Versammlung darüber klar, daß der Antrag in der vorliegenden Form einen gangbaren Weg noch nicht zeigte, daß unter den obwaltenden Verhältnissen aber ein Weg gefunden werden müßte, daß es gewiß der Schwierig keiten mancherlei geben würde, die aber bei fleißiger Mitarbeit aller Beteiligten — und das Interesse zeige ein erfreuliches Wachs tum — nicht unüberwindlich sein könnten. In die Kommission wurden gewählt die Kollegen: Bönig-Danzig, Horn-Danzig, Kap- tuller-Tilsit, Krips-Memel, Lehmkuhl-Königsberg i. Pr., Linse- Insterburg und Paetsch-Königsberg i. Pr. Punkt 6, Antrag Louis Magath-Tilsit, mit dessen Be gründung in Abwesenheit des Herrn Magath Kollege Kaptuller- Tilsit beauftragt war. Auch zu diesem Punkte gab Kollege Paetsch einen Ausblick über die Möglichkeit eines Erfolges und führte aus, daß nach seiner Meinung der Börsenverein die staat lichen und kommunalen Behörden zur Aufgabe ihrer Rabattan sprüche so lange nicht auffordern könnte, als wir »och den Privat- kunden aus im Verhältnis zu den Behördenlieferungen klein zu nennende Beträge einen Skonto bewilligten, und deshalb müßte es unsere Sache sein, zunächst sür gänzliche Abschaffung des Kundeuskontos einzutreten. Er würde Gelegenheit haben, bei der Eisenacher Tagesordnung darauf zurückzukommen, deren Besprechung aus unserer Tagesordnung vorgesehen wäre. — Was nun die Aufforderung des Börsenvereinsvorstandes anbcträfe, die staatlichen und kommunalen Behörden zur Begleichung der Bücherlieserungen ultimo eines jeden Monats zu veranlassen, so würde einem solchen Anträge kaum stattgegeben werden. Bessere Aussichten hierfür wären vorhanden, wenn Herr Magath die vierteljährliche Begleichung beantragt hätte. Es würde auch dieser Zahlungsmodus nicht ganz ohne Schwierigkeiten durchzusühren sein, da die bestehenden In struktionen für eine Anzahl Bibliothekare, Fortsetzungen und Lie ferungswerke erst nach erfolgter Inventarisierung, also nach Erhalt der Schlußlieferungen, zahlen zu dürfen, vielfach geändert werden müßten. Eine eingehende Begründung seitens des Börsenvereins ließe wohl aber eine solche Änderung nicht unmöglich erscheinen. Nach lebhaftem Hin und Her, in dem betont wurde, daß wir entgegen allem kaufmännischen Brauch »/„ aller Lieferungen be zahlten, ehe wir die Ware im Hause hätten und eine schnellere Begleichung der behördlichen Rechnungen erwünscht erscheinen müßte, machte Kollege Danehl-Allenstein daraus aufmerksam, daß die erbetene Unterstützung des Börsenvereinsvorstandes in dieser Frage durchaus verlangt werden dürfte, hätten doch die Ortsgruppen des Hansabundes im Interesse ihrer Mitglieder gerade in dieser Zeit mehrfach Notizen durch die Zeitungen gehen lasse» mit der Ausforderung, daß anläßlich des Quartalsersten das Publikum den Kausleuten, Handwerksmeistern und Gewerbetreibenden die Rech nungen bezahlen möchten. Dieselben brauchten ihr Geld, und es wäre ihnen sehr damit gedient, es ohne Verzögerung zu bekommen. Kollege Bönig-Danzig machte daraus aufmerksam, daß das Ver langen, die Behörden möchten aus den Rabattabzug von 5»/„ bei Bücherlieferungen verzichten, in dem Handelskammerbericht über den Buchhandel in Obersranken vom Jahre 1910 auch bereits im Interesse eines gesund zu erhaltenden Sortimenterstandes als dringend wünschenswert gekennzeichnet wurde. — Inzwischen hatte Kollege Kaptuller den Antrag dahin geändert, daß der Kreisverein beschließen wolle: »den Vorstand des Börsenvereins zu ersuchen, unter ausführlicher Darlegung an die staatlichen und städtischen Behörden eine Eingabe dahin zu machen, daß fortan die Begleichung der Bücherlieferungen vierteljährlich vorgenommen werde«. — Da sich niemand mehr zum Worte meldete, gelangte der Antrag zur Abstimmung und einstimmigen Annahme. Zu Punkt 7 erklärt der Vorstand, daß wir die Pflicht hätten, unsere Berkaufsbestimmungen nach Möglichkeit mit der in Geltung befindlichen Verkaufs- und Verkehrsordnung in Einklang zu bringen, und sie enthielten mancherlei Bestimmungen, die aus diesem wie aus rein kaufmännischem Gesichtspunkt zu ändern wären, denn daß wir, wie auch andere Kreisvereine mit uns, bei spielsweise auf einen Bareinkauf von 7.50 die Gewährung eines Skontos ablehne» müßten, dem Kunden aber, der das Buch alsdann auf Konto schreiben ließe und im Laufe eines halben Jahres sür nochmals ^ 2.50 dazu entnähme, bei halbjährlicher Begleichung dann einen Rabatt von 2»/j> gewähren, wäre eine Bestimmung, von der man, obwohl sie in verschiedenen Kreisver einen bestehe, heute nicht recht verstehen könnte, wie sie seinerzeit ! hat angenommen werden können und über die sich das Publikum 1642»
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