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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1911
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- Deutsch
- Sammlungen
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14222 BS-1-»«>°tr s. d Dgchn. v»«h»nd-l. Nichtamtlicher Tell. ^ 267, 18. November 1911. ratungen das Sortiment noch nicht durch den Vorstand eines großen deutschen Sortimentervereins vertreten sein könnte. So sind denn wohl in Jena die Schäden des Sortiments in ausreichender Weise zur Sprache gebracht. Das aber vermögen wir als einen Erfolg nicht anzusehen, denn die Protokolle unseres Vereins konstatieren solchen Tatbestand, nämlich, daß die Schäden zur Sprache gebracht wurden, wie ich vorhin zu betonen Gelegenheit hatte, bereits vor nahezu 20 Jahren. In der sich diesem Berichte anschließenden Besprechung kam denn die unverkennbare Stimmung der Versammlung in den Worten eines sich an der Diskussion beteiligenden Kollegen zu treffendem Ausdruck, in welchen er darauf hinwies, daß die Institutionen eines Verbandsvorstandes die Entwicklung mancherlei das Sortiment schädigenden Einflüsse wohl habe aushalten können, daß der Ver bandsvorstand aber trotz guten Willens und fleißiger Arbeit, durch die ihm in seinen Satzungen auferlegten Verpflichtungen beengt, die Lebensbedingungen des Sortiments wesentlich zu verbessern oder gar für das Sortiment positive Arbeit zu leisten nicht in der Lage sei. Im Anschluß berichtete Kollege Paetsch weiter über die erste Versammlung des Börsenvereinsvorstandes mit den Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine in Leipzig, die sich nach seinen Ein drücken als recht ersprießlich erwiesen hätte und nach einem Be schlüsse dieser Konferenz jährlich wiederholt werden sollte. Es wurden die Grundsätze für die Aufnahme von Mitgliedern in de» Börsenverein und die Kreis- und Ortsvereine festgestellt, ebenso die Grundsätze für Genehmigung von Verkaufsbestimmungen der Kreis- und Ortsvereine und auch die Grundsätze für Behand lung von Beschwerde» über Verletzung der Berkanssordnung er örtert, die Schwierigkeiten, welche die Warenhausfrage bietet, in diesem engeren Kreise nochmals durchgesprochen und das beabsich tigte Vorgehen des Börsenvereinsvorstandes gegen die Vereins- buchhandlnngen (welches sich inzwischen bereits bewährt und durch Gerichtsentscheidungen als berechtigt anerkannt ist) gutgeheißcn. Auch die Frage des Zeitungsbuchhandels, wie die Unterbietung des Ladenpreises durch die Verleger gaben unserm Delegierten mehr fach Gelegenheit, den Standpunkt unseres Vereins zu vertreten. In jedem Falle ist der Wunsch des Börsenvcreinsvorstandes, mit den Kreisvereinsvorständen in engere Fühlung zu kommen, erfreulich und sollte von allen Kreisvereinen durch recht tätige Vereinsarbeit unterstützt werden. Im Anschluß auch an diesen Bericht entwickelte sich ein lebhafter Meinungsaustausch, insbesondere wurde von einem Kollegen, zurückgreifend ans die vorherige Ausführung, die Frage der Be kämpfung von Schmutz und Schund besprochen, was zu einer noch maligen Erklärung vom Vorstandstische aus führte, die die Zu stimmung der Versammlung fand des Inhalts, daß die große Menge unserer Vereinsniilgliedcr den Verkauf von Schmutz und Schund ablehnte, daß der Vorstand die Förderung dieser An gelegenheit als Vereinssache einstweilen nicht übernehme» könnte, da ihm seiner Ausfassung nach wichtigere Ausgaben oblägen. Kollege Kriedte-Graudenz dankte alsdann unserm Dele gierten für seine Berichte und nahm Veranlassung, auf den Verlauf der diesjährigen Ostermeß-Versammlung hinzuweisen, über welche zwar noch nicht berichtet wäre, die aber aus der Veröffentlichung des Börsenblattes lebhaft in aller Anwesenden Erinnerung sein dürste und beantragte Annahme einer diesbezüglichen Resolution. Kollege Paetsch glaubte eine solche Resolution nicht empfehlen zu sollen, nicht aber, weil ihm, wie er es mit Herrn vr. de Gruyter's eigenen Worten aussprach, »wegen der Wirkung angst und bange werde-, sondern weil er wünsche, die Spannung nicht unnötig zu verschärfen. Er dankte dem Kollegen Kriedte für die freundliche Zustimmung, die er ihm im Einverständnis mit den Versammlungs teilnehmern ausgesprochen und versicherte, auch in Zukunft unbeirrt für seine Überzeugung einzutreten. Auch Kollege Oppermann erhob Bedenken gegen die beantragte Resolution. Kollege Krips- Memel befürwortete dieselbe aber aus das wärmste, und nach dem Kollege Horn-Danzig eine Korrektur vorgeschlagen, ergab die Abstimmung durch den Vorsitzenden die einmütige Annahme folgender Entschließung: -Die 31. Hauptversammlung des Kreisvereins Ost- und Westpreußischer Buchhändler spricht ihrem Dele gierten, Herrn Otto Paetsch-Königsberg i- Pr., für sein mannhaftes Auftreten auf der 33. Abgeordnetenver sammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine einmütig ihren herzlichsten Dank aus. Die geschilderte Notlage und die sich daraus er gebenden Konsequenzen müssen wohl von jedem rechnen den Kaufmanne anerkannt werden; wir Sortimenter im äußersten Osten, die mit besonders großen Unkosten zu rechnen haben, leiden unter diesen Verhältnissen am meisten. Wir kämpfen um unsere Existenz. Die ener gischen Ausführungen unseres Delegierten waren uns allen nur aus der Seele gesprochen, um so mehr bedauern wir die persönlichen Angriffe eines Verlegers, die nur dazu beitragen können, die Spaltung zwischen Verlag und Sortiment zu vergrößern. Die Drohung, eine Firma zu schädigen, die den Novitätenvertrieb einschränkt, um sich nicht selbst zu ruinieren, hat uns nicht eingeschüchtert. Wir sind viel mehr überzeugt, daß das gesamte Sortiment in Zukunft unbeirrt seine Geschäfte nach kaufmännischen Gesichts punkten leiten werde.« Punkt 3. Namens der Rechnungsprüfer gibt Kollege Krips den Kassenbericht, in dem er betont, daß trotz sparsamster Kassen- sührung der zeitige Kassenbeftand nicht ausreicht, um gegenwärtig noch bestehende Forderungen zu decken. Im übrigen ist die Kasse in bester Ordnung befunden und wird Entlastung beantragt. Die Versammlung erteilte dankend Decharge. Der Voranschlag wurde unter Festsetzung des Jahresbeitrages in der bisherigen Höhe von .S lo.— genehmigt und dem Anträge Paetsch entsprechend eine einmalige außerordentliche Umlage zur Deckung durch notwendige Drucksachen und sonstige Bereinsarbeiten entstehende Kosten be schlossen und der einmalige außerordentliche Beitrag auf 10.— pro Mitglied festgesetzt, mit der besonderen Maßgabe, daß es allen Kollegen unbenommen sein soll, ihr Interesse an der weiteren Förderung der Bereinsbestrebungen durch Zeichnung eines höheren Betrages zu dokumentieren. Eine bei den Versammlungsteil nehmern sofort i» Zirkulation gesetzte Liste ergab als ein schönes Zeichen erfreulich entwickelten Solidaritätsgefühls eine Zeichnung von außerordentlichen Beiträgen in Höhe von ^ 800.— Zu Antrag L erhielt nunmehr für die Antragsteller Herr Kollege Kap tu ller-Tilsit das Wort, der allen Vereinsmitglicdern bereits eine schriftliche Begründung hatte zugehen lassen und führte in Ergänzung dieser aus, daß alle Reden und Vorstellungen in Leipzig nicht ausreichende Hilfe brächten, daß vielmehr alles das, was man als zur Förderung des Sortiments geschehen immer wieder so nachdrücklich hervorhebe, nicht den notwendigen Erfolg gezeitigt hätte, vielmehr den Ruin unseres Standes nur aufzu halten geeignet gewesen wäre. Es dürfte nicht übersehen werden, daß das, was der Verlag auf der einen Seite gab, aus der anderen nahm. Wohl hätte man den Kundenrabatt verkürzt, auf der andern Seite wiederum aber auch damals die Lieferungsbe dingungen vielfach verschlechtert, und daß die später ins Rollen gebrachte Rabattfrage durch die Stellungnahme des Verlegervereins bei der Masse der führenden Verlagshandlungen nennenswerte Erfolge erzielt hätte, könnte wahrlich nicht behauptet werden. Die Verkehrs- und Berkanssordnung, von denen Herr vr. de Gruyter gesagt hätte, daß sie als wesentliche Verbesserungen zu Gunsten des Sortiments vom Sortiment selbst anerkannt worden wären, hätten aber aus der andern Seite auch, wie bekannt, außerordentlich schädigend empfundene Mißstände für das Sortiment gebracht, und wenn, was auch immer wieder als eine Tat im Interesse des Sortiments hervorgehoben würde, der Kamps gegen die Vereins-
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