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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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14220 vrrt-nNM s. d. Dtschn. »achhand-I. Nichtamtlicher Teil. ^ 267, 16. November 1911. Verleger größere Partien eines Werkes an Vereine usw. zu er mäßigte»! Preise abgäbe, diese verpflichtet werden müßten, bei entgeltlicher Weitergabe an ihre Mitglieder den Ladenpreis ein zuhalten. Durch Anzeige im Börsenblatt protestierte» hiergegen 47 große Verlagshandlungen und erklärten, sich derlei Vorschriften nicht machen zu lassen. Es konnte nun nicht ausbleiben, daß diese geharnischte Erklärung, deren Spitze gegen Len Vorstand des Börsen vereins und Vereinsausschuß gerichtet war, eine Anzahl Gegen erklärungen zur Folge hatte. Hoffen wir nun, daß die sich als nötig erwiesene Revision der betreffenden Paragraphen beiden Teilen gerecht wird. Weiter wurde vielfach Klage darüber geführt, daß von ver schiedenen, und darunter großen Firmen vor Erscheinen direkte Offerten sowohl an Behörden als auch ans Publikum gemacht würden, auch nach Orten, in denen sich mehrere Buchhandlungen befinden. Wir bitten uns derartige Fälle stets mitzuteilen und werden bei betr. Verlegern dieserhalb jedesmal vorstellig werden. Die Klagen des Sortiments über den jetzigen zu geringen Rabatt hören nicht auf. Nur eine geringe Zahl von Verlegern hat sich diesen Klagen nicht verschlossen und Len Rabatt erhöht. Daß dieses jedoch allgemein geschehen muß und wird, kann nur eine Frage der Zeit fein, da der Verlag ja doch selbst zugibt, daß das Sortiment immer »och die billigste Vertriebskraft bilde. Logischerweise muß demnach auf dessen Existenzmöglichkeit Bedacht genommen werden. Um dem Handel mit Schund- und Schmutzliteratur zu be gegnen, hatten sich die Königsberger Kollegen mit geeigneter, Wohlseiler Literatur versehen und das Publikum durch die Presse und Plakate in den Straßenbahnwagen hierauf aufmerksam gemacht. Ende September fand in Jena eine außerordentliche Sitzung der Vorstände der Kreis- und Ortsvereine statt, in der nur Sortimenterfragcn behandelt wurden. Unser Schriftführer nahm an derselben teil und wird später noch darüber berichten. Mehrfachen Anregungen folgend, wurde am 3. November 1910 der Königsberger Sortimcnterverein gegründet, der seine Mitglieder im Winter monatlich einmal vereinigt. Wie schon die Regierungen zu Gumbinnen und Allenstein, so hat sich auch die hiesige auf unsere Eingaben bereit erklärt, bei Bücheranzeigen im Amtl. Schulblatt hinzuzusügen: zu beziehen durch alle Buchhandlungen. 'Für die Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder steht die Antwort noch aus. Auf der Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung stand u. a. auch die Revision der Satzungen des Börsenvereins. Hierbei entstand ein lebhafter Kamps um die Frage des Lieferungs zwangs. Klingt es nun auch rigoros, wenn es heißt, ein Lieferungszwang der Börsenvereinsmitglieder untereinander besteht nicht, wollte man auch annehmen, daß dadurch der Willkür Tor und Riegel eröffnet werden könnte, so läßt sich doch nicht ver kennen, daß dem Verlage damit eine Waffe in die Hand gegeben ist, die in Schleuderfällen (und hieran ist in erster Linie gedacht!) sofortige Anwendung zu finden und Auswüchse auf der Stelle zu beseitigen vermöchte. Nach lebhafter Debatte gelangte dieser Paragraph fast einstimmig zur Annahme. Am 3. März d. I. fand die Hundertjahrfeier der altan- gesehenen Firma B. G. Teubner statt, zu der unserem Vorstande ebenfalls eine Einladung zuging. Wir mußten uns darauf be schränken, der Jubelfirma telegraphisch unsere Glückwünsche zu übersenden. Unsere herzlichen Glückwünsche übermittelten wir Herrn vr. Ehlermann zum 2S jährigen Jubiläum als Inhaber der Firma L. Ehlermann-Dresden und sprachen ihm unfern Dank für seine außerordentlich umfangreiche und beiden Teilen, dem Verlag und dem Sortiment, gerecht werdende Vereinstätigkeit aus. Von beiden Jubilaren gingen Danksagungen ein. Der Unter stützungsverein deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehilfen konnte vor kurzem auf 7b Jahre segensreichen Wirkens zurück blicken. Leider erlaubten unsere Kasseuverhältnisse nicht, von Vereins Wege» einen Beitrag zur Jubiläumsspende zu liefern. Sollten nun Kollegen unter uns sein, die dem Unterstützungsverein noch nicht angehören, so werden diese hiermit gebeten, demselben beizutreten. Wir schließen unser» Bericht mit den, Wunsche, daß sich das neue Vereinsjahr für unsere Mitglieder, wie den Buchhandel überhaupt, als ein recht erfolgreiches erweisen möge. Der Jahresbericht wurde nach kurzer Debatte, in der mancherlei Sorgen und Berufssragen angeschnitten wurden, die das Sortiment seit langem in Atem halten, genehmigt. Zu Punkt 2 berichtete Kollege Paetsch über die Herbstver sammlung in Jena und die Konferenz der Kreisvereinsvorstände in Leipzig: »Geehrte Herren Kollegen! Mit Rücksicht auf unsere umfangreiche Tagesordnung und den Umstand, daß die Jenenser Verhandlungen in den »Mittei lungen des Verbandes« publiziert wurden, möchte ich mich darauf beschränken, einen ganz kurzen Bericht zu geben und über meine persönliche Stellungnahme zu den einzelnen Fragen zu orientieren. Ich erinnere daran, daß jene Herbstversammlung berufen war, im wesentlichen dem Interesse des Sortiments zu dienen und daß gleich die Erledigung des ersten Punktes der Tagesordnung »Illustrierte Zeitschriften, ihre Beilagen und Inserate» trotz eines umfassende», ausgezeichneten und überzeugenden Referates des Kollegen Schmorl-Hannover und der ergänzenden Ausführungen des Herrn Korreferenten Paul Beyer-Leipzig mit einer glänzenden Niederlage des Sortiments endete. Wenn auch Herr Rudolf Hofmann eingangs der Diskussion betonte, daß es bei den Ver handlungen in der Hauptsache darauf ankäme, durch eine Aussprache ein gegenseitiges Verständnis zwischen Sortiment und Verlag anzubahnen, so konnte ein solches für die Nöte des Sortiments auf seiten des Verlages leider nicht festgestellt werden. Die Diskussion zeitigte gegen Schluß derselben die Äußerung des Vorsitzenden des Vereins von Verlegern deutscher illustrierter Zeitschriften nach dem Wortlaut des Protokolls: «gar nichts in Aussicht stellen zu können, da die Interessen der Mitglieder seines Vereins mannigfaltige und oftmals auseinandergehende seien«. Im Hinblicke auf dieses klägliche Ergebnis habe ich es nicht unter lassen daraus hinzuweisen, daß das Sortiment hieraus eine Lehre ziehe» und sich je schneller, je besser organisieren möge, damit es in Zukunft nicht mit Bitten seine Zeit vertrödele, die, wie der vorliegende Fall erneut lehre, doch nicht erhört werden, und heute möchte ich an dieser Stelle hinzufügen, daß wir auch für alle Zukunft mit unser» Bitten nicht einen Schritt vorwärts kommen werden. Sagte doch unser Kollege Meißner-Elbing vor nahezu 20 Jahren bereits in seinem Bericht über unsere Hauptversammlung vom Jahre 1894: «Ebenso ist die Frage bezüglich des ungenü genden Verdienstes bei dem Vertriebe der Zeitschriften einer Lösung bisher nicht näher gerückt, trotz der beweglichen Vorstel lungen, welche der geehrte Verbandsvorstand den Herren Verlegern unterm 15. Oktober 1893 unterbreitet hat. Auch hierbei scheint in der Selbsthilfe des Sortiments der einzige Weg offen zu liegen, welcher zu einer Erfüllung gerechtfertigter Ansprüche führen könnte, da der Erfolg, den Verlag auf die Schäden aufmerksam gemacht zu haben, kaum als ein Erfolg im Sinne der Sortimenter anzusehen ist.« — So vor 20 Jahren! Heute noch stehen wir auf demselben Standpunkt, nur daß die wirtschaftlichen Verhältnisse sich wesentlich verschlechterten und der Vertrieb von Zeitschriften noch ertragloser wurde. So fand denn auch der Verbandsvorsitzende, Kollege Prager, treffende Worte für die ablehnende Stellung des Verlages und betonte, jede Schuld am Nichtgelingen von sich abweisend, daß die Verantwortlichkeit dafür lediglich aus die Verleger fiele. Im Anschluß hieran referierte Kollege Nitschina NN-Berlin über die Frage der Schmutz- und Schundliteratur in umfassender und ungemein fesselnder Art. Das Referat ist Ihnen durch Ab druck im Börsenblatt zur Kenntnis gebracht. Die Stellung unseres
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