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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-11-23
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1937
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- Deutsch
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gar nicht immer darauf an, daß man es dem Publikum mit der Werbung leicht macht, alles auf einen Blick verständlich. Inter essant muß etwas sein! Hat man (mittels Blickfanges) den Passan ten erst einmal an der Scheibe, dann soll seine Neugierde nicht mit einem Faustschlag befriedigt werden, sondern das einmal ge weckte Interesse soll festgehalten und durch die geistige Beschäf tigung lebhaft gefördert werden. Man mag bisher den Buchbesprechungen der Zeitungen manchmal etwas skeptisch gegenübergestanden haben. Trotzdem haben diese Besprechungen eine weitaus größere Wirkung als noch so schöne Worte im Laden. Die Buchbesprechung in der Zeitung erfaßt erstens viel mehr Menschen und zweitens ist vom Publikum aus festzustellen: »Hier in der Zeitung schreibt jemand, der von neutraler Warte aus ohne geschäftliches Interesse die ,Für und Wider' scheidet. Seine Verpflichtung auf das Schrift leitergesetz lassen ihn frei und ohne jede Abhängigkeit werten.« Der Buchhändler braucht ja auch nur ihm genehme Besprechun gen in seiner Zeitung für sich auswertend verwenden. Unter »ge nehme Besprechungen« braucht man dabei keineswegs bloß die lobenden Würdigungen zu verstehen. Gerade in einer anderen Meinung kann z. B. größte Werbewirkung liegen. Nehmen wir an, eine Zeitung hat ein Buch ungünstig beurteilt. Diese Kritik, an der Scheibe ausgehängt, mit der Überschrift >»Wir sind ande rer Meinung« oder »Wer hat nun Recht?« und einer kurzen Gegenbesprechung versehen, dürfte entschieden Aufsehen erregen. Es ist eine alte Erfahrung, daß bei einer Meinungsverschieden heit sich ein Dritter am liebsten einmischen möchte. Hier ist, ohne Schaden zu stiften, Gelegenheit gegeben, seiner Kritikfähigkeit Aufgaben zu stellen. Im praktischen Geschäftsbetrieb kann natürlich nicht nur ein Mann sich ausschließlich dieser Auswertung der Buchbespre chungen widmen. Es sollte vielmehr möglich sein, daß jeder An gestellte seine Zeitung auf die Buchbesprechungen hin etwas ge nauer durchsieht. Vielleicht wird es auch möglich sein, daß er wichtige Würdigungen ausschneidet und in die Lagerbestände ein legt. Tauscht man vorher untereinander noch seine Ausschnitte je nach der eigenen gelesenen Zeitung aus, so entsteht förmlich ein geistiges Netz über die gesamte Literatur. Und das wird sich dann recht bald beim Verkauf austtirken. Seien wir ehrlich, was sagt es schon dem Kunden, wenn er Urteile ganz fernstehender Personen aus einem Prospekt liest. Vor allem in Klein- und Mittelstädten dürfte die Meinung der ja allen bekannten Schrift leiter in ihrer geraden geistigen Linie nachhaltiger wirken. Der Vorschlag zur gesteigerten Auswertung der Buchbespre chungen in den Heimatzeitungen hat jedoch noch einen anderen Vorteil. Merkt die Zeitung, daß ihre Arbeit auch gewürdigt wird und für die Öffentlichkeit einen besonderen Wert darstellt, so wird sie diese Gebiete noch besonders pflegen. Und das kommt wiederum dem Buchhandel zugute. Wie hier beim Besprechungswesen gibt es auf vielen Gebie ten solche dem Verderb ausgesetzte geistige Leistungen. Den Grundgedanken auf andere Angelegenheiten umzudenken, sei in diesem Rahmen dem Leser überlassen. Wernic. Reichsausstellung Schaffendes Volk Düsseldorf 1937 Ein Rückblick auf den Erfolg Ende Oktober hat die Reichsausstellung »Schassendes Volk« in Düsseldorf, wohl eine der größten Ausstellungen seit der Machtüber nahme, ihre Tore geschlossen. In ihr war das Buch in würdiger und repräsentativer Form vertrete», wie es sich für eine Schau dieses Aus maßes gebührt. In einem kurzen Rückblick sollen hier noch einige Er fahrungen mitgeteilt und etwas über ihren Erfolg gesagt werden. Dabei sei auf den bereits in Nr. 154 vom 8. Juli 1937 des Börsen blattes erschienenen Aufsatz hingewiesen, der über den inner» Aufbau Aufschluß gab, sodaß sich hier eine Wiederholung des damals Ge schriebenen erübrigt. Die Gcsamtausstellung hatte eine Besucherzahl von etwa sieben Millionen. Auf Grund genauer Schätzung wird die Buchschau etwa eineinhalb Millionen Besucher in diesen fünfeinhalb Monaten gehabt haben. Das bedeutet, daß täglich im Durchschnitt fast 10 900 Inter essenten in der Buchausstcllung waren. Wenn auch, wie ganz erklärlich, ein sehr großer Teil nur »Durchläufcr« waren, so blieben doch an jedem Tag noch mehrere Tausend ernsthafte Besucher übrig, die sich sehr eifrig dem Studium der ausgclcgten Bücher widmeten. Wenn man gesehen hat, wie an vielen Tagen die Zahl der Besucher wirklich be ängstigend war und das bei einem über 500 gm großen Raum, so wünschte man sich einen kleinen Bruchteil dieses Interesses für das eigene Geschäft. Ter beste Beweis für das außerordentliche Interesse, bas die Buchausstellung fand, ist das Aussehen eines großen Teiles der ausgelcgten Bücher. Sehr viele Besucher äußerten sich außerordent lich lobend darüber, daß alle ausgelegten Werke in die Hand genommen und geprüft werden durften. Tic Spuren sind natürlich dann an den abgegriffenen Büchern zu sehen, daß aber der nachwirkende Erfolg gesichert ist, ist schon daraus zu ersehen, daß ständig Besucher Notizen machten, Titel ausschrieben und um Auskunst über die Bücher bei dem sachverständigen Personal fragten. Fast immer wurden den Frage stellern Prospekte über die entsprechende Literatur ausgehändigt. Be sonderes Interesse fanden die F a ch b ü ch c r l i st e n, die an einer leicht sichtbaren Stelle inmitten der Fachbücher auslagen. Mit Freuden konnte festgestellt werden, daß gerade die Jugend hierfür großes Interesse zeigte. Von in- und ausländischen Fachleuten wurde be sonders die wissenschaftliche Literatur über Roh- und Werkstoffe beachtet. Auf den vielen Tagungen, die im Laufe des Sommers stattfanden, wurden in dem Kongrcßsaal Spezialausstellungen, die die entsprechenden Arbeitsgebiete umfaßten, veranstaltet. Ebenso waren Dauerausstellungen der betreffenden Fachgebiete in der Halle der Luftfahrt und in der Halle der neuen deutschen Roh- und Werk stoffe. Auffallend war das Interesse, das gerade die Ausländer der Buchausstellung eutgegenbrachten. Neben vielen Holländern, Eng ländern, Belgiern und Franzosen beachteten auch Angehörige von überseeische» Ländern wie Chinesen, Japaner, Brasilianer und andere die Bücherausstcllung. Obwohl auf der Ausstellung ein Verkauf nicht stattfindcn sollte, wurde gerade von Ausländern nach wissenschaftlicher Literatur und in ganz besonders großem Maße nach Gartenbüchern gefragt. Sicherlich werden viele Zehntausend«: der Besucher in ihrem Leben noch nie eine Buchhandlung betreten haben. So war diese Ausstellung, die allen Volksgenosse» offenstand, eine große Werbung für das Buch, wie sie noch selten veranstaltet wurde. Wie stark auch die verschiedenen Bildbände und die politische Lite ratur überhaupt beachtet wurden, bewies das Aussehen gerade dieser Bücher, die während der Dauer der Ausstellung öfter erneuert werden mußten. Der eigene Leseraum der Buchausstellung war immer be setzt. Die dort ausliegenden neuesten Nummern der Zeitschriften mußten öfters durch neue Exemplare ersetzt werben. Es war auch nicht ein Gebiet dieser Ausstellung, das nicht gute Beachtung gefunden hätte. Ob es sich um Rassenkunbc / Volk und Heimat / Alte Dichtung / Schriften der Bewegung / Das Heer und Krieg / oder um die schöngeistige Literatur handelte, alles wurde mit großem Interesse betrachtet. Daß bei all diesem wirk lich Erfreulichen dieser großen Buchschau auch manches Unangenehme zu bemerken war, ist erklärlich. So ließ es sich nicht vermeiden, daß trotz schärfster Aufsicht manche Bücher entwendet oder auch mut willig beschädigt wurden. Alles in allem kann der Buchhandel mit dem Erfolg dieser Ausstellung, die sich bestimmt in den einzelnen Sortimenten aus wirkt und im Weihnachtsgeschäft noch auswirken wird, zufrieden sein. Dank der sorgfältigen Auswahl der Bücher durch die Reichsschrift- tumsstelle wurde hier eine Werbung für das deutsche Buch durch- geführt, wie es selten geschah. MN stunverttausende steifer stellen srelwiliir in der sroni den wstw.Seldftoerstiindiiili ist istnen dieses stokert 936 Nr. 27t Dienstag, den 2Z. November 1SZ7
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