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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-11-13
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1936
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- Deutsch
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tun dem Mittelstandsklub zu schlug einen ChristkindlLasar glatz vor. Ein Kirchenkonzert tzr Winteraklionen ergänzen. handelt wegerl, n Ritters^ VolkStheaterS Hot arMrn mit Schauspieles „DL<^stumme licet, um das Werk zur Aus- pvant, daß Lili Do-rvas die em Vvlkstheater von Anfang stet worden ist. — Donnerstag solkstheater die Proben zu der )o-do". Die Regie führt Doktor ahn begibt sich in der zweiten die aufgenommenen Verhand- und Gustaf Gründgens Das Spiel auf der Lenne. ^nie der Wissen den. Oktober. (Stefan!.) Mit Hond- st eine Reform der päpstlichen Ilrneei" angeordnet. Diese dem Titel „Päpstliche asten" auf neue Grund siebzig Akademikern, er päpstlichen wissenfchoftlichen Zatikanischen Sternwarte, des vatikanischen Bibliothek, des zischen Museums. Die A Ka lo m Papst ernannt und lesehenstcn Gelehrten nicht nur katholische Gelehrte Ni ch t ko t h o l i k e n, die !rch ihre Schriften jemals die ssfen haben. Die Ernennungen siebzig Akademikern befinden ddreißig von den Mitgliedern Inder. Ihre erste Sitzung wird fhalten, dem Tage der Thrvn- in Pom. i.) Hundettfünftig Jahre sind Rom vergangen. Aus diesem Itatue des großen Dichters in Irt. des deutschen Botschafters aiedergelegt. Nachmittags trug e l aus Berlin, der mit einem litze des Instituts für deutsche Publikum die „Römischen nd eine italienische Künstlerin I des Dichters inspiriert waren, hcater in Anwesenheit des lnterstaatssekretärs im Äußen- fenats und der Kammer sowie kr Akademie von Italien, der Dual und beim Vatikan eine auf Tauris" statt. Das des Dresdner Staatstheaters Dietrich aufgeführt. lnstcnmord in tz- in Galatz wurde heute im n grauenhaftes Ber ber Laden zur üblichen Zeit uch im Hause kein Lebens art) die Polizei gewaltsam ge- r Tür fielen den Polizisten eichen des Häckers Der Traubenlvirt Rößmaier hat einen „hohen Adel" und ein „P. T. Publikum" zu dem großen Spiel „Judith und Holofernes" oder „Die blutige .Heldentat einer Wittfrau in fünf Teilen" geladen, das auf dom Anger der „Blauen Traube" an jedem Sonn- und Feiertag in Szene gehen soll. Die Gäste sind in Scharen erschienen. Auf den Nobelplätzen sitzt der „hohe Adel" von Sankt Waltraut: die Großbauern, breit, behäbig, und ihre Weiber hocken dabei in ausladenden, bauschigen Faltenröcken, bunten Seidentüchern und mit kostbarem Kopfputz. Das „verehrte Publikum" der anderen Plätze nahm die Ntze der „minderen Gattung" ein. Knechte, Mägde, Kleinhäusler, Tagwerker und Holzer saßen auf der letzten Platzkategorie, dem ,Hintern". Plötzlich schwingt ein dumpfer Ton mitten in das lebhafte Brummen und Summen. Der „Faxenmacher" tritt mit einer Kuhschelle in der Hand vor den Vorhang und leitet das Spiel durch lustige Reden ein. Dann erscheint ein blondköpfiger „Genius", der den Inhalt des Spieles in vielen Versen verkündet, und schließ lich kommt die Kuhglocke wieder in Bewegung und vor dem Vorhang blinkt eine weiße Tafel mit der Inschrift : 1. Mt. Das Zelt des Holofernes. Die Musik spielt den Radetzkymarsch und der Vorhang schnaggelt in die .Höhe. Die Kriegsbehausung des assyrischen Feldherrn, die man nun erblickt, ist größtenteils aus Wagen- plachen des Dorffrächters aufgcbaut. Vom Hintergrund in die Szene hinein schiebt sich eine mächtige, doppelspännige Bauernbettstatt. Offenbar hält der „wüste Bluthund Holo fernes" für seine Person auf einen gewissen Komfort. Am Kopfende spreizt ein Stuhl die Beine und trägt aus dem Sitz einen Kerzenleuchter. Vor dem Fußbrett des Lagers ist ein Tisch aufgestellt, bedeckt von einem weiß und rot gemusterten Tuch, darauf eine Waschschüssel mit Krug gesetzt ist. Ein Handtuch hängt zur Hälfte aus der Schüssel und zeigt dem Publikum die in Rot und Blau gestickte Namens- vcrschlingung des Traubenwirtes. Auch ein Kleiderständer fehlt nicht. Offenbar hat man die Einrichtung eines Fremden zimmers vom Gasthaus auf die Bühne getragen, zur Be nützung für den assyrischen „Zugereisten", der aber noch nirgends zu erblicken ist. Plötzlich erhebt sich hinter der Szene lautes Getöse: Die Armee des Holofernes ist soeben angekommenn. Wirklich stürzt auch gleich der Feldherr in das Zelt. Der Holzknecht, der ihn spielt, stürmt mit Siebenmeilenschritten und im Takt des Radetzkymarsches bis an die Rampe, bleibt dort mit einem Ruck stchcn und die Musik bricht mitten ab, wie im Zirkus. Das gilt als vortrefflich ausgeklügelter Trick: Der Jöchler Nickt in eine Reihe verdutzt aufgespcrrter Mäuler und kann nun schauerlich in die atemlose Stille brüllen : ,Ha ! ! ! Jetzt bin i da!" Ein gereizter Stier könnte sein Da-Sein nicht furchterregender zum Ausdruck bringen. Der Holzknecht sieht noch immer furchterregend aus, obwohl er sich aus An raten der Judith, die ihm später den Kopf abzuhauen hckt, den Rübezahlbart abnehmen ließ. Sie hätte, hatte ihm Judith erklärt, während des Kopfabschneidens keine Zeit, in diesem undurchdringlichen Bartdurcheinander nach dem .Hals zu suchen. Der Offizier, der Holofernes begleitet, erhält jetzt den Befehl: „Major, ziech mir die Stiefel or !" Nun kommt Leben in den Major. Er legt salutierend die Rechte an die Mütze des Briefträgers, die durch einen blutroten Ueberzug und eine Spielhahnfeder unkenntlich gemacht worden war, setzt einen geräumigen Handkoffer, der wohl das Reisegepäck des Feldherrn enthalten mochte, zu Boden, greift mit beiden Bauernpratzen an die Nöhrenstiefel und zieht... and zieht... und zieht... Zweifellos ist diese Szene nicht genügend ge probt worden, denn die Stiefel geben nicht nach. Der Major, von dieser militärischen Leistung und vom Zorn über Mißlingen blutrot verfärbt, reißt mit einer letzten strengung den .Holofernes, der sich krampfhaft am Stuhl! hält, ein Stück über die Bühne. Die andächtigen Zusä hoben au zu merken, daß ans der Bich ne ganz unbib Dinge vor sich gehen, und cs begann ein Gelächter schwellen; Stimmen werden laut: „Sepp, was tust?" Kopf wird ihm ja abergschlagen und nit die Haxen griffen !" — „Und umbringen tut ihn überhaupt die Ju Aber das ist dem Major zu viel, er läßt das Bein des fernes los, daß der Sporn in den Bretterbuden fährt, einen Kcrnspruch in das Publikum und verschwindet aus dem Zelt. Draußen muß er beruhigt werden, schlil kehrt er aber doch auf die Bühne zurück und entkleide! Feldherrn weiter. Eine Handwaschung begleitete HolofI mit dem Vers : „Für heut ist einmal Wasser gut; sonst i meine Häind mit Blut." Die durstigen Bethulier. Nun folgt'ein Zwischenspiel, während dessen Holof! Gelegenheit hat, sich über die Art des Unterganges! Bcthulien schlüssig zu werden, und er wählt der Abweä halber den Durst. Also befiehlt er der Genietruppe: und Hans, nehmt Hau und Hacken, Geht früh ausfi z! Lacken, Wo's Wasser zu den Inden rinnt; Dös leitet ^ ab und gschwind, Daß sie nit Kriegen mehr a Tröpfl! gnad euch Gott um euer Köpft!" Der Rest des ersten wird mit den Vorbereitungen zur Belagerung ausgi! Im zweiten Mt sieht man den jüdischen Tempel in Beth! Das heißt — der Vorhang quiekt empor und man siel das Zelt des Holofernes. Allerdings Hot die Regie zweckentsprechende Veränderungen vorgenommen, um! Waltrautern den Wahn eines jüdischen Tempels vorzugau So war das Bett des Generals gänzlich in rotes Fahne gehüllt, so daß es einem Festpodium glich, doch war um jeden Zweifel zu beheben, in großen Buchstaben dis schrift „Bnndeslade" angebracht. Der Tisch vor der Bu! lade war gesäubert von der Waschgelegenheit, doch hi daran drei weißgekleidete Männer, von denen besonder« mittlere sich durch allerlei merkwürdige Zutaten auszeiä Unter dem Tisch gewahrte man allerdings nur ein derbgebauter, hochgeschafteter Führmonnsstiefel, die sich! wärts in weißes Linnen verloren. Die Wirtin hatts doppelspänniges Bettlaken opfern und in der Mitte Schlitz zum Durchstecken des Kopfes schneiden müssen! drei auf der Tenue Klagen in bewegten Worten über dis schwernisse einer Belagerung. „Ja, schieche Zeiten hab'il jetzt, Man kriegt schon völlig Junge, Es geht uns wal' sakrisch letz, Am Gairmen pickt die Zunge. Wenn Gotl bald ein Einseh'n hätt' und tät' uns helfen aus dem G's Wie es weiter ans diesem Theater zugeht uns Geschehnisse sich vollenden, wie ctrva Judith, ehe sie! Holofornes das Haupt abschlägt, sich sorgfältig eine Sa umbindet, um sich nicht zu beschmutzen, das ist in einer! humorvollsten und ergötzlichsten Bücher dargestellt, dl den letzten Jahren erschienen sind. Das Buch heißt Spiel auf der Tenne". Es stammt von Hans Matschei! ist im Staakmann-Verlag erschienen. Der Verfasser zeiol ganzes Dorf bei bäuerlichem Spiel. Er zeigt es unterha! und mit jener sanften Ironie, die man nur Objekten zuwa kann, an denen man mit Liebe hängt. Der ungewöll lustige Roman, der wohl jeden znm Lachen bringen vermeidet trotz seiner derben, saftigen Dialoge und der! beschreiblich köstlichen Szenen aus dem bäuerlichen jede Geschmacklosigkeit. 8. 8. irr der »twusu dreien krosse« v. 31. 10i K1/^8 !U?^I8Lf1klr VasSpiel auf verkenne CinQroler6auern- r? ^tkeater-stoman Leinen stM4.so L.8I^^cK^^^^I VLKL^6 ^
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