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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1939
- Strukturtyp
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- 1939-02-16
- Erscheinungsdatum
- 16.02.1939
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 40 (R. 20f Leipzig, Donnerstag den 16. Februar 1939 106. Jahrgang Die Wissenschaft auf den buchhändlerischen Winterarbeitswochen Zu dem Plan, erstmals Winterarbeitswochen für den ge samten deutschen Buchhandel durchzuführen, gehört auch eine Arbeitswoche für den wissenschaftlichen Buchhandel. Von den drei durch die Reichsschrifttumskammer eingerich teten Arbeitswochen im Winterland sind zwei bereits bespro chen worden, als dritte startet — wie schon angekündigt — nun noch die: Wissenschaftliche Arbeitswoche des deutschen Buchhandels. Sie wird nicht nur von einem unserer besten und kenntnis reichsten wissenschaftlichen Sortimenter, sondern zugleich von einem Manne geleitet, der seit langem eine nahe Verbindung zum jungen Buchhandel hat. Auch thematisch ist diese Woche außerordentlich interessant, denn sie deckt für die buchhändle rische Arbeit gerade in ihrer — vielleicht zunächst verblüffend erscheinenden — Zusammenstellung von Gebieten, die sogar verschiedenen Fakultäten angehören: Geologie — Vorgeschichte — Rasscnkunde — Germanistik, Zusammenhänge zwischen einzelnen Wissenschaften auf, die man vielfach auch im Buchhandel noch gar nicht erahnt hat. Geologie ist nicht mehr lediglich ein gewisses Spezialfach, »das sich mit Steinen beschäftigt» ... sie ist nicht eine Wissen schaft für sich, trocken, »steinig», sondern sie steht tief im Dienst lebendigster Strömungen der Gegenwart. Von ihr laufen Fäden zur Vorgeschichte, die wiederum Impulse unserer Ge schichte erweckt hat und deren wissenschaftliche Erforschung durch den Nationalsozialismus nicht nur neue Energien, sondern auch Ziele erhielt. Eng zusammen wiederum hiermit gehört, aus einer anderen Fakultät, die Rassenkunde, und dann führt der Weg sogar in die Germanistik. Es handelt sich wohl um einen neuartigen, aber sehr sinnvollen Aufbau der Arbeits woche. Wie wichtig ist es für den Buchhändler, nicht nur den Stand der einzelnen Wissenschaften, sondern auch solche Zu sammenhänge zu kennen! Es ist kein Geheimnis, daß sich der Buchhandel vielfach den wissenschaftlichen Gebieten nicht genügend widmet, obwohl gerade diese einstens seinen Ruhm hauptsächlich begründeten. Es gibt eine Reihe von Erklärungen: die verminderten Budgets in der Systemzeit, schlechtere wirtschaftliche Lage der Wissen schaftler, manchmal auch Verständniskälte der Wissenschafts verlage usf. Was man aber auch als Erklärung für das ge schwächte Interesse des Sortiments am wissenschaftlichen Buch anführt, keine einzige dieser Erklärungen kann ausrcichen, um auf die Dauer diesen Zustand zu begründen. Er darf nicht weiterreißen . . . schon gibt es nicht mehr genügend Fachkräfte für den Wissenschaftsbuchhandel . . . und hier fängt es dann erst richtig an, kritisch zu werden. Es ist so, daß im jungen Buch handel nicht genügend Aufgeschlossenheit gegenüber den Fragen und Notwendigkeiten eines Wissenschaftsbuchhändlers vorliegt. Und doch wie groß, wie im wahren Wortsinn: bedeutend ist dieses Gebiet! Welche buchhändlerischen Aufgaben birgt es! Ich erinnere mich aus vielfältigen Buchhändlerjahren gerade der im wissenschaftlichen, besonders auch technischen Sortiment, besonders lebendig. Die klare, oftmals strenge Luft der Wissen schaft, die weder eine Kellerluft noch die »vielgerühmte» Stu benluft ist, hat etwas Reinigendes, hat das Maß für die richtige Beurteilung und Bewertung der Verhältnisse gegeben, das Blickfeld wesentlich erweitert . . . nicht nur das -zum persön lichen Gebrauch-, sondern das buchhändlerische. — Die klare, saubere Lust auf den Höhen des Schauinsland über Freiburg paßt so recht zu der klaren gesunden Luft wissenschaftlicher Er forschung. Doch mehr: Gerade durch seine Exaktheit ist der Vor gang wissenschaftlicher Forschung so ungeheuer spannend. Diese innere Spannung wird auf der schönen Schauinsland-Woche noch erhöht durch die geologischen, aber auch geschichtlichen und anderen Möglichkeiten, die die Umgebung bietet und die in die Woche einbezogen werden können. Mächtig schaut der Kopf des Feldbergs herüber zu der am Abhang gelegenen »Buchhändlerburg» mit dem Blick ins Münz tal. Von der Straße, die über die Höhe führt und einem eine lange Strecke fast ebenen Verlaufs den Blick in die bewegte Landschaft schwarzwälder Eigenart frei gibt, sieht man vor dem Hintergrund des Feldbergmassivs hinab in felsige Abhänge, in ein altes Bergwerksgebiet. Von der anderen Seite aber sieht man die blauen Fernen der Vogesen Herschimmern. Dies: Land schaft — Freiheit — Höhe — gesunde Luft gehört auch zu unserer Woche. Es gehört in der Erinnerung später neben die geleistete Arbeit auch manches andre Bild, das z. B., wenn die Sonne westlich über den Vogesen steht und das baumlose, tief verschneite Haupt des Feldberges rötet, oder das der Abfahrt ins Tal. Es ist dringend zu wünschen, daß sich auch die »Chefs- in Verlag und Sortiment dieser wichtigen Woche annehmen und auf deren Besuch durch die besten Mitarbeiter drängen, bzw. diesen Besuch möglich machen. Die wissenschaftlichen Arbeitswochen sind nicht allein eine gute Tradition, sondern auch ein Stolz im Rahmen unserer berufserzieherischen Arbeit. Die Anmeldungen gehen an den Leiter: Buchhändler H. F. Schulz, Freiburg, Albertstraße 16. - Bff. Jugendbuch und Volk Eine Arbeitswoche des deutschen Buchhandels vom 26. Februar bis 4. März am Neckar Jugend — Jugendbuch — Buchhändler — Volk das sind Themen und Probleme von entscheidender Be deutung. Sic müssen daher auch in buchhändlerischcn Kreisen auf ein umfassendes Interesse stoßen. Ihre Behandlung steht unter einer höheren Notwendigkeit. Ihre Auswirkungen treffen den Volkskörper an besonders empfänglicher Stelle und können sich über Generationen verteilen — sie können auch die wirtschaft lichen Möglichkeiten buchhändlerischer Arbeit wesentlich und dauernd beeinflussen. Dies sind die klaren Gründe für die erste in diesem Jahr stattfindende Arbeitswoche des deutschen Buch handels und für ihre Zielsetzung. Ein Blick in den kürzlich im Börsenblatt Nr. 34 auch in den Einzelheiten veröffentlichten Arbeitsplan verrät, mit welcher Sorgfalt immer die besten Sachkenner als Referenten für die einzelnen Sachgebiete aus gewählt wurden, und wie umfassend man an das Gesamtthema heranging. Das Programm ist genau durchkomponiert worden, die großen Fragen der praktischen Auswertung haben ein ent scheidendes Wort gesprochen, auch im Aufbau. So dürste durch die Zusammenarbeit vieler Kräfte hier etwas erreicht sein, von dem man Fruchtbares erwarten darf. Insbesondere jene Sorti menter geht die Arbeitswoche an, die eine eigene Jugendschrif tenabteilung bereits haben oder sich eine einrichlen wollen. Es dürfte ratsam sein, die betreffenden Mitarbeiter nach Nürtingen zu entsenden. Allein, auch für das kleinere Sortiment bietet die Woche eine Menge Anregungen. Die Anmeldungen wollen auch zur Sicherung der Fahrtpreisermäßigung sofort unmittel bar an Ludwig Littmann, Düsseldorf, Grafen- bergec Allee 66, gerichtet werden. Bff. 133
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