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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1922
- Strukturtyp
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- 1922-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1922
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- Deutsch
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vvrsenblatt f. d. Dlschn. Bucützandel, Sprechsaal. jXe 211, 9. September 1922. nehmen, wird es sich empfehlen, wenn in den Kunstsortimcnten die je weilige Indexziffer zum Aushang gelangt. Es könnte das sehr ein fach mit Hilfe von Pappschildcrn mit auswechselbaren Ziffern geschehen. Die Indexziffer wird durch das jeweilige Fortschritten der Teuerung unter Berücksichtigung der gesamten Marktlage im Kunsthandel bestimmt sein. Es wird bei Notwendigwerden einer Änderung nicht erst langer Preisberatuugen über die einzelnen Formate bedürfen; der Vorstand und Beirat werden nur unter Berücksichtigung obiger Gesichtspunkte die eine Entwertungszifser festzusetzen haben, die dann schleunigst in den einschlägigen Fachblättern sowie in den an die Mitglieder der Bereinigung gelangenden Merkblättern mitgcteilt werden wird. Das Sortiment wird, um sich den Verkauf beim Publikum zu erleichtern, nur, wie oben vorgcschlagen, die auf einem im Laden ausgchängten Pappschild angebrachte Indexziffer entsprechend zu verändern haben. Daß diese neue Maßnahme nicht dazu eingcführt wird, um dem Publikum möglichst schnell recht viel Geld abnehmcn zu können, bedarf wohl, namentlich für alle die, die an der außerodentlichen Hauptver sammlung der Vereinigung in Leipzig teilgenommen haben, keiner weiteren Ausführung. Sie ist allein bedingt aus der bitteren Not wendigkeit heraus, den Kunstverlag und Kunsthandcl vor dem wirtschaft lichen Zusammenbruch zu bewahren, eine Ausgabe, die letzten Endes auch dem Publikum dient, das weiterhin die Werke deutscher Kunst vermittelt haben will. Teuerungsindex. Endlich soll dem Preiswirrwarr abgeholfcn werden. Das System der Grundpreise und Index bricht sich ungeahnt schnell Bahn. Und das ist anfs freudigste zu begrüßen. Kaum aber, daß der eine Wirr warr verschwindet, soll ein anderer geboren werden. Die Anzeichen liegen vor. Der eine Verlag setzt Grundpreise in Goldmark fest, der andere berechnet Grundpreise verschieden nach dem Erscheinungsjahr, der dritte setzt Grundpreise für den gegenwärtige» Moment fest. Die Folge ist dann die, daß statt eines Teuerungsindexes wieder im günstigsten Falle 20 verschiedene Jndices cingefiihrt werden müssen. Das Publikum wird erstaunt sein, daß für den einen Verleger die Teuerung einen 80fachen Aufschlag erfordert, während der andere an scheinend mit einem Machen Aufschlag auch auf seine Kosten kommt. Was wir alle wollen, ist, das erschütterte Vertrauen des Publikums in den einheitlichen Ladenpreis zurückgewinnen. Mit der verschiedenen Festsetzung der Grundpreise geht das nicht. Darum möchte ich schon heute, wo es noch Zeit ist, nachdrücklich warnen. Berechnung der Grundpreise auf Goldbasis, Veröffentlichung des einheitlich für den gesamten Buchhandel geltenden Teuerungsindexes im Ladengeschäft etwa so: Der Papiermarkfaktor auf die ausgezeich neten Grundpreise ist jetzt 8V. jwobei die 80 auswechselbar sein muß). Auf diese Art ist der einheit liche Ladenpreis sichergestellt, das Vertrauen des Publikums kehrt zurück, der Sortimcntsbctrieb wird wieder übersichtlich. Berlin C. 10. vr. Hans Prei ß. Grundsätzliches zu den Grundpreisen. Die zunehmende Geschwindigkeit, mit der die Verleger das Grund preissystem «»nehmen, konnte nicht überraschen. Trotz aller früheren, Wenn und Aber marschiert es. Es war aber auch vorauszusehcn, daß ' zunächst eine große Uneinheitlichkcit in der Festsetzung der Grundpreise und damit der Entwertungsziffern Platz greisen würde. Es hätte nichts genutzt, von vornherein da auf Einheitlichkeit zu drängen. Erst müssen die Erfahrungen gemacht werden. Aber nachdem nun der erste Schrei nach Einheitlichkeit laut geworden ist (Bbl. Nr. 207), sei folgendes gesagt: Es ist falsch, aus Bcquemlichkeitsgründen eine möglichst niedere llmrechnungszifscr zu wählen. Sie muß vielmehr so gewühlt werden, daß in ihr tatsächlich das ungefähre Verhältnis, das die Bllcherpreise gegenüber den allgemeinen Lebenshaltungskosten haben, zum Ausdruck kommt, sodaß die G r u n d p r e i s c annähernde Friedenspreise darstellen. Zurzeit ist der allgemeine Teuerungsindex etwa 120, die llmrechnungs zifscr für Bücher, durch die der Ladenpreis ohne Tcuerungs^ Zuschlag erzielt werden soll, beträgt richtigerwcise 80. Kommt der Teuerungszuschlag dann zum Preis, so kostet das Buch das Hundertfache des Friedenspreises. Man kann das jederzeit an beliebigen, richtig kalkulierten Verlegerpreiscn (Jnselbuch z. B.) nachprüfcn. Ein zu niedriger Teuerungsindex ist unelastisch in der Anpassung und gibt vor allem ein falsches äußeres Bild des Preises. Es ist falsch, Goldmarkgrundpreise zu wählen uud den Teuerungs index dem Goldankaufskurs der Reichsbank anzupassen. Der Gold- knrs steht stets wesentlich über dem allgemeinen Preisniveau und ist von ganz anderen Dingen abhängig, als dieses, nut dem wir es allein ! zu tun haben. Ein Verleger, der den Goldkurs zugrunde legte, ist bereits ans Teuerungsindex 125 angelangt. Ein Rückgang dieses Kurses, der sehr leicht einmal auf 14 Tage oder 4 Wochen eintretcn kann, ^ wird diesen Verleger zu einer Preisermäßigung zwingen, während § möglicherweise zu gleicher Zeit Papicrpreise und Buchdruckertarife stei gen, wie mir es bereits einmal in diesem Jahre erlebt haben. Es wäre darum zweckmäßig, wenn einheitlich ans eine Entwertnngs- ziffer 80, gültig für die Zeit von Anfang bis Mitte September, hingc- ^ strebt würde, deren Veränderung dann zunächst von den Verlegern, j die diese Entwertungsziffer haben, gleichmäßig bekanntgegebcn würde. ; Es läßt sich bereits heute mit ziemlicher Bestimmtheit sagen, daß für sie Mitte September 100, Ende September 150 notwendig werden wird. Die anderen »Jndexverleger« werden einstweilen mit ihren Grundzahlen weiter arbeiten und sich mit der Zeit vielleicht auch zur Septemberzahl 80 entschließen, die die meisten jetzt erreichen können. Durch ein gemeinsames Vorgehen entschlossener Firmen wird der Stein weiterrollen und für Verlag und Sortiment die Befreiung aus der Unsicherheit der Kalkulation und der Verkaufspreise bringen. Dann wird auch der Appell, der an den Börsenverein gerichtet wurde, nicht mehr des Nachdrucks der Tat entbehre». Regensburg, den 6. September 1022. Franz Ludioig Habbel. Das Verarmungsgeschäft des Sortiments. Ein Verlagsgehilfe, Bücherfreund, der sonst seine Bücherei mit Be- ! stellun-gen bei den Verlegern »zum eigenen Gebrauch mit höchsten: ^ Rabatt« ausbaute, kauft seit einiger Zeit, wie er pfiffig gestand, seine j Bücher im Sortimentsladen. Tort kauft er sie viel billiger, zu längst ^ veralteten Preisen. Meine Frau ist auch schon darauf gekommen, daß man »in den Läden« billiger kauft als beim Verleger, und als ^ sie kürzlich mit einer Markttasche voll Büchern aus der Stadt kam, ! war ich erstaunt über diese lachhaft billigen Bücher. Ich erinnere mich i an Fischer-Bändchen für Mk. 14.50. Das war Mitte August! Und . das nennt der Sortimenter ein Geschäft! Was er so verschleudert, , das ist ihm für immer verloren. Krebs. Skonto beim Barverkehr über Leipzig. Einige Verleger gewähren bei Lieferung bar über Leipzig oder unter Postnachnahme Skonto in verschiedener Höhe, von 1—5?L. Das Sortiment erhält in diesen Fällen Ersatz für die Kommissionsspesen, welche bei Einlösung von Barpaketen erhoben werden, und spart die Arbeit und Unkosten, die durch die direkte Abrechnung mit dem Ver lage entstehen. Wenn diese Vorteile voll ausgenutzt werden sollen, dann dürfen aber keinerlei EinlösungsbeschränknNgen seitens des Sorti ments vorhanden sein. Wird nämlich ein Barpaket vom Sorrimenter- Kommissionär zurückgewiesen, weil dieser nur ermächtigt ist, kleinere Beträge auszulcgen, als das fragliche Barpaßct ausmacht, so kommt die Skonto-Vergütung bei etwaiger späterer Einlösung in Fortfall. Außerdem haben verschiedene Verleger Auftrag gegeben, die Splscn. welche bei dem Kommissionär durch das Anfragen entstehen, wenn ein Barpaket beim ersten Vorzeigen nicht eingelöst worden ist, dem Sortimenter weiterzubelasten, falls die Bestellung richtig ausgcführt war. Diese Anfragegebühr beträgt augenblicklich 6A. Zu beachten ist ferner, daß viele Verleger ein Anfragen nicht be zahlter Barpakete überhaupt nicht mehr vornehmen lassen, daß solche Pakete vielmehr sofort ausgcpackt werden. Ein dann später eingehen der Einlösungsanftrag bzw. eine Reklamation werde» als Neubestel lung behandelt und bei inzwischen eingetretcncr Preiserhöhung nach den erhöhten Preisen ausgcliefert. Es liegt also im erheblichen Interesse des Sortiments, wenn das Ein- lösnngsgeschäft sich glatt abwickelt und die Vollmacht des Kommissionärs zur Bezahlung von Barpaketen in keiner Weise eingeschränkt wird. Auch die Tatsache, daß eine große Zahl von Verlegern Bestellungen bis zu 500 Mark und höher ausschließlich bar oder unter Nachnahme ans- führen, macht den Fortfall der veralteten Einlösungsbeschränkunge» not wendig, die erhebliche Verzögerungen in der Erledigung der Bestel lungen außer den oben angeführten erhöhten Spesen mit ;ich bringen. Verlag und Sortiment haben also beide lebhaftes Interesse an einer glatten Abwicklung des Barvcrkehrs in Leipzig. G. «erantwortl, Redakteur: Richard Albert t. — Berla«: Der BSrsenvercin der Deutsche» Buchhändler »> Leipüa, Deutsches Buchkäiidlerüau». Druck: Ramm L Seemann. Lämtlich in Leimte — Adresse der Redaktion und Expedition: Leimt», Gerichtsweg r« iBuchhändlerdaugs. !2.8
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