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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1931
- Strukturtyp
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- 1931-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1931
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- Deutsch
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Nr. 16V <N. 82). Leipzig. Dienstag den 14. Juli 1SS1. 88. Jahrgang. RedMwneller TA Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Bctr.t Einzug russischer Schulden aus den Jahren 1929 ZÜ. Alle Firmen, die auf das Rundschreiben der Auslandabtei lung vom II. Mai 1931 hin die von russischen Instituten und Pri vaten für Lieferungen aus den Jahren 1929/30 noch schuldigen Beträge gemeldet haben, erhielten Vordrucke für nähere Angaben über die Jnstitutsschulden, damit die geplanten Verhandlungen um die Begleichung unverzüglich eingeleitet werden können. Diejenigen M itgliedsfirme n, diedasRund- schreiben vom 11. Mai 1931 nicht erhielten, die sich aber am Einzugsversahren der russischen Schulden von 1929,30 beteiligen wollen, werden gebeten, sofort die Formu lare hierfür von der Auslandabteilung anzusordern. Leipzig, den 14. Juli 1931. I. V.: Albert Diederich. soov Bände Tauchnitz Edition. Dieser Tage erscheint in der allen Buchhändlern des Konti nents wohlbekannten Sammlung der »leuebnite Lätttou — Lol- Isetion vk Orltislr amt Lmeriean ^utlrore« die Nummer 5000. Es Tauchnitz ist ein für alle feststehender Begriff, wie der Bae deker, der Meyer, der Brockhaus, Reclam, nur daß es sich hier um einen einzigartigen Artikel, um eine Sondererscheinung, um eine fremdsprachige Sammlung, um ausländische Literatur han delt, die sich seit 90 Jahren Woche für Woche mit immer neuen Bänden an das internationale Publikum wendet und in vor nehmer Ausstattung und zu wohlfeilen Preisen die maßgebenden Neuerscheinungen der englischen und amerikanischen Literatur auf den kontinentalen Markt bringt. Der reisende Ausländer wird oft mit dem roten Baedeker abgebildet, man wird ganz selbstverständlich auch immer den weißen Tauchnitzband bei ihm vorsinden. Im international orientierten Sortiment nehmen die Tauchnitzbände im Lager und in den Auslagen eine bevorzugte Stellung ein und man kann wohl sagen, daß eine Buchhandlung ohne diese Bücher un denkbar ist. Am 1. September 1841 erschien »Leidem» von Bulwer, der erste Band der Ibucduite Läitivii, 1860 der 500. Band, 1869 Band 1000, 1881 Band 2000, 1894 Band 3000, 1909 Band ,4000. Es werden durchschnittlich etwa 50—60 Bände jährlich publiziert. Gegenwärtig umfaßt die Sammlung also 5000 B"nde, davon 4497 Bände von britischen und 503 von ameri kanischen Autoren. Die Gesamtzahl der Autoren beträgt 618, davon 503 britische, 115 amerikanische, über ein Drittel von ihnen gehört noch zu den Lebenden. . Wenn das Englische heute auf dem Kontinent trotz einer ge wissen Vorliebe für das Französische, die Diplomatensprache, die Vormachtstellung einnimmt, so kann der Leipziger Versag zwei fellos das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, durch seine Sammlung hierzu ganz wesentlich beigetragen zu haben. Die Geschichte der lauebnik LäiUon ist außerordentlich interessant. Zweck und Ziel der im Jahre 1841 gegründeten titel heißt, ist die Herausgabe einer gut ausgestatteten und wohl feilen kontinentalen Ausgabe der besten und populärsten Werke der englischen und amerikanischen Literatur im Original aus Grund von Verträgen mit den Autoren oder deren Rechtsver tretern. Die Entwicklung der Sammlung ist mit der des internatio nalen Urheberrechts eng verknüpft. Zur Zeit ihrer Gründung bestanden zwischen England und den kontinentalen Staaten kei nerlei Verträge zum Schuhe des geistigen Eigentums. Der leitende Gedanke der Laucbuite Oäitioi, war die Ver anstaltung kontinentaler Ausgaben englischer Werke in der Ur sprache, die gegen Zahlung eines Honorars seitens des Verlages Bernhard Tauchnitz von den Verfassern autorisiert wurden. Der Verlag übernahm weiterhin die Verpflichtung, die lauckmte kirtttion nach England und den britischen Kolonien nicht einzu führen. So entstanden in der laucknite izäitivo die ersten geneh migten kontinentalen Ausgaben. Der moralische Erfolg war so fort durchschlagend. In England wie in Deutschland erregte die erste Anerkennung geistigen Eigentums aus internationalein Ge biete Aufsehen und es wurde überdies gleich von Anfang an der Grund gelegt zu den freundschaftlichen Beziehungen mit den ersten englischen Autoren und Verlegern. Im Jahre 1846, fünf Jahre nach Erscheinen des ersten Bandes, kam zwischen England einerseits, Preußen und Sachsen andererseits, ein gegenseitiger Literaturvertrag zustande. Durch diesen wurden die Tauchnitzausgaben gesetzlich geschützt. Dem Vertrage mit Sachsen und Preußen folgten bald solche Englands mit anderen Staaten, bis endlich die Berner Übereinkunft von 1886 England und die kontinentalen Kulturstaaten mit wenigen Ausnahmen zu gegenseitigem internationalen llrheberrechtsschutz vereinigte. Zwischen den Vereinigten Staaten und den europäischen Ländern bestanden bis 1891 keine Literaturverträge. Bis dahin waren die Tauchnitz-Ausgaben amerikanischer Autoren gleich den englischen Werken vor 1846 nur autorisierte Ausgaben, während sie seit 1891 durch das Copyright geschützt sind. Die englische Literatur verdankt gewiß einen großen Teil ihrer Popularität außerhalb des Jnselreiches den Tauchnitz bänden, dasselbe gilt von der amerikanischen Literatur. Wünschen wir dem Verlage auch weiterhin vollen Erfolg auf seinem Wege zur Vertiefung der kulturellen Beziehungen, die uns mit der angelsächsischen Welt verbinden. Bruno Eonrad. Der Schutz des Geisteswerkes. Eine zugleich rechtliche und ethische Betrachtung. Bon Alexander Elster. Jede ideale Regung, nur um Gotteslohn Geistiges zu schas sen, muß an der harten Tatsache scheitern, daß man ja leben muß, um arbeiten zu können. Jene Zeiten, da Maecenas dem Horatius das Lebenkönncn sicherte, damit er zum Schaffen frei sei, oder wo Staatsmänner einem Cicero oder auch dem Mini ster Goethe und dem Professor Schiller in ruhigem Dasein die Nebenarbeit des literarischen Schaffens ermöglichten (andere aber verhungern ließen), sind — abgesehen von solchem gelegent lichen Berhungernlassen — dahin. Auch der Geistesschöpfcr mutz sich heute — mehr als je — in die kapitalistische Ordnung eingliedern, man verlangt von ihm engste Berührung mit der Zeit, was zweifellos mehr Spesen macht als die Beschäftigung mit der Antike bei Goethe und Schiller —, ja man schätzt es 665
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