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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1928
- Strukturtyp
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- 1928-11-22
- Erscheinungsdatum
- 22.11.1928
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- Deutsch
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Die Neue Galerie in Wien veranstaltet in den Räumen des Ungarischen Kasinos, Josefsplatz 6, eine Gedächtnis-Ausstellung für Nicolaus Vadäsz. Die Galerie Neue K u n st F i d c s in D r e s d e n - A., Struve- straßc 0, zeigt bis Anfang Dezember eine umfassende Ausstellung der neuen Gemälde und Aquarelle von Erich Heckel. Die Kunstausstellung Der Sturm in Berlin W 15, Kur- fiirstendamm 53, eröffnete eine Sondcrausstellung des Schweizer Konstruktivistcn W. Schwab. Sie ist täglich von 10—7, Sonntags von 11—2 Uhr geöffnet. Die Kunsthandlung Bernhard Teichert in Königs berg, Große Schloßteichstr. 8, stellt aus: Zeichnungen und Druck graphik von Heinrich Wolfs, Aquarelle und farbige Zeichnungen von Elisabeth Wolfs und Scherenschnitte von Christoph Wolfs. Reims das französische Leipzig. — Um der Stadt Reims, bet deren Wiederaufbau in großzügiger Weise vorgegangen wurde, der art, daß jetzt etwa 20 000 Wohnungen für Arbeiter und auch für den Mittclstaud zur Verfügung stehen sollen, obwohl sich die Bevölke rung nicht vermehrt, sondern vermindert hat, und zwar von 115 000 Einwohnern vor dem Krieg auf 108 000, heute wieder zu größerem Leben zu verhelfen, wurden einige kleinere Industrien in Reims ge gründet, so die des billigen Geschmeides, der kleinen Metallurgie, der Schuhe, der Werkzeuge uud ähnliche mehr, die aber neben der »nationalen« Industrie des Champagners, die ihren Sitz in Reims hat, keine große Nolle spielen. Nun wird soeben von dem Heraus geber und Leiter des Pariser »Grand Negoce«, also des Fachblattes für den französischen Luxushandel, Herrn Göo Bloch, der auch für uns beachtenswerte Vorschlag gemacht, Reims zu einem franzö sischen Leipzig zu machen. Herr Geo Bloch schreibt hierzu unter anderem: »All diese kleinen Industrien können unsrer Meinung nach eine derart bedeutende Siedlung wie Reims, die die gleiche Boden fläche wie Paris hat, nicht zum richtigen Leben erwecken. Man müßte in Reims eine neue, große Industrie schassen können. Und ich dachte au diese Möglichkeit, während ich diese Stadt und ihre Umgebung besichtigte, und wobei ich mich an einen anderen Besuch erinnerte, an den der deutschen Stadt Leipzig, die fast ausschließ lich vom Papier, vom Druck uud vom Buche lebt, uud dies dank ihrer Einrichtungen und einer Nationalisierung der Produktion, die Leipzig zum Weltruhm verhalsen. — Vor all dem freien Platz in Reims, angesichts der neuen Quartiere, die bereit sind, sich zu be völkern, und angesichts der kleinen Bibliothek, die wir der amerika nischen Großmut verdanken, stieg vor meinen Augen auf einmal die Vision der großen Bibliothek von Leipzig empor, und ich habe mich gefragt, ob nicht gerade Reims die gegebene Stadt sei, die man der französischen Industrie des Buches widmen und weihen müßte. Reims hat keine Fabriken, verfügt aber über viel Raum, diese Stadt wäre also ein wunderbares Feld der Betätigung für eine neue Industrie, die die Herstellung des Papiers, die Buchbinderei, den Druck und alle anderen Gewerbe umfassen würde, die mit dem Buch zusammenhäugeu . . . Infolge seiner geographischen Lage, 150 Kilo meter von Paris entfernt, was kaum zwei Stunden Bahnfahrt be deutet (und demnächst dank der in Vorbereitung begriffenen Luft verbindung nur noch eine Stunde), wäre Reims auch in dieser Hin sicht sehr dazu geeignet, das französische Leipzig zu werden. Machen wir es hierzu!« vr. Ue-Paris. Carl Flcmming und C. T. Wiskott Aktiengesellschaft für Verlag und Kunstdruck in Glogau. — Die Aktionäre der Gesellschaft werden zu der am Montag, dem 3. Dezember 1928, 13 Uhr, in den Räumen des Bankhauses S. Bleichröder, Berlin, Behrenstr. 63, stattsindenden ordentlichen Generalversammlung eingeladen. Tagesordnung: 1. Be richt über das Geschäftsjahr 1927/28. 2. Genehmigung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1927/28. 3. Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats. 4. Aussichtsratswahl. (Deutscher Ncichsanzeiger Nr. 267 vom 14. November 1928.) Georg Mittler Verlag Aktiengesellschaft in München. — Ein ladung zu der am 7. Dezember 1928, nachmittags 4 Uhr, in Mün chen, im Notariat XVII, Karlsplatz 10/1, stattfindenden ordentlichen Generalversammlung. Tagesordnung: 1. Vorlage der Berichte des Vorstands und des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 1927/28. 2. Vorlage der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung für das verflossene Geschäftsjahr und Beschlußfassung hierüber. 3. Ent lastung des Aufsichtsrats und Vorstands. 4. Änderung der Statu ten (§ 7 Zahl der Aufsichtsratsmitglicder, 8 10 Vergütung an den Aufsichtsrat). 6. Zuwahlen zum Aussichtsrat. (Deutscher Neichsauzeiger Nr. 270 vom 17. November 1928.) Logos Büchervertrieb A.-G. in Liquidation in Berlin. — Eröffnungsbilanz per 31. August 1928. Aktiva. Kassa- und Bankkonto Wechselkonto Verlust lt. Zwischenbilanz per 31. Aug. 1928 43 691,70 Abschreibungen 32 308,30 Passiva. Aktienkapital Kreditorenkonto Slowo lfd. Rechnungen Ullstein lfd. Rechnungen Fremdsprachenbuchhandlg. Heinrich Sachs A.-G. Akzeptenkonto Ullstein A.-G RM L, 3 069 92 1 840 98 49 109 25 84 503 24 1 800 — 76 000 — 216 323 39 100 000 _ 16 069 79 16 741 68 3 511 92 6 000 — 75 000 — 216 323 39 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 269 vom 16. November 1928.) Der Drucker als Diener des Geistes. — Professor Christian Heinrich K l e u k e n s - Mainz eröffnete am 13. November den Nei gen der von der kürzlich gegründeten »Graphischen Gesellschaft Frankfurt a. Main« veranstalteten Vortrags-Abende. Er sprach über den »Drucker als Diener des Geistes«. Ausgehend von der Erfin dung des Drückens mit beweglichen Lettern, die, wie keine andere Erfindung, eine vollständige Umwälzung verursachte uud durch die es erst ermöglicht wurde, alle geistigen Werte der Menschheit allge mein zuzuführen, sprach Prof. Kleukens über die großen Aufgaben, die der Drucker als Diener des Geistes zu erfüllen hat. Im Frei- heitskampf der Kultur gegen die Unkultur hat das Buch stets auf Vorposten gestanden. Im Buche hat die Zeit immer ihren Ausdruck gefunden. Wie sich aus der Handschrift der Menschentyp erkennen läßt, so kann auch aus den Typen der Druckform der Charakter der Völker und Zeiten beurteilt werden. An beweiskräftigen Beispielen erläuterte Prof. Kleukens die Tatsache, daß das Raumgefühl der Zeit stets seinen Ausdruck in der Schriftform und Schriftgröße, im Zeilen- und Wortabstand, der Größe des Satzspiegels und seinem Verhältnis zur Papiergröße gefunden hat. Das Fundament der Schönheit des Buches ist die Form der Type. Ob Fraktur oder Antiqua ist nach Prof. Kleukens keine Frage der Gesinnung, son dern des Gefühls. 1§s ist interessant, daß gerade die Fraktur, als deren Mutter Prof. Kleukens die Antiqua bezeichnet, in den Län dern Frankreich, England u. a., die heute ausschließlich Antiqua ver wenden, in früherer Zeit stark bevorzugt war. Ob in einem Buche Antiqua oder Fraktur angewandt werden soll, kann nur von dem Buchinhalt ausgehend beurteilt werden, denn jede typographische Gestaltung muß sich aus dem Buchinhalt heraus ergeben und sich diesem anpassen. Das Buch ist zunächst nicht Kunst, sondern Zweck. Prof. Kleukens ist daher der Ansicht, daß der künstlerische Gestalter des Buches, der Graphiker, sich nicht zu stark vordrängcn darf, son dern die Führung dem Drucker überlassen muß. Vom Drucker muß allerdings dann auch verlangt werden, daß er nicht nur ein kulti viertes Formengefühl, sondern auch ein einfühlendes Verständnis in den Sinn dessen, was er druckt, besitzt. — Die Illustrierung von Büchern hält Prof. Kleukens für abwegig und gefahrvoll. Illustra tionen im Buche sind nach seiner Ansicht nur für Kinder oder für des Lesens Unkundige am Platze. Als eine Ausnahme führte Prof. Kleukens die Buchillustrationskunst eines »Vergewaltigers der Typo graphie« vom Formate Slevogts an. — Scharfe Kritik übte Prof. Kleukens an der Verwendung minderwertigen Papiers und schlech ter Farben bei der Buchherstellung, durch die die Dauer der Halt barkeit des Buches sehr stark begrenzt wird. »Bei der Handpresse ist der Mensch, der Druckmeistcr, als Persönlichkeit bestimmt. Er bestimmt den Ausfall jedes einzelne» Abzugs, seine Drucke habe» Seele, sind lebendig«, beschloß Prof. Kleukens seine sehr lebendigen Ausführungen, die das Bekenntnis eines Buchdruckers darstcllen. Wenn man sich auch der ablehnenden Haltung gegen die Druck maschine, die aus den Ausführungen Prof. Kleukens deutlich spür bar mar, keineswegs anschließen kann, so sind seine Forderungen nach höchster Qualität in der Herstellung und Gestaltung des Buches nur zu unterstreichen. Zur Illustrierung des Vortrags von Prof. Kleukens war eine Anzahl mustergültiger Druckwerke aus alter und neuer Zeit ausgelegt. S.-W. Fünf Jahre Rundfunk. — Am 29. Oktober waren fünf Jahre vergangen, seit der erste deutsche Rundfunksender, die Station im Berliner Voxhaus, sich auf Welle 400 meldete. Der Sender war ein in aller Eile primitiv zusammengebautes Gerät, das heute wie ein 1283
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