Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19391121
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193911215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19391121
- Bemerkung
- Seiten 6397+6398 fehlen im Original
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-11
- Tag1939-11-21
- Monat1939-11
- Jahr1939
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Novellen im Verlag Rüiten L Loening. Das Umlegen eines durchsichtigen Umschlags hat sich nicht durchsetzen können, ganz abgesehen von den gegenwärtigen Beschaffungsschwierigkeiten. Die Umschläge reißen leicht ein oder werfen Falten, sodaß die Bände unansehnlicher werden, als wenn sie keine Umschläge trü gen. Das Einwilkeln des ganzen Bandes in einen durchsichtigen Stoff, ähnlich der Verpackung einer Tafel Schokolade, hat höch stens für das Sortiments l a g e r Sinn und ist dafür unnötig teuer. Jin Laden muß die Verpackung doch abgerissen werden, sie ist dann nicht mehr verwendbar. Tapctcnartig gemusterte llberzugpapicre — ursprünglich als Tauch- oder Kleisterpapiere, jetzt meist im Stein- oder Offset druck hergestellt — sind dem Pappband von jeher am meisten gemäß. Wird der Überzug einschließlich der Schrift vollständig bedruckt, so empfiehlt es sich, beim Entwurf auf eine knapp an den Buchkanten laufende Randleiste zu verzichten. Die bei der Herstellung einer großen Auflage unvermeidlichen Paßdiffsren- zen, die bei der einmal geklebten Decke nicht mehr auszugleichen sind, wirken sehr störend. Das gleiche gilt für ein verhältnis mäßig großes ausgespartes Schildchen, insbesondere auf einem schmalen Rücken, wo es sich leicht um einige Millimeter ver schiebt. Die Jnselbücherei ist bei den in hohen Auflagen her gestellten Bilderbänden zum Eindruck des Schildchens in das Überzugpapier übergegangen, während bei den Textbänden die handwerklich natürlich schönere Form aufgeklebter Schildchen bei behalten wird. Welche Vielfalt sich mit den einfachsten Mitteln, oft Unter Verwendung nur einer Farbe, erzielen läßt, beweisen gerade die ständig erneuerten und dem Inhalt angepaßten Flachenmuster dieser Sammlung. Bei kleineren Auflagen ist auch die Verwendung von einfarbigen Bütten- oder Jgrafpapieren mit aufgeklebten Schildchen oder Folienaufdruck möglich. Hier bei kann wegen der Widerstandsfähigkeit des Stoffes auf einen Schutzumschlag verzichtet werden, wenn die Bände vom Buch binder einzeln eingeschlagen sind. Die für bibliophile Ausgaben hergestellten, mit dem gleichen Papier überzogenen Schuber sind für die Massenherstellung natürlich zu teuer. Jedenfalls wird es sich bei dieser Herstellungsart immer um Werke handeln, die der Werbung im Schaufenster und auf dem Auslagetisch nicht in besonderem Maße bedürfen. Eine dem üblichen Romanumschlag ähnliche rein illustrative und ausgelockerte Gestaltung des festen Einbands führt bei einer serienweisen Anwendung leicht zur Manier, die sich rasch totläuft; so hat ja auch das Bedrucken von Leinenüberzügen mit zarten Aquarellen nur in Einzelfällen seine Berechtigung erwiesen. Der Pappband hat seinen eigenen Stil ebenso wie der Leinenband. Es ist durchaus eine gesunde Entwicklung, wenn sich nach manchen Übertreibungen der Nachkriegsjahre auch in der Technik des Bucheinbands wieder die werkgerechte Form durchsetzt, die den Charakter einer Neuerscheinung schon äußerlich deutlich macht und eine vernünftige Preisbildung ermöglicht. Dem Buchkünstler, Verleger und Buchbinder gereicht ein sorg fältig hcrgestellter Pappband ebenso zur Ehre wie ein Band aus teurerem Material. JanThorbecke. Das Bestellbuch Im Streit der Meinungen um das Bestellbuch steht eines fest: die Notwendigkeit einer Registrierung aller Bestellungen, bevor sie an den Verleger weitergeleitet werden. Nur über das -Wie- gehen die Ansichten sehr auseinander. Es liegt auf der Hand, daß eine in allen Betrieben einheitliche Handhabung dieser Registrierung viele Vorteile mit sich bringen würde. Wechsel des Beftellbvchsührers, Feststellungen jeder Art während dessen Ab wesenheit durch Dritte usw. würden nie Schwierigkeiten ver ursachen, wenn in jedem Sortiment am Bestellbuch nach dem gleichen Schema gearbeitet würde. Wie soll aber dieses Schema aussehen? So viel Köpfe, so viel Sinne, möchte man fast zitieren, wenn man die Anregungen durchgeht, die eine Rundfrage im Börsenblatt und die Vorschläge der Kunden eines Bestellbuchverlages brachten. Es wird gern zu gegeben, daß diese verschiedenen Meinungen nicht immer un begründet sind. Denn daß der Kleinstadtsortimenter mit seinem halben Dutzend Bestellungen täglich eine andere Arbeitsweise hat als der Kollege in der Großstadt, dessen Leipziger Brief oft über hundert Bestellungen an einem Tage umfaßt, ist klar. Grundsätzlich find zwei Gruppen von Bestellbuchführern mit ihrer Meinung hervorgetreten: Anhänger des Bestell buches und Anhänger der Bestcllkartei. Um es vorweg zunehmen: die Kartei besteht aus den Durchschlägen der Be stellzettel. In welcher Ordnung diese nun abzulegen sind, wird verschieden beurteilt. Der eine schwört auf die Ablage nach der Bestellnummer, der andere nach dem Verlag, der dritte nach dem Kunden und ein vierter macht zwei Durch schläge zur Ablage nach Kunden und Verlag. Jede Ansicht findet ihre Begründung darin, daß es so dem Bestellbuch führer eben am bequemsten erscheint. Im Grunde ist es also nur Sache der Gewohnheit. Es fragt sich nur, ob eine Kartei überhaupt zu empfehlen ist. Abgesehen von dem jetzt mehr denn je ins Gewicht fallenden größeren Papieraufwand und von der Zeitverschwendung, die das tägliche alphabetisieren mit sich bringt, muß darauf hingewiescn werden, wie oft auch bei der Peinlichsten Ordnung ein loses Blatt verlorengehen kann. Gerne wird der Bestellzettel auch noch für Anfragen oder Mitteilungen benützt, die mit der eigentlichen Bestellung nichts zu tun haben und deshalb eher in die Briefablage gehören. Ost reicht auch der Bestellzettel nicht aus, so daß die Bestellung in Form eines Briefes erfolgen muß, dessen Durchschlag nicht in die Kartei paßt usw. Doch auch die gebräuchlichen Bestellbücher finden nicht all gemeine Zustimmung. »Ihr Bestellbuch ist zwar praktisch, aber für den Platz, an dem es bei mir liegt, ist es etwas zu groß«, schreibt ein Sortimenter. Mag es nun konservativ oder eigen sinnig sein, daß ein anderer Platz nicht gefunden werden kann, der Bestellbuchverlag kann deshalb nicht von der Norm abgehen, die von der Überwachungsstelle für Papier sestgelcgt wurde. Diese Normung bildet auch den Hauptgrund dafür, daß auf oft berech tigte Wünsche bezüglich der Breite der einzelnen Spalten nicht cingegangen werden kann. Überhaupt geht aus den Zuschriften in bezug auf die Reihen folge der einzelnen Rubriken ein allzu großes Festhalten am Alten hervor, das in vielen Fällen schon an Unbeholfenheit grenzt. Als Richtlinie für das Bestellbuch nahm ein Verleger das Schema, das im Sortiments-Lehrling, vierte Auflage, Seite 26, veröffentlicht ist. Schon nach dem Versand der ersten Probeseiten begann es: »Ich bin gewöhnt, in der ersten Spalte den Titel des Werkes zu suchen-, oder: »Die Verlegerspalte müßte breiter sein-, oder: »Vielleicht können Sie bei einer Neuauflage den Besteller an erste Stelle nehmen» usw. Fast könnte man für jeden Sorti menter ein eigenes Bestellbuch herausgeben, damit er ja seinen alten liebgewordenen Gewohnheiten treu bleiben kann, wenn auch eine geringfügige Umstellung höchstens einige Tage bean spruchen würde. Bei Rücksichtnahme auf alle Wünsche käme man nie zu einer Lösung. Darum wäre es wohl gut, wenn alle Be stellbuch-Verleger sich an das im »Sortiments-Lehrling- aufge zeigte Schema oder ein neues, vom Börsenverein noch zu schaffen des halten würden und nur in bezug auf die Seitengröße und den Umfang Abweichungen vornehmen würden, soweit diese im Rah men der Normung möglich sind. Noch besser wäre es allerdings, wenn der Börsenverein selbst auch hier, wie schon auf manchem anderen Gebiet, eine alle befriedigende Lösung fände. P. Laber. Nr. 271 Dienstag, den 21. November 1638
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder