Vörsenblatt für den Deutschen VuchHandel R». .183/304 s!t>. 145) Leipzig, Sonnabend den 31, Dezember 1938 1ft5. Jahrgang 2um ^akresweckseU deutsche Verleger wie Sortiments- und Leihbuchhändler kann wieder auf ein Jahr zurück- blicken, das in jeder Weise von Erfolg gekrönt war. Die vor einem Jahr ausgesprochenen Wünsche sind uns wirklich restlos in Erfüllung gegangen. Der deutsche Buchhändler ist vom Aus land aus betrachtet wieder in jeder Beziehung angesehen und seine Bücher haben erneut Weltbedeutung gewonnen. Im Innern ist unser Berufsstand nunmehr restlos in die große Gemeinschaft des nationalsozialistischen Volkes eingebaut und damit ein Garant und Faktor der deutschen Nation. Auch im neuen Jahr wird jeder von uns auf seinem Posten seine Pflicht erfüllen und damit dem Manne den Dank abstatten, dem wir einzig und allein die wiedergewonnene Größe und Welt machtstellung unseres Volkes verdanken. Siegheil dem Führer! Baur, Leiter des Deutschen Buchhandels 1938 Das Jahr der Schaffung des Großdeutschen Reiches vr. n. I.. — Die Entwicklung des Lebens des deutschen Vol kes in den letzten Jahren wird durch ein Tempo gekennzeichnet, das manches bei seinem Eintreten viel bewunderte Ereignis rasch, mitunter allzu rasch in den Hintergrund treten ließ vor anderen Ereignissen, die uns zu noch stärkerer Anteilnahme ge zwungen haben. Was uns aber das Jahr 1938 brachte, das ließ alle Vorstellungen, die wir mit dem geschichtlichen Geschehen, dessen unmittelbare Zeugen wir sind, verbinden können, und alle Erwartungen, mit denen wir im Hinblick auf den weiteren Aufstieg des neuen Deutschlands in das Jahr 1938 hineingingen, weit hinter sich zurück. Es ist daher am Ende dieses ereignis reichen, schicksalsvollen und ewig denkwürdigen Jahres 1938 nötiger als je, bevor das neue Jahr mit seinen neuen Aufgaben uns in seinen Bann zieht, still zu halten und uns noch einmal nachdenklich in all das, was uns das zurückliegende Jahr ge bracht hat, zu versenken. So sehr die leidenschaftliche Anteil nahme des gesamten deutschen Volkes an allen wichtigen innen- und außenpolitischen Ereignissen zu begrüßen ist, und so dank bar wir dafür sein wollen, daß Hoffnungen, an deren Erfüllung wir in diesem Jahre nie zu denken gewagt hätten, Wirklichkeit geworden sind, so falsch wäre es doch, sich allzu sehr bei der Meinung zu beruhigen, daß alles selbstverständlich so kommen mußte, wie es gekommen ist, und zwar auch in der kurzen Zeit, die uns zunächst am meisten in Erstaunen versetzte. Das wären Stammtischweisheiten, mit denen sich ein politisch mündig ge wordenes Volk wie das deutsche nicht zufriedengeben darf. Es ist keineswegs so, daß alles, einem blinden Gesetze folgend, so hatte kommen müssen, wie cs gekommen ist, sondern es ist ledig lich der genialen und zielbewußten, der tatkräftigen und instinkt- sicheren Führung unseres Führers Adolf Hitler zu verdanken, daß wir in diesem Jahre Weihnachten im Großdeutschen Reiche feiern durften, und daß wir gemeinsam mit den Brüdern der Ostmark und des Sudetenlandes über die Schwelle des neuen Jahres treten können, mit jenen zehn Millionen Deutschen, die vor Jahresfrist noch als Unterdrückte voll schmerzlicher Sehn sucht ihre Gedanken in das Reich sandten. Nicht nur das deutsche Volk, sondern auch die übrige Welt war sich darüber klar, daß große politische Ereignisse bevor standen, als die Einberufung des Deutschen Reichstages am 30. Januar 1938 unterblieb. Der Grund sollte sich wenige Tage