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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1938
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- 1938-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1938
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- Deutsch
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gegenwärtig erscheinen nnch in anderen Verlagen ähnliche Bü cher, z. B. ein farbiges Buch vom Zoo in einem Leipziger Verlag *>. Es ist wahrhaftig keine gewagte Prophetie, sondern nur eine selbstverständliche Schlußfolgerung, wenn gesagt wird, daß wir erst am Anfang dieser Entwicklung stehen. Der technische Fortschritt in der Nntnrfarbenphotographie wird der Buchpro duktion der nächsten Jahre oder vielleicht gar Jahrzehnte seinen Stempel nufdrücken. Die Bilderbücher werden im Vordergrund stehen, aber nicht die Kinderbücher, sondern die Bilderbücher für Erwachsene, insonderheit die Bilderbücher belehrenden Inhalts. Ein Buch über Volkskunde, Pflanzen, Vögel oder Tiere, über Edelsteine, technische Dinge oder Kunstgewerbe wird undenkbar sein ohne einen umfangreichen Bilderanhang in natürlichen Farben. Von dieser Entwicklung wird auch die schöngeistige Lite ratur nicht unberührt bleiben. So leicht es heute für jedermann ist, einen naturfarbigen Film zu knipsen, so schwer ist es auch, eine in jeder Beziehung einwandfreie Aufnahme zu machen. Wir stecken ja noch in den Kinderschuhen, und auch die Naturfarbensilme beider Fabrikate sind noch durchaus nicht vollkommen, dementsprechend ist eine gute Aufnahme nicht billig. Auch die Reproduktion einer Naturfarbenausnahme ist eine kostspielige Angelegenheit. Es ist ein erheblicher Unterschied zwischen einer erstklassigen und einer nur durchschnittlichen Re produktion. Bei der erstklassigen Bildwiedergabe lacht dem Be schauer das Herz im Leibe und der Wert des Buches ist verviel facht. Entdeckt das Auge aber im Bilde Mängel, so leidet dar unter auch der Wert des Buches. Aufgabe des Verlegers muß es deshalb sein, Volksbücher zu schaffen, bei denen der Verkaufspreis durch hohe Auflagen ver hältnismäßig niedrig gehalten werden kann. Noch ist das Natur farbenbuch Neuland, das allen Verlagen offensteht. Wer sich zuerst dieser neuen Aufgabe widmet, hat am meisten Aussicht auf Erfolg. Die fortschreitende Technik hat den Weg gewiesen, nun ist es Sache des Verlegers, diesen Weg zu beschreiten und damit Kulturträger zu sein. Farbe ist Leben. Dem Leben näher zu kommen ist das Leitwort, unter dem die Buchproduktion der kommenden Jahre stehen wird. H. Theilig. Das Reichsvolksschullesebuch Im zehnten Heft 1938 des »Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik« (Leipzig: Deutscher Buchgewerbeverein) ver öffentlicht Artur Grams von der »Reichsgeschäftsstelle für die Herausgabe von Volksschullesebüchern« einen Aufsatz »Das Reichsvolksschullesebuch--, der eine eingehende Würdigung der Arbeiten an dem großen deutschen Lesebuchwerk, dessen vierter und letzter Band kurz vor der Vollendung steht, darstellt. Diese instruktive, reich bebilderte Veröffentlichung im Umfang von LS Seiten ist zweifellos für alle Buchhändler und insbesondere die Verleger von starkem Interesse, umreißt sie doch die ge samten buchtechnischen Arbeiten und zeigt die Richtlinien aus, nach denen das neue deutsche Schul- und Volkslesebuch in seinen einzelnen Ausgaben entstanden ist. Zusammen mit dem aus den einzelnen Lesebüchern entnommenen reichen Bildmaterial erfüllt der Aufsatz seinen Zweck, einen Überblick über die Arbeiten an dem neugeschaffenen Unterrichtswerk in seiner einheitlichen Ausrichtung, buchtechnischen Gestaltung und heimatgebundenen Verschiedenheit zu vermitteln, in überzeugender Weise. Über die Reichsplanung des Volksschullesebuches sind unsere Leser bereits unterrichtet (s. dazu auch Nr. 3 und 9/1936 und 306/1937). Die vier Bände des Werkes, und zwar je einer für das 2., 3. und 4., b. und 6. und das 7. und 8. Schuljahr sind bekanntlich nach den einheitlichen Richtlinien des Reichserziehungsministeriums (Erlaß vom 17. September 1934) bearbeitet worden. Diese vier Bände er scheinen in zweiundzwanzig verschiedenen, landschaftgebundenen Ausgaben, von denen jedoch jede den Kernteil, der zwei Drittel des Ilmfanges ausmacht, enthält. Dieser für alle verbindliche Kernteil gewährleistet eine einheitliche, dem nationalsozialisti schen Denken entsprechende Ausrichtung der insgesamt achtund achtzig Bände, die sämtlich den Haupttitel »Deutsches Lesebuch für Volksschulen« tragen. Die Gestaltung des letzten Drittels »nd die Auswahl des heimatlichen Schrifttums dafür ist eine Gemeinschaftsarbeit der deutschen Erzieherschaft, die in zwei undzwanzig Lesebuchnusschüssen (entsprechend den zweiund- zwnnzig Lesebuchlnndschaften) geleistet wurde. Der Aufsatz im »Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchs graphik« erläutert nun hauptsächlich die Arbeiten der »Reichs- geschäktsstelle für die Herausgabe von Bolksschullesebüchern«, der das Reichserziehungsministerium die Lösung der technischen Fragen und verlagswirtschnftlichen Angelegenheiten Vorbehalten hat. Von ihr erhielten die zweiundvierzig Verlage, die zur Herausgabe des Reichsvolksschullesebuches für das alte Reichs gebiet herangezogen wurden, die genauen Anweisungen über '> Die technische Seite der Farbenphotographie ist in dem soeben erschienenen Buche: »Hans A. Kluge: Foto in Farben« (Förster k Borries, Zwickau) behandelt. das zu verwendende Papier, die Auswahl der Schriften, über Satz, Druck (der von sechsunddreißig Druckereien geleistet wurde) und Illustrationen, über Einband und Bindeart. Sie vermit telte den geschäftlichen Verkehr mit den Verlegern und über wachte die Korrekturen, den Umbruch und den Druck. Wir er fahren im einzelnen, was für Schriften und unter welchen Ge sichtspunkten sie für jedes Schuljahr ausgewählt wurden und erhalten einen Begriff von den Umbruchfchwierigkeiten bei der Vorstellung, »wie viermal dasselbe Thema auf jedesmal zwei- undzwanzigfache Weise abgewandelt wurde«. Bei der Bildauswahl für die Lesebücher, deren Vorwahl vom Reichserziehungsministerium Professor Seidensticker über tragen worden war, mußte besonders sorgfältig Verfahren wer den. Sollten die Bilder doch nicht nur die Forderung nach Kindertümlichkeit, innerer Wahrhaftigkeit, Brauchbarkeit für den Unterricht und weltanschaulicher Tiefe erfüllen, sondern darüber hinaus auch noch Gültigkeit als Volksbuchillustrationen erhalten init Rücksicht darauf, daß ja in vielen deutschen Fami lien das Lesebuch auch über die Schulzeit hinaus seine Bedeu tung als Hausbuch, das noch oft zur Hand genommen wird, behält. Die dem Aufsatz beigegebenen sehr zahlreichen, teils far bigen Bildproben zeigen, in welch glücklicher Weise diese Forde rungen in den einzelnen Jahrgängen erfüllt worden sind, sei es durch die Ludwig-Richter-Bilder im Band für das zweite Schuljahr, die von neunundfünfzig lebenden ersten deutschen Künstlern stammenden Holzschnittillustrationen für das dritte und vierte Schuljahr, die Reproduktionen alter Schnitte und Stiche in der Ausgabe für das fünfte und sechste Schuljahr oder die »geschichtlich und künstlerisch bedeutsamen Bilder aus alter und neuer Zeit- im letzten Band. So vermittelt uns Artur Grams in seinem Aufsatz einen umfassenden Überblick über das gesamte Lesebuchwerk. Er be stärkt in uns den Eindruck, daß es »mit seinen viermal zweiund zwanzig Bänden wie ein Mosaikwerk ist, dessen bunte Steinchen sich zu vielen verschiedenen Bildern zusammensetzen, wobei die vier gleichbleibenden Kernteile für die betreffenden Schuljahre den bunten Untergrund darstellen, während die zweiundzwanzig verschiedenen Heimatteile die Ergänzungssteinchen sind«. Er gibt auch einen Begriff von dem Umfang der geleisteten buch technischen Arbeit mit allem, was dazu gehört und überzeugt uns davon, »daß es sich um ein Werk handelt, das nicht nur ein höchst wichtiges Instrument der Erziehung unserer deutschen Jugend dnrstellt, sondern auch wirtschaftlich überaus bedeutungs voll ist. Der Buchfachmann aber darf erfreut sein, daß durch dieses Werk für das wertvolle und schön ausgestattete deutsche Buch in weitesten Kreisen unserer Volksgenossen geworben wird». Klose.
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