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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1938
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- Deutsch
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d und Uta eiten. 4,80 mmburg hat lerlnillcudeii jetzt wieder :e Deutung . daß dieses l) flau; als aufgemacht durch zwar ichzeitig zu nlaßt. In ins nichts aumburger Etliche Uta sind wirk- . „Eckehard >aß für sie ascheu das der land- unglücklich st vielmehr on Meinen st — schon usgerichtet. ifelt. oder besser mg?) denn eben Veiten, g spärlich . aber be- Auszeich- tehl das r deut- > Nasse r Uta .1, von nernen n liegt Akzents ills gibt die weit cger Vor- .tgemäßheit die innere cheS. ^ utsed .nbschaft tsche Ver- ir. Preis >erk ..TaS » gezeigt, chte vom hast niit daran der ru Auf den Spuren des Meisters Von I^L'ok. I). IZr. IZ«txmaun, Univ. Berlin - Als ich im April 1936 in Tabgha am Tee Genezareth die Eindriicke einer vierwöchigen Neise d»«rch Syrien nach klingen ließ und mich auf Palästina und das Ostjordanlanv rorvereitere. las dort alle Welt, soweit sie aus enLlisl, poopis bestand, H. V. Morton s ln tl>« »k tl,s n,a.<t,>l-. Das Buch hatte damals schon eine Auslage von 2OO000 Exemplaren überschritten und gehörte zu den großen Ersotgen der englischen Literatur unserer Zeit. Und dieser Ruhm schien mir bei näherer Bekanntschaft auch gerechtfertigt zu sein. Bei meiner Heimkehr habe ich mehr- ach versucht, große deutsche Verlagsansialten für die lieber- setzung dieses Werkes zu gewinnen, ohne aus Gegenliebe zu flogen. To war es mir eine wirkliche Ueberraschung. und zwar eine freudige, als mir vor wenigen Wochen eine bet Dietrich Nenner, Berlin, erschienene deutsche Uebersetzung zugcschicki wurde, die H. E. Nöck er trefflich besorgt hat und die in vorzüglicher Ausstattung und mit gutem Bildermaterial versehen die Vorzüge des Originals wider spiegelt l..Aus den Spuren des Meisters". Mn 32 Bild tafeln. Preis 7 Mark. geb. 8,50 Mark). UebrigenS sind die Bilder nicht einfach aus der englischen Ausgabe über nommen, sondern vom Verfasser neu ausgewählt, und es befinden sich eine Neihe künstlerisch höchst eindrucksvoller Ausnahmen von Martin Hürlimann. L. Preis; und Dr. Nawrath darunter. Inzwischen ist die englische Auslage des Buches über 400 WO gestiegen. Ich habe mich gleich yingesetzt und das Puch in stillen Stunden nun in seiner deutschen Fassung gelesen: so wie es gelesen sein will, mit entspannter Seele und in besinn licher Stimmung, und meine ganze Neise durch Palästina und das Ostjordanland wurde wieder lebendig und bekam die sauen Farben einer mit großer Geschichte getränkten Erinnerung. Morton ist ein wundervoller Erzähler und ein nicht minder bewunderungswürdiger Beobachter Aber deshalb muß man auch seine Art respektieren und sich willig dem Zauber seiner Nedc hingeben, ohne ihn durch neu- gierige Fragen zu unterbrechen oder ungeduldig zu werden. Er nimmt uns mit sich in das kleine Boot, das ihn über den Suez-Kanal führt, wir steigen zu ihm in den Zug in El Kantara lind fahren durch die Nacht bis in den frühen Morgen hinein. Tann kommen wir in Jerusalem an. gehen in das Hotel, das wir aber sofort wieder ver lassen. um einen ersten Eindruck von der Stadt zu ge winnen. Aber in alt dieses moderne Erleben deS Abcnd- länders klingt das Fühlen uns Denken des uns mit seinem Zauber umfangenden Orients hinein und wird uns zur anschaulichen Wirklichkeit. AuS dem Dämmern der nacht- lichcn Wüste und der sonnenbcstrahlteu Stadt, die wir durchwandern, um sie schließlich von der Hobe des Ocl- berges zu überschauen, strahlt ein magisches Licht längst vergangener Zeiten. Tie biblische Geschichte dieses Landes. d,e von Jugend aus die Phantasie des Ehristen bewegt hat, wird in völlig veränderten und der geschichtlichen Wirklich keit lebhastig entsprechenden Gestalten lebendig und tritt als mächtiges Erlebnis in unsere Gegenwart Eitle Ziegelscherbe mit römischem Legionsstempel wird aus einem wertlosen Reiseandenken zu einem redenden Zeugen furchtbaren Geschehens und breitet die ganze Ge schichte der Zerstörung Jerusalems mit all ihrer wilden Wut. ihrem fanatischen Haß. ihrem tapferen Heldentum in dem düsteren Glan; eines gcwcissagten Gottesgerichtes vor uns aus. Wir besuchen die jeru-salemischen Orte der Legende und der Geschichte, und immer webt sich Vergangenheit und Gegenwart zu träumerischer Ein- -it ineinauder. Schon die Inhaltsangaben der Kapitel bringen diese Eigenart des Buches treffend zum Ausdruck. So lesen wir über dem 4. Kapitel: „Alis dem Wege nach Bethlehem entdecke ich die Ruinen des Aquädukts deS Pontius PilatnS. Ich bestickte Bethlehem, gehe in die Grotte der Geburt, treffe Nach kommen der Kreuzfahrer, reise nach Hebron und Beerseba. wo ich einer Sitzung des Slammesgerichtsdoses bettvotme. Ich übernachte in Gaza, durchforsche die versandenden Rinnen von Askalou uno sehe zu, wie Kamele in der See baden, nach dem uralten Rttuat von HivbS Fest." Morton ist. wie gesagt, ein scharfer Beobachter und sorgsältiger Berichterstatter: ich kann ihm das bezeugen denn ich habe fast die gleichen Orte wie er besticht n»v sindr sie vortrefflich gezeichnet. Wir könnten zusammen da ge wesen fein. In Tabgha steht das Hospiz am See Genezarerb in all seiner idyllischen Schönheit vor uns. Wir geben an, User entlang durch den Banaueuwald und sehen draußen ans den Felsplatten die Wasserschildkröten s»ch sonnen, während in den Büschen und über dem See die Eisvögel zierlich ihr Wesen treiben. Nur der Pater Tapper. dem all diese Herrlichkeit untertan ist, hat inzwischen seinen be rühmten viereckigen Voll van abgeschnitlen. Herrlich ist die Geschichte von den, Reisenden, der mit der ^chrtzibmaschine aus dem See Genezarettz seine Ein drücke zu Papier dringt und sich beim Baden im Gatltäi- schen Meer photographieren läßt, um zu Hanse großen Eindruck zu mache». Und jedem germanischen Menschen rührt die traurige Hnndegeschichle von Banias verwandle Saiten in der Seele So etwas erlebt jeder von uns im Orient, und der Leser drückt Herrn Morton herzlich die Hand und sagt: „TaS haben Sie gut gemacht!" Die Krenzsatnerbnrg des Oral, <1«-z Edovnlwl-« ist jetzt durch die Fürsorge der französischen Mandalsregierung in einen besseren Zustand aekommen uno ein en,drucks- volles Tenkmal abendländischen Rittertums geworden. Aus der Reise in- Ostjordanlanb bol Morton auch die große deutsche Haubitze tot am Wegrand liegen sehen, die bei den Eingeborenen noch immer ein respektvoll betrach tetes Zeugnis deutschen Soldatentums ist. Auch mir Kal sic der Fahrer gezeigt, und ich habe sie Photographien aber ich bin so wenig wie Herr Morion zu ihr hinnnlergesiiegen. um sie genauer zu untersuchen, lind da- haben wir beide falsch gemacht. Tenn hatten wir es getan, so hatten wir auch die Kriegskasse mit den vielen, vielen Goldstücken entdecken können, die 1937 dort zum Vorschein kam. Die Reise führt uns zu der von den Amerikanern neu belebten Ruinensladt Gerasa, und dann fahren wir zwöts Stunden durch die Wüste bis ;n der märchenhaften Gräberstadt Petra, die mir doch nickt so unheimlich vorgekommen ist wie Herrn Morton, sondern durch ihren Zttsammenklang von unbeschreiblich farbiger Natur und dem versteinerten Nachktang griechisch römischer Kunst zu einem beglückenden Erlebnis wurde. Zuletzt kehrt Morton wieder nach Jerusalem zurück, um dort Ostern zu feiern und in allem Lärm und Hasten der Gegenwart die Passionsgeschichte Jesu miizuerteben Für Morion ist die Bibel ein allenthalben zuverlässiges Geschichtsbuch, und ans uns Bibetkrttiker ist er sehr schlecht zu sprechen. TaS wollen wir ihm nicht übelnehinen. denn es ist begreiflich bei einem Mann, dem das Erlebnis des Orients die Augen für die plastische Tarstellungskrast der Heiligen Schrift gcöfsne, bat. Mortons Buch ist das Werk eines Künstlers, der sich bewußt ist, heiliges Geschehen in gegenwärtiger Gestaltung nacbzubUoen. Ta bars die Kritik des Gelehrten gerne schweigen. aekunae»' Dietrich Reimer / Andrews L Steiner / Verlag - Berlin 8 Nr. 282 Montag, den 6. Dezember 1S38 74S1
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