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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Im Petershof, dem Meßhaus für Kunstgewerbe, ist die Buch handlung Beruh. Liebisch wieder mit ihrem großen Stand kunst gewerblicher Bücher vertreten. Seine gute Lage, mitten im Strom von Tausenden von Besuchern des Meßhauses, sichert ihm starke Beachtung. Im Grassi-Museum, wo ebenfalls kunstgewerbliche Gegenstände ausgestellt sind, finden wir zahlreiche künstlerisch gebundene Bücher, Familienchroniken, Urkundenmappen u. ä. Bücher, Bucheinbände, Umschläge, Illustrationen, Karten usw. werden ferner in der Leistungs- und Exportschau des graphischen und papierverarbeitenden Gewerbes, veranstaltet von der Wirt schaftsgruppe Druck und Papierverarbeitung, im Meßhaus Stentz- lers Hof gezeigt. Auch in der Musterschau des Deutschen Buch binderhandwerks, die der Reichsinnungsverband des Buchbinder handwerks im Meßhaus Großer Reiter veranstaltet, sind einige Einbände zu sehen, mehr noch aber Buch-Attrappen, die von zwei Leipziger Firmen hauptsächlich für Möbel-Geschäfte hergestellt werden. In den genannten Meßhäusern finden wir, abseits von den Verleger-Ausstellungen, von denen noch zu sprechen sein wird, mehrere Stände mit Bilderbüchern, Briefmarken-Alben und verschiedenen Zeitschriften. Sehr häufig ist das Buch auf der Technischen und Bau-Messe zu finden. In mehreren Aus stellungshallen haben Spezial-Verlage und wissenschaftliche Sor timenter ihre zum Teil sehr umfangreichen Stände aufgebaut. Man hat den Eindruck, daß auch hier das Buch in steigendem Maße den Weg zum Interessenten sucht. Selbst der Reisebuch handel ist auf der Messe anzutreffen, wo er in einer seinem Ge füge sonst fremden Art mit dem Käufer Beziehungen aufzuneh men sucht. Als gewerblichem Erzeugnis begegnen wir dem Buch dann noch einmal in den zahlreichen Ständen Leipziger und aus wärtiger Buchdruckereien und graphischer Betriebe auf der Werbemittelschau. Die bei der letzten Messe vom Leipziger Meßamt mit Unter stützung des Reichsverbandes der deutschen Zeitschriftenverleger zum ersten Male gezeigte Internationale Zeitschrif ten - S ch a u kehrt in erweiterter Form wieder. Sie hat im Erd geschoß des Ring-Meßhauses, in unmittelbarer Nähe der meisten Länder-Kollektiv-Ausstellungcn, mehrere große Räume belegt. Die Zeitschriften find wieder nach einzelnen Verlagen getrennt ausgestellt. Unter den zahlreichen ausländischen Zeitschriften fallen besonders die umfangreichen englischen technischen Zeit schriften und die prächtigen italienischen Kunstzeitschristen auf. Der Verlag Julius Springer zeigt in einem eigenen Raum eine Auswahl seiner Zeitschriften. In einem andern Stockwerk des Ring-Meßhauses ist der Rudolf Lorentz Verlag zweimal zu fin den: in der Wcrbemittelschau und in einer Sonderschau für Ver packungsmittel. Außer in den schon genannten Meßhäusern und den zwei Pavillons finden wir eine Reihe buchgewerblicher Zeit schriften in der Bugra-Maschinenmesse im Deutschen Buchge werbehaus sowie technische und andere Zeitschriften auf verschie denen Buchständen auf der Technischen und Bau-Messe. Richten sich die meisten der hier genannten Ausstellungs- Gelegenheiten an den privaten Messebesucher selbst, so sind die Verleger-Ausstellungen und die der Großantiquare im Metzhaus Stentzlers Hof, die sich der Zahl nach ungefähr die Waage halten, nur für den Buchhändler bestimmt. Die Namen der Aussteller sind aus dem am vorigen Mittwoch im Börsenblatt veröffentlich ten Aussteller-Verzeichnis bekannt und damit auch die ausgestellte Literatur und sonstigen Gegenstände des Buchhandels. Zu dieser eigentlichen Meß-Ausstellung treten die Ausstellungen des Bar sortiments mit der ständigen Verlegerausstellung von Koehler- Volckmar (kein Buchhändler, der nach Leipzig kommt, sollte ver säumen, diese und die weiter unten genannten Ausstellungen, die ihm ein umfassendes Bild des Büchermarktes geben, zu besich tigen) sowie die Ausstellungen der Kommissionäre Wallmann, Kittler, Kommissionshaus und mehrerer Großbuchhandlungen. Eine Reihe großer Leipziger Verleger ladet außerdem noch zum Besuch ihrer Ausstellungen in den eigenen Geschäftsräumen ein. Mt diesem Rundgang durch die Leipziger Messe sollte gezeigt werden, wo überall das Buch zu finden ist. Die knappe Auf zählung mag zur Genüge dartun, daß wir auch die geistige Ware auf der Welt-Waren-Schau der Leipziger Messe nicht umsonst suchen. Leipzig öffnet in diesen Tagen ganz weit seine Tore, um der Welt die Leistungen deutschen Erfindergeistes und deutschen Fleißes zu zeigen. Ohne Zweifel werden dabei auch das deutsche Buch und die deutsche Zeitschrift einige Beachtung finden! Wa. Büchervorträge vor Weihnachten? Von Dr. Adolf L e ck e l - Nürnberg (Schluß zu Nr. 54) Der Redner Der Vortragende muß die Neuerscheinungen des Jahres in bester Übersicht kennen und daraus seine Auswahl getroffen haben. Jedes Buch, das er bespricht, muß lückenlos von ihm ge lesen sein. Es genügt nicht, die Bücher blätternd zu »prüfen». Es genügt auch nicht, sich von änderen — gar vom Verleger — berichten zu lassen. Nur der selbstempsangene und mit gewissen haftem Fleiß erarbeitete Eindruck kann, wenn er sich zur Be geisterung steigert, auch in anderen wieder Begeisterung wecken. Schon daraus ergibt sich: die Auswahl muß streng objektiv und persönlich zugleich sein. Das sind wieder Gegensätze, die in höherer Einheit sich sehr wohl vereinigen lassen, »persönliche- Gründe dürfen ebensowenig bestimmend wirken wie ein blutleeres unper sönliches Schema. Wie sollte ich ein Buch wirksam empfehlen können, das nicht mich selber durchwärmt und beglückt hat? Nur was von Herzen kommt, geht zu Herzen. V o n sich aus muß der Redner sprechen: ein Bücherliebhaber, dem man es ansühlt, wie glücklich der Umgang mit guten Büchern macht. Aber nicht für sich darf er die Auswahl getroffen haben — und noch weniger im »Interesse- anderer. Deshalb: je vielseitiger der Vortragende interessiert ist, je mehr Gebiete ihn selber fesseln, desto fülliger und objektiver wird fein Vortrag werden. Er sieht sich dann einem solchen Reichtum von Neuerscheinungen gegenüber, daß alles Mittelmäßige ausscheiden muß. Noch weniger darf es im mindesten in Frage kommen, aus »Rücksicht- auf befreundete Autoren oder gar Verleger von der strengsten Forderung nach bleibendem Wert abzuweichen. Bleibender Wert — als einziges Auswahlprinzip — schließt ganz von selbst bleibende Gesinnung ein. Nur was gesund, ehrlich, aufbauend gefühlt und gedacht ist, wird bleibendes Gut unseres Schrifttums werden. Wenn ein Deutscher ein Buch schrieb von irgendwie undeutscher Haltung: wie sollte das »Qualität- Haben? Es kann durch geschickte Sprache und blendende Gedanken Gehalt Vortäuschen. Aber das ist ja eben die Ausgabe unserer Auswahl: solchen Talmigehalt von echtem Wert und echtem Deutschscin zu unterscheiden. Der Redner muß das Herz am rechten Fleck haben. Je mehr er immer schon deutsch gedacht hat, desto willkommener wird er uns sein. Deutsches Denken und Fühlen muß ihm in solchem Maß selbstverständlich sein, daß es seinen ganzen Vortrag durch zieht. Vielleicht wird man mit Deutschlandbüchern — im enge ren Sinn — beginnen, vielleicht mit ihnen schließen. Ob man es so oder so oder wieder anders macht: es sollte nicht so aussehen, als wären diese Deutschlandbücher etwas »neben- den anderen Büchern. Volkskunde, Kunstgeschichte, Biographien, Romane ...: immer wieder wird der deutsche Gedanke durchklingen, unab sichtlich und ganz von selber: einfach weil er im Herzen des Be richterstatters lebt und webt. Nr. 56 Dienstag, den 8. März 16S8 1S3
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