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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.10.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-10-24
- Erscheinungsdatum
- 24.10.1936
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Nummer 249, 24. Oktober 19SS Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel eben so herausgestellt worden wie der Wert des Buches für die fachliche und berufliche Weiterbildung. Zu beidem tritt in sämt lichen Listen gleichberechtigt das dichterische Schrifttum als Mittel zur geistigen Erhebung und zu der für den Berufskampf so not wendigen Steigerung der seelischen Kräfte. Schließlich haben bei der Auswahl die Stellung, die der betreffende Stand im Volks ganzen einnimmt, und die Aufgabe, die er im Interesse der Nation zu erfüllen hat, eine entscheidende Rolle gespielt. Zu den vier Listen -Der Arbeiter und das Buch«, «Der Beamte und das Buch«, »Bauer und Buch«, »Soldat und Buch«, treten als besonders wichtig die beiden Listen »Frau und Buch« und »Jugend und Bu ch«, da in allen Zeiten unendlich viel davon abhängen wird, wie der Anteil der deutschen Frau an dem geistigen Leben des Volkes sich stellt, und auf welche Weise und auf welchen Wegen die deutsche Ju gend mit den kulturellen Gütern des Volkes vertraut gemacht wird. In der Hand der deutschen Frau und Mutter liegt weit gehend das seelische Schicksal der Heranwachsenden Jugend: dies wurde bei der Zusammenstellung der Liste »Frau und Buch« be sonders bedacht, denn hier galt es in besonderem Maße, die politische Einstellung und die Notwendigkeit einer politischen Ziel setzung jeder Erziehungsarbeit harmonisch zu verbinden mit ftnen Aufgaben, die nur von der deutschen Frau und Mutter erfüllt werden können. Sehr deutlich zeigt die Wandlung der Lebens auffassung, die in unserem Volk vor sich gegangen ist, die Liste »Jugend und Buch«: hier finden wir nicht das für die Jugend zurechtgemachte Buch, das von dieser so entschieden ab gelehnt wird, sondern wir finden Zeugnisse, und zwar mit gutem Bedacht vornehmlich dichterische Zeugnisse vorbildhaften Lebens aus Vergangenheit und Gegenwart. Die Jugend will und sucht das Vorbild, und wir wissen, daß für sie das Beste immer gerade gut genug ist. Die Bedeutung, die der Verbreitung dieser sechs Listen zu gemessen werden muß, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt wer den. Denn sicher werden diese sechs Listen die mit der Buchwoche nicht beendete, sondern durch sie nur gesteigerte und für die übrige Zeit des Jahres bestimmte und sichergestellte Arbeit, das Volk in steter, enger Verbindung mit dem Buch zu halten, wesentlich er leichtern, da sie eine zuverlässige Auskunft geben auf zahlreiche Fragen und Probleme, denen viele Menschen bis jetzt mehr oder weniger ratlos gegenüberstanden. Und sicher werden gerade die jenigen, die, von solchen Fragen und Problemen bedrängt, bisher noch nicht den Weg in die Buchhandlungen fanden, sich nunmehr viel leichter dem Buchhändler anvertrauen, da sie nun mit Hilfe der Listen ihren oft unbestimmten Wünschen eine klare und be stimmtere Form zu geben vermögen. So sind es gerade diese Listen, die eine Wirkung des Gedankens der Buchwoche über die Zeit der eigentlichen Veranstaltungen hinaus gewährleisten. Die Woche des Buches selbst aber wird durch diese Veranstal tungen ein ebenfalls weiterwirkendes, schönes Zusammenfinden des Volkes mit seinen kulturellen Gütern mit sich bringen. Die in zahlreichen Orten angesetzten Dichterlesungen werden dazu das ihre ebenso beitragen wie die in mehr als sechzig Städten gezeigte Buchausstellung, die als Jahresleistungs schau des deutschen Schrifttums größte Aufmerksamkeit verdient und sie sicher finden wird. Den feierlichen und festlichen Auftakt zur Woche des Buches wird auch in diesem Jahre die Kundgebung des deutschen Schrifttums in Weimar bilden, auf der Reichs minister vr. Goebbels, Reichsstatthalter Sauckel und der Präsident der Reichsschrifttumskammer, Staatsrat Hanns Iohst, das Wort ergreifen werden. Das Wesentliche und Entscheidende bei all diesen Veranstaltungen, die dank einer weitschauenden und zielbewußten Planung keinerlei Zersplitterung zulassen, wird die Wirkung sein, die sie über den einmaligen festlichen Anlaß hinaus haben werden, indem sie uns einen großen Schritt weiterführt auf dem uns gesteckten Ziel der Sicherstellung der Zukunft unseres Volkes, dessen Erreichung ohne den Einsatz auch der geistigen und seelischen Kräfte nicht möglich ist. Daher die Parole der Woche des Buches 1936: DasVolklebtimBuch, denn sie bedeutet eine klare Absage an alle Sonderbestrebungen auf dem Gebiet des kulturellen Lebens; sie bringt uns nicht nur den Wahnsinn der früheren Entfremdung zwischen Buch und Volk zum Bewußtsein, sondern ebenso stark die Tatsache, daß es gerade das Leben des Volkes in allen seinen Verzweigungen ist, das im Buche seinen Ausdruck findet. Dieser Gedanke möge die Arbeit all derer be stimmen, in deren Händen die Aufgabe ruht, Mittler zu sein zwi schen Volk und Buch. Llnser Sonntagskind Das Börsenblatt stellte sich heute bei Ihnen in doppelter Gestalt ein. Einmal in der gewohnten Ausgabe und dann noch in einer Sonderausgabe »Herbst- und Weihnachtsneuigkeiten« mit dem Datum vom Sonntag, dem 25. Oktober. Diesem Sonntags kinde möchten wir ein paar Zeilen mit auf den Weg geben. Sie werden es hoffentlich recht freundlich empfangen haben, denn es ist ja gekommen, um seine Glücksgaben über sie auszustreuen. Zu nächst möchte es Ihnen aber, sobald Sie ein wenig Zeit gefunden haben, um sich näher mit ihm abzugeben, erzählen, was es alles für Sie mitgebracht hat. Viele, viele Verleger, 290 an der Zahl (das sind 50 mehr als im vorigen Jahr), haben ihm anvertraut, was sie an schönen Büchern zum Herbst und zu Weihnachten herausbringen und was sie an älteren Ihnen sonst in empfehlende Erinnerung bringen möchten. Beinahe 4000 Büchertitel sind das. Da unser Sonntagskind wußte, daß diese Zahl Verwirrung bei Ihnen Hervorrufen wird, hat es alle diese Titel, nachdem feststand, auf welchen Seiten sie zu finden sind, mit vieler Mühe in letzter Minute in einem Register zusammen gestellt. Wenn Sie nach einem bei Jhndn verlangten Buche suchen, um näheres über es festzustellen — es gibt ja so viele Kunden, die erst mal den Preis einer Neuerscheinung wissen möchten —, so brau chen Sie nur in diesem Register (auf den Seiten 383 bis 396) nachzu sehen. Auch wenn Sie wissen wollen, was dieser oder jener Verleger in diesem Jahr herausbringt, wird Ihnen unser Sonntagskind gute Dienste leisten. Im Verleger-Verzeichnis auf den Seiten 398 bis 400 werden Sie fast alle wichtigen Verlage aufgeführt finden. Die bei gesetzte Zahl sagt Ihnen, an welcher Stelle die gesuchte Anzeige steht und Sie werden sicher schneller zum Ziele kommen, als wenn Sie erst nach dem — gerade verlegten — Verlagsprospekt suchen. Die meisten Verleger haben es Ihnen sehr bequem gemacht. Sie haben sich nicht darauf beschränkt, Ihnen Angaben über das Außere der Bücher zu machen, sondern geben Ihnen auch einige kurze An haltspunkte über den Inhalt, wie Sie sie gerade brauchen. (Sollte, was ja immerhin möglich ist, ein Verleger dieses Gespräch belauschen, so möchten wir hinzufügen, daß wir von unseren Sortimenterfreunden gebeten wurden, darauf zu dringen, daß das nächste Mal doch mög lichst alle Verleger ihren Büchern eine kurze Beschreibung des Inhalts mitgeben möchten.) Gar nicht zufrieden wäre unser Sonntagskind, wenn Sie nach der ersten Begrüßung und Inaugenscheinnahme sich nicht mehr um es be kümmerten. Doch da haben wir eigentlich keine Sorge, denn es ist ja, seit der letzten Begegnung im vorigen Jahr, recht hübsch heraus gewachsen. Es wird sich mit seinen vierhundert Seiten Umfang immer wieder in Erinnerung bringen und sich nicht so leicht verdrängen lassen. Eine besondere Freude würden Sie ihm aber machen, wenn Sie es — Sie haben ja sicher mehrere davon bestellt — auch Ihren Kunden zeigten. Es gibt Bücherliebhaber, die die Ankündigungen über Neuerscheinungen gern aus erster Quelle vernehmen und die gar nicht genug davon bekommen können. Räumen Sie ihm doch bitte einen geeigneten Platz auf dem Büchertisch ein. Hoffentlich ist es Ihnen möglich, den Verlegern, gleichsam als Empfangsbestätigung, recht viele Bestellzettel einzuschicken. Mit dieser Empfehlung geben wir unser Sonntagskind in Ihre Obhut. Es würde uns freuen, von seinem weiteren Schicksal etwas zu hören: wie Sie es ausgenommen haben, ob es sich brav gehalten hat und was für Vorschläge Sie der Schriftleitung machen können, um es im nächsten Jahr in noch vollkommenerer Gestalt von neuem apf den Weg zu schicken. Wa. 927
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