4700 252, 27. Oktober 1934. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d.Dtschn. Buchhandel. Friedrich Georg Jünger Gedichte Friedrich Georg Jünger, der Bruder Ernst Jüngers, mit dic kem Buch in die erste Reihe deutscher Lyriker. Die Zucht der Sprache der Adel der Haltung, die Kraft der Formgebung, die Männlich-' keit des Gefühls sind von höchstem Rang; hier ist eine Leistung' die sich turmhoch über die Dutzendware des Massengeistes erhebt' Preis kart. RM 2.—, gebunden RM z — T Widerstands-Verlag Berlin SW 11 Loeben ersckeiol: i-k cykkli8ik« 1929-1934 kerausgegeben von Loesißssr KinIeilunZ unä erläuterriäer lext v. 1.6 Oorbusier 208 Leiten, etwa 600 TVbbildunZen Karl. KN 20.-. Kr. 25.— Keinen KN 24.—, Kr. 30.— (nickt >vie irrtümlick in VoranreiZe KN 22.50) Verlag vr. H. Kirsberger / ?iiri«li wvcHe «res Sucres «le« ScHrrre^/eLe^« «Schiller von Herbert Eysarz 1934. Gr.-8°. 462 Seiten RM 10.—, Leinwand gebunden RM 12.— Die Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums urteilte am 25. Juni 1934: LDXle neue Arbeit von Lysarz überrascht auf das freudigste. Daß sie lm Woristil — lm Gegensatz zur früheren Gewohnheit dcS Verfassers — fast fremdwortfrei ist, ist ein äußeres Zeichen der Zucht, in die der grobe Gegenstand den begabten Autor nahm. Der ganze Frontgeist des schwerkriegSverlehten Sudetendeutschen hat sich entzündet, als er sich in Schiller bis ins Innerste vertiefte, um ihn auf 462 Sellen kn packenden Bildern und treffenden Darstellungen wieder nach außen zu spiegeln. Wodurch sein Buch alle bisherigen weit hinter sich läßt, das ist seine Gegenwärtigkeit. Gerade indem Schiller ganz nur aus sich selbst verstanden wird, ohne billige »Anwendungen' auf heute, erscheint er überzeugend als heu tiger Dichter. „Bei Goeihe Ist das reichste, bei Schiller das größte Deutschland. Goethe als Lebenslehrer und -führer betrachtet, ver- pflichret denn doch allzu wenig daS Volk im ganzen. Schiller ver pflichtet jedermann zu Dienst und Opfer. Seine Tragödie ist eine Schule dcS Heroismus. Liede Sache ist soviel wert, wie wir für sie leiden, für sie zu opfern vermögen. Lideen müssen in Flammen gehärtet, mit Herzblut besiegelt werden. ES gibt kein menschliches Recht, das wir nicht selbst vom Himmel holen müßten. Sich für seln Recht, seine Idee erschlagen lassen, daS ist die höchste Kraft'. DaS ist der Geist dieses SchillerbucheS. Schiller hat freilich noch nicht daS Volkstum erlebt, er gehört noch zum welibürgerlkchen Aufklärungsjahrhundert, und es bleibt eln tiefeS Verhängnis deutscher Gciftesgeschichte, daß er vor den Schlachten von Jena und Leipzig erlosch. Aber Lysarz arbeitet es überzeugend heraus: »Schillers Humanität ist ein Wort von Erz, nicht von Schmalz'. Er ist .der einzige Diktator der Humanität'. Bei Schiller herrscht auch am »häuslichen Herd die Bereitschaft des Feldlagers'. Denn er ist der große politische Dichter, wenn sein Leben auch leider noch ln eine unpolitische Zelt fiel. 2n ihm ist das Erlebnis Staat. »Schillers Tragödie hat den deutschen Kleinbürger zum Träger der Wellmacht erzogen, Ihm zuerst die Waage, zuletzt auch das Schwert der großen Geschichte geliehen.' Er »zählt zu den Gründern unseres politischen Zeitalters. Wenn es heute oder morgen wleber Kunst für alle geben kann, durch neuen GemelnschafiS- und Schicksalswlllen, Ihr nächster Ahnherr wird Schiller heißen'. Als eln mitreißender Künder diese« Schiller kann daS Luch von Lysarz dem neuen Deutschland eine wertvolle Geisteshilfe sein. Vorzugsangebot auf dem Zettel Mar Mmeim Verlag / Salle «Saale»