Mitteilungen der Geschäftsstelle Briefwechsel mit Börsenverein und Bund Zur Unterrichtung der Mitglieder teilen wir folgendes mit: Der Briefwechsel des Börsenverems und des Bundes reichs- deutscher Buchhändler wird unter verschiedenen Aktenzeichen und auf verschieden getöntem Papier geführt. Den Börsenverein be treffen die Aktenzeichen, die mit einer römischen Ziffer beginnen, den Bund diejenigen, bei welchen ein großer Buchstabe vorn steht. * Mitgliedschaft bei der NS-Hago Zu der Frage, ob für Mitglieder in der Reichskulturkammer die gleichzeitige Mitgliedschaft in der NS-Hago möglich ist, hat der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda bereits in einem an die Reichsleitung der NSDAP gerichteten Schreiben (Oberste Leitung der PO, NS-Hago) unterni 29. August 1934 Stellung genommen. Darin ist ausgeführt, daß die Mitgliedschaft bei der Deutschen Arbeitsfront die gleichzeitige Mitgliedschaft in der NS-Hago zwar nicht grundsätzlich ausschließt, daß aber für die Mitglieder der Reichskulturkammer eine Handels- und Ge- werbeorganifation nicht die geeignete Vertretung ist. In einem erneuten Schreiben vom 8. November 1934 an die Reichsleitung erklärt der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, daß er auch jetzt noch auf diesem Standpunkt steht. Da es sich aber bei der NS-Hago nicht um eine berufsständische Organisation handle, wolle er, solange sich an dieser Voraus setzung nichts ändere, seine Bedenken gegen eine doppelte Mitglied schaft zurückstellen und keine Einwendungen dagegen erheben, daß Mitglieder der Reichskulturkammcr freiwillig auch der NS-Hago weiterhin angehören. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda behält sich jedoch vor, gegebenenfalls diese Stellung nahme einer erneuten Nachprüfung zu unterziehen. Der Präsident der Reichsschrifttumskammer wendet sich an die deutschen Städte wegen Ergänzung der Büchereien*) 14. Neblung 1934. Ich finde soeben im Buchhändler-Börsenblatt den Bericht über eine sehr großzügige Tat der Stadt Leipzig, deren Rat an läßlich der Woche des Buches beschlossen hat, »45 000 Mark zur Instandsetzung der Schul- und Lehrerbüchereien zu bewilligen und weitere 5000 Mark für Bücheranschaffung in der Stadtbibliothek und den städtischen Bücherhallen zu bewilligen. — Es ist damit ein Anfang gemacht — so geht die Verlautbarung weiter — die Lücken aufzufüllen, die in den letzten Jahren in den Büchereien durch die notwendige außerordentliche Sparsamkeit entstanden sind. Bei den jetzigen Anschaffungen soll naturgemäß die Literatur des neuen Reiches besondere Berücksichtigung finden«. Sie kennen die Zustände der Büchereien, wie auch die der großen Staatssammlungen. Sie sind zum Teil unwürdig dieser Zeit und stimmen nicht mit der von unseren Führern immer wie der hervorgehobenen Pflicht gegenüber dem deutschen Buch über ein. Wäre nicht der Ausklang der Woche des deutschen Buches ge eignet, nun auch seitens unserer Stadt etwas ähnliches wie Leipzig zu unternehmen und die städtischen und Schulbüchereien, die zwar vom zersetzenden Schrifttum befreit, aber mit dem Schrifttum der Zeit, zumal mit der guten Literatur der letzten zwanzig Jahre, noch nicht aufgefüllt find, mit einer Summe zu bedenken, die wirk lich einen Teil der Versäumnisse der vergangenen Zeit aufholt? Vielleicht nehmen Sie den Jahrestag der Gründung der Kultur kammer oder vielmehr die öffentliche Feier am 6. Dezember wahr, um die Stiftung der Stadt zu veröffentlichen? Mit freundlichen Grüßen und Heil Hitler bin ich Ihr Ihnen sehr ergebener gez.: H. F. B l u n ck. *) Den hier abgedruckten Brief sandte der Präsident der Reichs- schrifttumskammer, Herr Or. Hans Friedrich Blunck, in diesen Tagen an eine Reihe von deutschen Städten. Wir begrüßen das Eintreten des Präsidenten der Reichsschrifttumskamiiier für die Ausfüllung der Kulturetats aufs freudigste und freuen »ns besonders darüber, daß die Stadt Leipzig es war, die hier als erste eine zahlreiche Nachfolge verdienende kulturelle Tat einleitete. Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront wird den Absatz des ..Kalenders der Deutschen Arbeit t'M steigern (Siehe Börsenblatt Nr. 263 S. 98t u. 5034/35.) 1025