5410 x° 274, 24. November 1934. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Soeben erschien: -Nasuren Herausgegeben von Dr. H. Gollub 4°. 192 Setten, SS Abbildungen und eine Übersichtskarte. Ganzleinen AM 6.Z0 Eine umfassende Landeskunde, für die die besten Kenner der einzelnenWissensgebiete gewonnen wurden. Über die Schönheiten Masurens besitzen wir ein reiches Schrifttum. Auch sein eigenartiges Volkstum ist. wenn auch nicht immer vorurteilslos, beschrieben worden. In Liesen beiden Beziehungen dürfte dieser Grenzgau nicht ganz unbekannt sein. Überfeine Entstehung und Entwicklung aber, über sein eigentliches Wesen, wissen wohl die wenigsten etwas. Wohl ist auch darüber geschrieben worden; aber dieses Schrifttum ist nur spärlich, dazu verstreut und nicht immer leicht zu haben, häufig unzulänglich, zum guten Teil auch schon veraltet. Zweifellos ein Mangel, der gerade heutzutage besonders fühlbar wird. Denn inzwischen hat dieser entlegene, stille Gau unver mutet eine politische Bedeutung erlangt; andererseits aber muß sich überhaupt in einer Zeit, wo die deutschen Stämme und Staaten im Begriff sind, zu einem Reich und einem Volke zu verschmelzen, das allgemeine Inter esse mehr als zuvor der Entstehung und dem Wesen der einzelnen Stämme zuwenden. Es kommt daher nur ge legen, wenn gerade jetzt ein neues Masurenbuch erscheint, das sowohl jener Bedeutung als auch diesem Interesse im weitesten Maße Rechnung trägt, das u. a. zeigt, warum gerade Masuren — um an ein Wort Ammer lahns anzuknüpfen — wohl zu den ärmsten, aber auch zu den treuesten Gauen Deutschlands gehört! Geschichte der Stadt Königsberg Von Dr. Walther Franz 4°. 268 Seiten (darunter 49 Abbildungen auf Tafeln) Ganzleinen AM 8.— Königsberg, die Krönungsstadt der Preußischen Könige, tritt in der Gegenwart als die Hauptstadt der abgerrennten Ostprovinz, immer mehr in den Vordergrund. Deshalb wird der Geschichte dieser Stadt eine Bedeutung zukommen, die weit über die Grenzen ihrer Heimat hinausreicht. Auf der breiten Basis der mittelalterlichen Geschichte baut der Verfasser großzügiger die folgenden Jahr hunderte auf, wobei er nicht allein dem politischen Geschehen Rechnung trägt, sondern ebenso dem wirtschaftlichen und kulturellen. Vielleicht zum erstenmal in der Heimatgeschichte der Stadt sind auch Brauch und Sitte weitgehend b e r ü ck si ch t i g t w o r d e n und ebenso all die Kleinigkeiten kulturellen Lebens, die oft mehr zu der geistigen Atmosphäre einer Stadt beitragen als politische Geschehnisse. Die Vielheit der Einzelheiten ist aber zusammcngerafft durch die eine Idee, die das Werk beherrscht: Königsberg als Vor posten des Deutschtums im Osten. Die Darstellung ist getragen von dem Bestreben, zu zeigen, wie die Bürger unserer Stadt lange schwankten zwischen nationaler Idee und Interesse, bis beide in der Gegenwart sich decken und Königsberg bewußt seiner völkischen Aufgabe dient. Die Arbeit verläßt nie die wissenschaftliche Grundlage, bringt aber das Tatsächliche in einer Form, die auch den Laien anreizen wird, weiter in die Vergangenheit der Hauptstadt Ostpreußens einzudringen und Verständnis zu gewinnen für die Belange ihrer Bevölkerung. Dazu werden die zahl reichen guten Reproduktionen wenig bekannter Stiche und Kunstdcnkmäler das ihre beitragen. Süv diese beiden wichtigen Werke gibt es in iedev Stadt Lntevessenten. Die besonders wirkungsvollen mehvsavbigen Umschläge regen zu einer Durch sicht an. Lntevessenten sind: Sstvveutzen, Bibliotheken, Schulen, SstvevbSnde, Studenten, Historiker, Geographen, Reichswehr usw. S Gräfe und Linzer, Verlag, Frönigsberg ß.Vr.