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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-03-03
- Erscheinungsdatum
- 03.03.1934
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- Deutsch
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53, 3. März 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. furter Zeitung« genannt, die ihre Auslage gegenüber früher steigern konnte. Im Reiche dagegen ist der Rückgang der Zahl der Leser weit geringer; es wird dies als ein Beweis für die alte Erfahrung angesehen, daß die sogenannte Provinzpiesse viel wurzelfester mit ihrer Leserschaft verbunden ist als die hauptstädtische. Von den rund 800 deutschen Tageszeitungen, die im Jahre 1833 ihr Erscheinen ein gestellt haben, dürften etwa 88 bis 188 auf die bürgerliche Presse entfallen, die übrigen sind sozialdemokratische und kommunistische. Es wird sodann die Frage aufgeworfen: »Wohin sind nun die Leser angewandert?« In der Antwort heißt es, daß ein großer Teil dieser Leser von der nationalsozialistischen Presse übernommen wurde, ein gewisser Teil aber anscheinend auf Zeitungen überhaupt verzichtet hat. Als Vergleichsbeispiel wird die Berliner nationalsozialistische Presse mit 448 888 Lesern aufgefllhrt. Der Ausfall der Berliner bürgerlichen Presse dagegen wird mit 838 880 und der Ausfall der sozialdemokratischen und kommunistische» Presse mit 1S8 888 Lesern errechnet. Für Hamburg wird der Ausfall auf gut 188 888 geschätzt. Die Ursachen dieser Erscheinung werden teils in der wirtschastlichen Krise, teils in einer erheblichen Zeitungsmüdigkelt erblickt. Der Leser finde heute eine durch alle Zeitungen gleichgewalzte Monotonie. Da verzichte er eben und greife nach dem Radio sowie zu den illustrierten Zeitschriften. 0. Zusammenschluß der Berliner Buchdruckereibcsitzcr in der Nvt- gemeiuschast. — Am 28. Februar fand in den Kammersälen zu Berlin eine Tagung der Berliner Buchdruckeretbesitzer statt, zu der von rund 1288 wohl rund 888 erschienen waren. Die Versammlung bezweckte den Anschluß der Berliner Buchdruckereien au die Notgemeinschaft, die mit Ausnahme von Berlin, Leipzig und Schlesien bereits das ganze Reich umfaßt. Als einziger Punkt stand auf der Tagesordnung: »Die Rettung des Berliner Buchdruckgewerbes (Regelung zur Gesundung der Preisvcr- hältnisse)«. Nach Ausführungen des Handwerkskammerpräsidcnteu Lohmann und vr. Michaile, Syndikus der Berliner Industrie- und Handelskammer, die sich beide energisch sür eine Gesundung der Preisverhältnisse im Buchdruckgewerbe einsetzten, sprach Obermeister Richter von der Danziger Buchdrucker-Innung, der über die Sanie rung der dortigen Verhältnisse einen Bericht gab. Bemerkenswerte Ausführungen machte insbesondere Johannes Herpel, der Vorsitzende des Vereins Berliner Buchdruckereibesitzer. Er und der nach ihm sprechende Obermeister Fiedler von der Berliner Freien Buch drucker-Innung traten entschieden für den lückenlosen Zusammenschluß in der Notgemeinschaft ein. Im gleichen Sinne äußerte sich auch Verbandsbezirksleiter Gube in Vertretung des Verbandssiihrers Oswald Coler, der kürzlich auch zum Leiter der Reichsbetrlebs- gruppe »Druck« ernannt wurde. In einer einstimmig angenommenen Entschließung wurde bekundet, daß mit dem 1. März d. I. auch in Berlin die Roigemeinschaft in Kraft tritt. L> Vierter Internationaler Buchdrucker-Kongreß.— In der Zeit vom 24. bis 28. Oktober 1834 wird in ll t r e ch t der vierte Internationale Buchdrucker-Kongreß abgehalten, der mit einer graphischen Aus stellung verbunden sein wird. Die vorhergehenden Internationalen Buchdrucker-Kongresse der Buchdruckereibesitzer hatten 1828 in London, 1828 während der »Pressa« in Köln und 1823 in Göteborg stattge funden. Auf der graphischen Ausstellung in Utrecht werden die neuesten Errungenschaften der graphischen Technik vorgesührt. Um bei genügender Beteiligung eine Gesellschaftsreise nach Holland veran stalten zu können, hat der Deutsche Buchdrucker-Verein seine Mit glieder aufgesordert, die Teilnahme an dem Internationalen Kongreß zunächst der Geschäftsstelle in Berlin W 8 (Schließfachs, wo sich auch der Sitz des Internationalen Sekretariats befindet, unverbindlich mitzuteilen. v. Untreue durch Verausgabung von Schmiergeldern. — Der Ge schäftsführer M. M. in Berlin wurde am 16. Juni 1833 vom Land gericht I Berlin wegen fortgesetzter qualifizierter Untreue in Tat einheit mit fortgesetzter schwerer Urkundenfälschung zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte war bis zum Jahre 1836 Ge schäftsführer und Bevollmächtigter von zwei dem Gewerkschafts- bund der Angestellten angegliederten Verlagen. In dieser Eigen schaft hat der Angeklagte ohne Genehmigung des Vorstandes des Ge werkschaftsbundes der Angestellten Geldbeträge von insgesamt 458 886 RM als Schmiergelder zur Erlangung von Rtesenaufträgen verausgabt, um dadurch die Fortführung der ihm unterstellten Ver lagsbetriebe, die einen Jahresumsatz von mehreren Millionen RM hatten, für die Zukunft sicherzustellen. Die erwarteten Aufträge blieben sedoch aus, sodaß die Verlagsbetriebe um die genannte Summe geschädigt wurden. Ferner hat der Angeklagte, als er seststell-n mußte, daß sich seine Hoffnungen nicht erfüllten, zur Verdeckung der riesigen Schmiergeldausgaben und zwecks Erlangung neuer Gelder zahlreiche Wechsel, Belege und Quittungen mit gefälschten Unter schriften angesertigti Das Gericht sah als erwiesen an, daß der An geklagte durch die ungenehmigte Verausgabung von Schmiergeldern für unsichere Aufträge als Bevollmächtigter über Vermögensstücke der Gesellschaften zu deren Nachteil verfügt habe. Der Angeklagte sei auch bei seinem Handeln davon ausgegangen, sich selbst und de» Schmlergeldempsängern Vermögensvorteile zu verschaffen, denn er habe sich durch die Fortführung der Verlagsbetriebe seine Stellung sichern wollen. Durch Verweisung der Revision des Angeklagten ist jetzt das Urteil des Landgerichts vom 2. Strafsenat des Reichsgerichts bestätigt worden. »Reichsgerichtsbriefe.» (2 v 1277/38. — Urteil des RG. vom 12. Februar 1S34.> Kein Numerus clausus sür ausländische Studierende. — Die Be grenzung der Zahl der Abiturienten, denen tm Jahre 1834 die Hoch schulreife zuerkannt wird, ist Im Ausland vielfach so verstanden wor den, als ob auch Ausländer in Zukunft nur im Rahmen des numorus clausus zugelassen würden. Wie der Akademische Austauschdienst mit teilt, bezieht sich der numorus vlausus nur aus deutsche Reichsange hörige. Ausländer werden durch diese Maßnahmen ln kelner Weise betroffen. Verbotene Druckschriften. — Alle Exemplare von: »ks ?ests Krün« sur I-'Lllsmaxu«»; Vom Tode bedroht! Rettet Thälmann und Torglerl«; »Unsere Zeit», vom 15. April, 15. Mai, 1. April 1833; »Mopr«, Zürich, April, Mai und Juni 1833; Doppelnummer der »Komm. Internationale» vom 15. November 1832; »Die Inter nationale» vom Juni 1883; »Die rote Internationale« vom Januar 1833; »LI.« vom 15. Mai 1833; »Arbeiterzeitung-, Saarbrücken, vom 1.—8. Juni 1833; »LIL« vom Mai und April 1833; »Der Gcgenangrlsf«, Prag und Zürich, April, Mai, Juni; -Rundschau-, Basel, Juni 1838; »I-'Humsuitä», Juni 1833; »Antisaschtftische Front», Juni 1833; »Die Klamme«, Berlin, Wien, Zürich, Paris, Amsterdam, 11. Juni 1833, sind unbrauchbar zu machen. Die Verbreitung der Druckschrift »Deutsche Volks-Zeitung» (Saarbrücken) und der ausländischen Druckschriften: »Oesterretchtsche Abendzeitung» (Wien) und -Wiener Zeitung« (Wien), ist im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1781 vom 28. Februar 1834.) Alle Exemplare der Flugblätter und Zeitschriften »Proleten«; »Braune Banditen stürmen das Gewerkschaftshaus»; »Kleine Neue Arbeiterzeitung»; »Neue Arbeiterzeitung«; »Bezirkspressedienst Nr. 3 und 4»; »Antifaschistische Polizeibeamts, verbrüdert euch mit den revolutionären Arbeitern»; »Arbeiter, höchster Alarm«; »Die Wahr heit über den Reichstagsbrand«; »Bremer Arbeiterzeitung Nr. 48«; Die KPD. sagt alle» Arbeiter»; »NSBO. kommt nicht in Frage«, sind unbrauchbar zu machen. Die Verbreitung der ausländischen Druckschrift: »Tierrecht — Unabhängige Monatszeitung für radikalen Tier- und Menschenschutz« (Aussig) ist im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1782 vom 1. März 1834.) ?ersonalnackrlckten. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — Am 30. Januar starb in Samaden Prof. vr. Albert Bachmann, Chefredaktor des Schweizerischen Idiotikons; am 14. Februar in Ber lin im 63. Jahre der Nationalökonom Prof. vr. Wilhelm Kahler; in Heidelberg am 8. Februar im 80. Jahre der Romanist Prof. vr. Fritz Neumann; am 11. Februar in Berlin im 55. Jahre der frühere Verlagsbuchhändler und Direktor der Außen- handelsstelle für das Buchgewerbe HeinrichPfeiffer; in Spiez am 7. Februar im 75. Jahre der argentinische Historiker Professor Dr. E r n e st o Q u e s a d a ; in Breslau am 19. Februar im 63. Jahre der Zivilrechtler Prof. vr. R i ch a r d S ch o t t; in Prag im 80. Jahre die Romanschriftstellerin Ossip Schubin; in Marburg im 70. Jahre der Mundartforscher Prof. vr. Ferdinand Wrede; in Karlsruhe am 7. Februar im 66. Jahre der Graphiker Professor Ernst Würtemberger; in Berlin am 10. Februar im 75. Jahre der Romanschriftsteller Fedorv. Zobeltitz: in Herrenalb am 17. Februar im 70. Jahre der Schriftsteller Richard Zooz- m ann. Verantwortlich: vr. H e l l m u t h L a n g e n b u ch e r. — Verantw. Anzeigenletter: Walter Herfurth, L e i p z i g. — Verlag: Der Börsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Schriftlettung und Erpcdition: Leipzig C 1. Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/78. — Druck: Ernst Hcdrich Nachf.. Leipzig E 1. Hospitalstraße 11a—18. — DA: 0100/11. 200
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