ilhelm Vershofen, der zum Dichrerkreis der Werkleute auf Haus Nvland gehört, erzählt in seinem Roman „poggeburg" die Chronik eines alten niedersächsischen Bauern hauses durch ein Jahrtausend deutscher Geschichte, was halb vergessen scheint und doch in uns allen weiterlebt und unser Schick sal erfüllt, wird hier neu erweckt und bildet die Brücke von Ver gangenheit zur Gegenwart, die blutvolle Verbundenheit mit unseren Vorfahren. vom Leben der Deutschen zur Zeit Karls des Großen, von den Frankenkönigen, den Gründungen der Klöster und der Macht der Bischöfe, von den Weissagungen des tausendjährigen Rei ches, von Bauernkriegen, Wiedertäufern und den Einfällen der Spanier, vom Dreißigjährigen Krieg und der Zeit Friedrichs des Großen hören wir. Alle diese Menschen und ihre Geschichte ziehen an der poggeburg vorüber — bis hinein in unsere Tage. Nur scheinbar karg und stumm steht der große Bauernhof heute wie in uralter Zeit, aber des Dichters Auge hat die Rätsel gelöst ; allmählich hat sich ihm das Wesen dieses Hauses entschleiert, zu erst nur zögernd, dann aber in fast sich überstürzenden Offen barungen. Der Dichter selbst fühlt und spricht es aus, daß ihm dieses eine Haus zum Brennpunkt, zum Symbol all der Ge schicke und all des Geschehens im Laufe der Jahrhunderte geworden sei. Aber nicht nur als Denkmal der Vergangenheit, sondern vor allem als Sinnbild für die Zukunft sieht der Dichter den Reich tum an, den dieser Bauernhof, dieser Hüter des Erbes, entfaltet und dein auch unsere Liebe gilt, weil er schenkt, aus der Not heraus und aus der Fülle, so wie nur eine Mutter es vermag. Etwa zyo Seiten. Geheftet RM Z.S0/ Leinen RM 5.50 <I Der Roman erscheint noch rechtzeitig vor VsterniI Paul List Verlag Leipzig