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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1932
- Sprache
- Deutsch
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torium der betreffenden Republik neuerschienenen Druckwerke regi striert werden. Die angeführten Zeitschriften werden sowohl von Privaten als auch von kollektiven Konsumenten bezogen. 2. Laut Verordnung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei find die Redaktionen sämtlicher Zeitungen und Zeitschriften verpflichtet, einen bibliographischen Teil zu führen, in dem kritische und empfehlende Beurteilungen der Neuerscheinungen veröffentlicht werden. Tiefe Maßnahme erleichtert es vielen Millionen Lesern, zu dem oder jenem Buche Stellung zu nehmen und sich ein Urteil über seinen ideologischen Wert zu bilden, wie auch darüber, ob cs für das kulturpolitische Niveau des betreffenden Lesers geeignet ist. 3. In der Regel werden in den Buchhandlungen in allen Schau fenstern und auf den Ladentischen die Neuerscheinungen ausgestellt, wobei ein ständiger Wechsel stattfindet. Zahlreiche Buchhandlungen haben noch besondere Wandschirme, ans denen die Neuerscheinungen ausgestellt sind. 4. Die Bllchcrreklame in Form von Inseraten spielt in der Praxis unseres Büchervcrtriebs eine nur untergeordnete Nolle. Das Buch findet auch ohne Reklame einen guten Absatz. Diese Art von Reklame bleibt nur ein Einzelfall. In großem Maßstab findet sie nur Anwendung bei der Zeitschriften-Werbung und bei der Werbung fiir Veröffentlichungen, die in Lieferungen auf dem Wege der Sub skription erscheinen. 5. Die Radio-Reklame hat in der Praxis des Büchervertriebs in der UdSSR sich einen festen Platz erobert. Das erklärt sich vor allem aus dem Umstand, daß die Radiofizierung der UdSSR mit Riesenschritten vor sich geht. Als interessantes Experiment der An wendung des Funkspruchs sei erwähnt, daß der Moskauer Zentral apparat des Büchervertriebs täglich zu bestimmter Stunde seinem Buchhandlungs-Netz in der Provinz Informationen über Neuerschei nungen gibt, aus Grund deren die letzteren entsprechende Bestellun gen machen. Wenn man die gewaltigen Entfernungen in Betracht zieht, die die einzelnen Punkte vom Zentrum trennen, so wird man beurteilen können, welche positiven Resultate dieses Experiment zeitigt. 6. Die Film-Reklame wird für das Buch nur vereinzelt ange wandt, in weit bedeutenderem Maße findet der Film Verwendung bei der Werbung für Zeitschristen und Lieferungswerke. 7. Das Plakat wird für das Buch nur selten benutzt, sehr be deutend ist dagegen seine Verwendung für periodische und Sub skriptions-Veröffentlichungen. 8. Alle Kongresse und Konferenzen' von Partei-, sozialen und wissenschaftlichen Organisationen sind von entsprechenden Buch- und Zeitschriften-Ausstellungcn begleitet, die die Tätigkeit der betreffen den Organisation widerspiegclu. 0. Es sind ständige und Wandcr-Ausstellnngen vorhanden, die letzteren dienen speziell für Fabriken, Betriebe und Kollektivwirt schaften. 10. Spezielle Buch-Abende in Klubs, die von Ausstellungen sie gleitet sind. 11. Literarische Veranstaltungen unter Mitwirkung von Schrift stellern und Dichtern. Diese Veranstaltungen sind ebenfalls von Ansstellungen degleitet. 12. Veranstaltungen, bei denen sich Verleger, Autoren und Leser begegnen. 13. In dem Plan der Kulturarbeit der Gewerkschafts-Organi sationen nehmen auch Fragen der aktiven Methoden des Buchver triebs einen Platz ein. 14. Veranstaltung von Vorlesungen durch die Autoren ihrer nach ungedruckten Werke vor einem breiten Arbeiter-Auditorium zum Zweck eines öffentlichen Meinungsaustausches. 15. Die Teilnahme von Vertretern der Arbeiter der Fabriken und Betriebe an der Beratung des redaktionellen Verlags-Plans. 16. Um das Interesse am Buch zu heben, werden Druckereien besucht und Ausstellungen veranstaltet. 17. Frtthjahrs-Buchbazare mit Bücher-Lotterien und anderen Attraktionen. 18. Häufige Konferenzen und Ausbildung der Bibliotheksarbeiter. 19. Bei allen Demonstrationen, Masfensesten usw. in den Fa briken und Betrieben werden Bücher durch Büchertrödler vertrieben. 20. Dein Zweck der Popularisierung des Kinderbuches dient in Moskau das »Theater des Kinderbuches«, das sich die vollverdiente Liebe der Kinder und Lehrer zu erringen verstanden hat. Die Tätig keit dieses Theaters müßte in einem eigenen Aufsatz gewürdigt werden. 21. Periodisch werden von Arbeitern des Buchhandels Kon gresse veranstaltet, die die Bilanz des Buchvertriebs für den ver- flosfenen Zeitabschnitt ziehen und neue Bahnen zur weiteren Ent wicklung fcstlegen. 22. Ein« bedeutende Arbeit auf dem Gebiete des Buchvcrtriebs leisten die kritisch-bibliographischen Institute und die Institute für Bibliothekskunde. 23. Der Gesamtkomplex der Probleme, die mit dem Buchvcrtrieb Zusammenhängen, unterliegt der Bearbeitung der Spczialabtcilun- gen der buchhändlerischen Organisationen. 24. Das Gesamtsystem des Buchverlriebs in der UdSSR ver wirklicht sich im Sinne von Lenins Losungswort: »Das Buch in die Massen«. Stil in der Werbung. Von Ferdinand Coppenrath. Wer sich je eingehender mit der Werbung befaßt hat, hat meist wiederholt die Erfahrung gemacht, daß irgend eine Werbeaktion trotz der besten Voraussetzungen und trotz der grostzügigsten Durchführung entweder ganz versagt oder doch nicht annähernd den gewünschten Erfolg gebracht hat. Hieraus wird nun sehr oft der Schluß gezogen, daß zum mindesten in diesem besonderen Falle die Reklame keine Aussicht auf Erfolg habe. Bei näherer Prüfung der Sachlage stellt sich jedoch fast immer heraus, daß der Mißerfolg der Aktion durch kleine unscheinbare Fehler selbst verschuldet wurde. Diese kleinsten Nebensächlichkeiten können al>er ans das Empfinden und Unterbewusst sein des Käufers eine solch große Wirkung ausüben, daß von ihnen unter Umständen der Erfolg oder Mißerfolg in gang entscheidendem Maße abhängt. Wenn ich nun versuchen will, aus der Praxis der Buchwerbung einiges über solche wichtige Kleinigkeiten mitzuteilen, so ist cs selbst verständlich, daß ich keine festen bestimmten Regeln über deren richtige und fehlerhafte Behandlung geben kann. Hier entscheidet, wie ans allen Gebieten der Reklame, das richtige Verständnis und das »Fin gerspitzengefühl« dessen, der sie betreibt. Sind für eine Werbeaktion diejenigen Bedingungen vorhanden, die einen Erfolg erwarten lassen, dann ist es unsere Ausgabe, die psychologischen Momente und äußeren Erscheinungsformen unserer Werbemaßnahmen so zu wählen, daß sie ihrem Zwecke entsprechen und außerdem harmonisch zu einander passen. Gelingt uns dies, dann ist unsere Werbung stilvoll und er folgreich. Und nun einige Beispiele aus der Praxis: Ein Weihnachts-Schaufenster läßt sich auf zweierlei Weise an ziehend und stilvoll gestalten. Entweder man betont in erster Linie die winterliche oder jene festlich-heimelige Stimmung, die von dem strahlenden Lichterbaum ausgeht. Jede dieser beiden Dekorationen wird stillos, wenn man sie mit der anderen vermischt. Bei dieser Gelegenheit möchte ich besonders vor der Unsitte warnen, ganze Weih nachtsbäume wochenlang vor Weihnachten auszustellen. Man zerstört dadurch besonders den K indern den Vorgenuß der Erwartung und inan entweiht den Weihnachtsbaum und macht ihn in den Augen der Er wachsenen zu einem Symbol der Hochkonjunktur bestimmter Handels zweige. Dies könnte aber der Weihnachtskonjunktur eines Tages sehr empfindlich schaden. Ein weiteres Beispiel: Ein Sortimenter hat ein Fenster deko riert: »Bücher, die man im Frühling liest«. Die Auswahl der Bücher ist sehr gut, die Idee ist ebenfalls ausgezeichnet, aber der Erfolg bleibt aus. Wie fremd muß aber anch solch ein Fenster dem frühlings frohen Menschenherzen bleiben, wenn man da auf dunklen Samt starr und gerade alle diese schönen Bücher stellt oder in Reihen legt, und wenn man dann außerdem das Gange mit einem dnnkrlviolctten Vor hang abschlletzt, auf dem in großen, ernsten, weißen Antigna-Buch- staben etwas vom Frühling steht. Solch ein Fenster muß ja den Ein druck erwecken, daß der Frühling eben mit Büchern ganz und gar nichts zu tun hat. In ein Frühlingsfenster gehören Helle frohe Farben, fröhliche geschwungene Beschriftungen und statt der weißen Bajazzo oder sonstigen Porzellanfigur gehört ein Strauß gelber Schlüssel blumen hinein, dann erhält das-Fenster die Stimmung, die notwendig ist, um den Beschauer zu fesseln und zum Kaufe zu verlocken. — Ebenso falsch ist es z. B., einem Reisefenster eine »gediegene« Note geben zu wollen. Landschaftsbilder, Städtebilder, Eisenbahn, Schiff, Scelx.d, Verkehrszeichen nsw., das sind die Begriffe, aus denen sich der bunte Akkord des Neiselebens zusammensetzt. So bunt und mannigfaltig wie das Neiseleben selbst ist, muß auch unser Fenster sein. Keine andere Branche denkt daran, den Trennungsstrich zwischen billiger Serienware und wertvollen Qualitätsartikeln zn verwischen, in der richtigen Erkenntnis, daß beide zwar nebeneinander existieren können, daß aber eine Vermischung beider Begriffe unbedingt einem der beiden vernichtend schaden würde. Ein Buchfenster, in dom aus schließlich Neuigkeiten ausgestellt werden, soll modern ln Form und
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